Die Achse meiner Welt von Dani Atkins – Meine Rezension…

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. August 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426515393
ISBN-13: 978-3426515396
Originaltitel: Fractured

Über die Autorin:
Dani Atkins wurde 1958 in London geboren. „Die Achse meiner Welt“ ist ihr Debütroman und wurde in dreizehn Sprachen übersetzt. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem Dorf im ländlichen Herfordshire.
Sehr berührend fand ich ihre Worte am Ende des Buches, in dem sie erklärt, wie es überhaupt dazu kam, dass sie diesen Roman geschrieben hat.

Der Klappentext:
Was würdest du tun, wenn dir das Leben eine zweite Chance gäbe?

Stell dir vor, du erwachst in einer perfekten Version deines Lebens.
Greifst du zu und lebst diesen Traum bedingungslos weiter?
Oder fragst du dich, wann deine Welt aus dem Gleichgewicht geriet und was mit deinem alten Leben geschehen ist?

Eine mitreißende Geschichte über Liebe, Familie und Identität – mit einem packenden Ende.

Die Geschichte:
Rachel ist 18 und trifft sich mit ihrer Clique zu einem letzten gemeinsamen Abendessen, bevor sie sich alle an verschiedene Orte aufmachen, um zu studieren. Doch mitten in die ausgelassene Stimmung schleicht sich der Tod: ein außer Kontrolle geratenes Fahrzeug rast in das Restaurant.
Fünf Jahre später reist Rachel zurück in ihren Heimatort, um die Hochzeit ihrer besten Freundin Sarah zu feiern. Sie ist gezeichnet von den Folgen des Unfalls, aber schlimmer als die sichtbaren Narben wiegt immer noch der Verlust ihres besten Freundes Jimmy.
Trotzdem versucht Rachel, Stärke zu zeigen und trifft sich am Abend vor der Hochzeit mit ihrer alten Clique und deren Partnern.
Als sie nach dem Treffen von extremen Kopfschmerzen geplagt wird, bricht sie an Jimmys Grab ohnmächtig zusammen.
Sie erwacht im Krankenhaus und plötzlich steht ihr Leben Kopf: nichts ist mehr so, wie sie es in Erinnerung hatte. Ihre Narbe ist verschwunden, dafür ist Jimmy wieder da!
Verzweifelt kämpft Rachel zunächst gegen die neue Realität an, doch dann erkennt sie, dass ihr „zweites Leben“ eigentlich gar nicht so schlecht ist…

Meine Meinung:
Zunächst fühlte ich mich an einen Jugendroman erinnert. Rachel und ihre Freunde auf der Schwelle zum Erwachsensein mit all den Gefühlen und Schwierigkeiten, die diese Zeit beinhaltet.
Doch dann zerstört der schreckliche Unfall alles und es folgt ein Zeitsprung von 5 Jahren.

Rachel erzählt ihre Geschichte selbst in der Ich-Form und da der erste Teil eher einen Rückblick darstellt, lernen wir sie nur als traumatisierte, junge Frau kennen, die das Unglück nie richtig verarbeiten konnte. Die Art und Weise wie sie sich quasi selbst bestraft für etwas, wofür sie nichts konnte, machte sie für mich zu einem etwas anstrengenden Charakter. Ich hätte sie am liebsten fest gedrückt und auch ein bisschen geschüttelt, um ihr klar zu machen, dass sie ihr Leben doch endlich genießen und das Beste daraus machen soll.

Das wurde auch noch nicht besser, als sich die Achse ihrer Welt praktisch verschoben hat und sie in einer völlig anderen Realität erwacht. Sehr verbissen versucht sie, ihre Umgebung davon zu überzeugen, dass alles nur ein Traum ist – wenn auch ein recht schöner. Doch das weiß sie erst sehr spät zu schätzen – und dann folgt auch schon das höchst berührende Ende.

Dani Atkins schreibt ungeheuer fesselnd und ich ertappte mich dabei, dass ich regelrecht ungeduldig war beim Lesen. Dabei ist es nicht so, dass es irgendwo zu störenden Längen kommen würde, eher im Gegenteil: Rachels geheimnisvolle Spurensuche, geschickt eingestreute mysteriöse Wahrnehmungen und Alpträume halten die Spannung konstant hoch.
Ein großes Thema sind neben der Liebe auch Freundschaften und Familie. Rachels Vater ist ein unglaublich fürsorglicher Mann, der sich rührend um seine Tochter kümmert.

Während einer (seltenen) Lesepause dachte ich genauer über die Geschichte nach und stellte Vermutungen an. Dass ich damit richtig lag, erfuhr ich erst auf den letzten Seiten und trotzdem hat mich die Auflösung extrem berührt. Das Ende lässt im Rückblick vieles klarer erscheinen, man versteht die Zusammenhänge – und Rachel hat noch viel Sympathie gewonnen.

Auch Leser, die sich nicht viel aus Liebesgeschichten machen, können beruhigt zu diesem Buch greifen: es ist an keiner Stelle zu emotional und ausführliche Bettszenen bleiben auch aus.
Es ist einfach eine stimmige Story mit viel Spannung, Herz und einem berührenden Schluss, der auch ein bisschen zum Nachdenken anregt. Wie würden wir uns an Rachels Stelle verhalten?

Fazit:
Sehr fesselnde, mysteriöse Geschichte mit überraschendem, berührendem Ende. Tipp: Taschentücher bereithalten!

Bewertung:
4 von 5 Sterne