Die chinesische Sängerin von Jamie Ford – Meine Rezension…

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Bloomsbury Berlin (31. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3827011841
ISBN-13: 978-3827011848
Originaltitel: Songs of Willow Frost

Über den Autor:
Jamie Ford wuchs in der Nähe von Seattles Chinatown auf. Seine chinesischen Verwandten nannten ihn »Ji Mai«, was bald zu »Jamie« wurde. Er ist Absolvent der Squaw Valley Community of Writers. Nach dem Bestseller »Keiko« ist »Die chinesische Sängerin« sein zweiter Roman. Jamie Ford lebt mit seiner Familie in Montana, USA.

Der Klappentext:
Als William auf der Leinwand die chinesische Sängerin erblickt, ist er überzeugt, dass sie seine Mutter ist. Er reißt aus dem Waisenhaus aus, er streift durch die Straßen Seattles, die Konzerthallen und Lichtspielhäuser, er setzt alles daran, sie zu finden.
Wie in seinem Weltbestseller „Keiko“ erzählt Jamie Ford von zwei Menschen, die das Schicksal auseinandergerissen hat, er erzählt von der dramatischen Suche eines Jungen nach seiner Mutter, von Liebe und Vergebung.

Die Geschichte:
William lebt in Seattle im Sacred Heart – Waisenhaus und weiß wenig von seiner Vergangenheit. Seinen Vater kennt er nicht und seine Mutter scheint in einem Sanatorium gelebt zu haben und dort irgendwann verstorben zu sein. Er erhält keine Briefe und keine Besuche.
Doch als die Waisenkinder eines Tages in die Stadt fahren dürfen, um ihren gemeinsamen „Geburtstag“ zu feiern, entdeckt er Plakate, die eine große Live-Show ankündigen: unter anderem ist dort die chinesische Sängerin Willow Frost zu sehen. William ist sich sofort sicher: diese Frau ist niemand anderes als seine geliebte Mutter Liu Song.
Kurz darauf verlässt William zusammen mit der blinden Charlotte das Waisenhaus, um in der Stadt nach seiner Mutter zu suchen. Am Hinterausgang eines Theaters kommt es zu einer folgenschweren Begegnung…

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Jamie Ford nimmt den Leser vollends mit in die Geschichte und damit ins Seattle der Dreißiger- und Vierzigerjahre: eine von Armut und Rassendiskriminierung geprägten Stadt, die mit allerlei Problemen zu kämpfen hat.

Hier begegnen wir dem 12-jährigen William, der seit 5 Jahren im Waisenhaus lebt. Das Leben im Heim wird sehr realistisch geschildert und auch die Protagonisten wirken lebendig und ausdrucksstark.
Nicht nur William, sondern auch seine Freunde sind sehr sympathische Kinder, die die vielfältigsten Schicksale ertragen mussten und müssen. Der historische Hintergrund erscheint gut recherchiert und ist sehr informativ.

Die Geschichte wird in wechselnden Zeiten erzählt: einerseits Williams Suche nach seiner Mutter im Jahr 1934, andererseits die Vergangenheit von 1921 bis 1929. Die Jahreszahlen finden sich immer übersichtlich am Anfang jeden Kapitels.
Dieses Buch hat mich absolut gefesselt und mit seiner emotionalen Erzählweise sehr beeindruckt. Man kann mit den Charakteren mitfühlen, stellenweise sind Taschentücher in greifbarer Nähe ganz hilfreich.

Fazit:
Ein wunderschönes, tragisches, emotionales Buch über eine von Verzicht, Liebe und Aufopferung geprägte Mutter-Sohn-Beziehung!

Bewertung:
5pfoten