Mörderkind von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Verlag: List Taschenbuch (5. Dezember 2014)
Kriminalroman
Taschenbuch
Broschur
464 Seiten
ISBN-13 9783548612263

Über die Autorin:
Inge Löhnig studierte an der renommierten Münchner Akademie U5 Grafik-Design. Nach einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen Werbeagenturen machte sie sich mit einem Designstudio selbstständig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München.
Zur Autorenseite bei Ullstein oder informiert euch auf www.inge-loehnig.de

Der Buchrückentext:
Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!«

Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.« Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt …

Die Geschichte:
Fionas heile Welt fand vor etwa 19 Jahren ein jähes Ende: sie war erst sieben Jahre alt als ihr Vater Ben wegen Mordes verhaftet und verurteilt wird. Ihre Familie zerbricht an diesem Schicksalsschlag. Obwohl ihr Vater immer seine Unschuld beteuert, muss er eine Strafe von 15 Jahren verbüßen und Fiona und er finden nie mehr zueinander.
Dann steht eines Tages ein Unbekannter vor ihrer Wohnung: er berichtet vom Tod ihres Vaters und dessen letzten Worten. Ben hat den Rettungssanitäter Mats gebeten, Fiona zu finden und ihr auszurichten, dass er kein Mörder war.
Zunächst will sie nichts davon wissen, doch so langsam kommen Zweifel auf und mit der Hilfe ihres neuen Freundes macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Es kommt Unglaubliches zu Tage und es wird gefährlich für die beiden „Hobbyermittler“.

Meine Meinung:

Zunächst zu den Charakteren: diese wirken lebendig und größtenteils glaubwürdig. Nur mit Fionas Verhalten hatte ich manchmal ein paar Problemchen. Sie ist eine sehr zwiespältige Person und handelt nicht immer sehr logisch und nachvollziehbar. Mats dagegen ist ein sympathischer Kerl, der einen guten Gegenpart zu Fiona bildet.

Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wunderbar zu lesen, es kommt nie zu Längen. In der ersten Hälfte des Buches hat mich jedoch der sehr häufige Gebrauch der beiden „schönen“ Wörter „fi*ken“ und „bu*sen“ allmählich gestört. Auch ein paar kleinere Unstimmigkeiten in Bezug auf die Logik sind mir aufgefallen, aber man kann durchaus drüber hinweglesen.

Eigentlich würde ich dieses Buch nicht als „Kriminalroman“ einstufen, es hat viel mehr mit einem Thriller zu tun. Und die Story enthält extrem viele psychologische Hintergründe: es geht um Rache, Schuldgefühle, alte Wunden und Intrigen.
Die Hauptfigur Fiona ist eigentlich ein Fall für den Psychiater: sie hat durch ihre schlimme Kindheit, in der sie als „Mörderkind“ gebrandmarkt war, sehr viele Probleme im Leben. Ihre Gefühle bilden einen wesentlichen Teil des Buches.

Die Geschichte ist gut durchdacht und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. So richtige Hochspannung habe ich beim Lesen zwar nicht empfunden, aber fesselnd war es auf jeden Fall. Auch das Ende fand ich schlüssig und es hat mir gefallen.

Fazit:
Gut zu lesen und durchaus fesselnd – mit einem hohen Anteil an psychisch geschädigten Charakteren.

Bewertung:
4pfoten

Alle Jahre wieder …

Nein, keine Angst, ich singe jetzt kein Weihnachtslied. 🙂 Höchstens ein kleines Loblied auf die liebe Daggi, die auch nächstes Jahr keine Kosten und Mühen scheut und uns wieder eine tolle Buch-Challenge präsentiert!

Logo-Buchchallenge

Am 01.01.2015 geht es los, der Einstieg ist aber auch später noch möglich. Die Aufgaben sind dieses Mal noch ergänzt worden, damit auch wirklich jeder was Passendes in seinem Bücherregal findet.

HIER findet ihr alle Einzelheiten über die Buch-Challenge und Daggi würde sich über rege Beteiligung sehr freuen! 🙂

Natürlich bin ich auch im nächsten Jahr wieder dabei, es hat nämlich echt Spaß gemacht!

Kopf hoch, sprach der Henker von Michael-André Werner – Meine Rezension …

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (14. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548612555
ISBN-13: 978-3548612553

Beschreibung auf der Buchrückseite:
»Nichts ist so schlimm, dass es nicht noch schlimmer sein könnte.«
(Unbekanntes irisches Sprichwort)

Sechs Wochen Irland im Luxushotel, literweise Guinness, mindestens drei willige Stipendiatinnen aus Spanien und endlich mal keine Sorgen um die prekäre Künstlerexistenz? Pustekuchen. Stattdessen: eine Hotelruine in der irischen Einöde, keine Verbindung zur Außenwelt, kein Fluchtmittel, ein unzurechnungsfähiger Reiseleiter und im Keller ein toter Schwede. Und für Literaturstipendiat Karsten Kühne und seine Künstlerkollegen soll es noch schlimmer kommen …

Kommen wir zunächst zum löblichen Teil: das Cover ist niedlich. Dabei muss man allerdings außer Acht lassen, dass es mit dem Inhalt wenig zu tun hat. Besser wäre vielleicht eine Kuh gewesen – oder eine dreckige Toilette. Wobei Letzteres natürlich gar nicht niedlich ist.

Zum Inhalt:
Man nehme 25 Künstler (oder Personen, die sich dafür ausgeben), ein absolut runtergekommenes Ex-Hotel, einen total durchgeknallten Hotelmanager, einen Geist (!) und einen Toten. Dazu gebrauche man sehr häufig das nette Wort „Schei*e“, nehme noch endlose Diskussionen um den Zustand der Behausung und um das Essen (sofern es gerade welches gibt) dazu, packe noch ein paar Kinderspielchen und Affären obendrauf und als Krönung ein paar Vergleiche der Brusthängegrade der weiblichen Mitbewohner. Schon ist man fertig.

Was soll ich dazu noch sagen? Der Schreibstil war ok, gut lesbar. Der Humor war nicht meins, von Lachen war ich weit entfernt. Lediglich wenige Stellen sorgten für kleine Schmunzler.
Überwogen hat eher das Gefühl, dass die Story sich im Kreis dreht … Dinge wiederholen sich immer wieder, ein echter Sinn ist nicht erkennbar. Das Ganze wirkt irgendwie wirr, was sich zum Ende hin noch verstärkt. Glaubwürdigkeit darf man auch nicht als Maßstab nehmen, die verabschiedet sich spätestens mit dem Auftauchen des Geistes.

Was die Charaktere betrifft: da konnte ich mich mit keiner Person wirklich anfreunden. Vor allem nicht mit Karsten, der mir zu passiv, egoistisch und seltsam war. Naja, der Geist John war ganz lustig! 🙂

Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht!

Bewertung:
2pfoten

Das Knochenband von Stuart MacBride – Meine Rezension …

Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (17. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442481945
ISBN-13: 978-3442481941
Originaltitel: Close to the Bone

„Das Knochenband“ ist bereits der achte Teil der „Logan McRae“-Reihe und nachdem ich es gelesen habe, kann ich wieder einmal bestätigen, dass man gut damit beraten ist, alle Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
So ging ich also an die Sache ohne jegliche Vorkenntnisse heran, wodurch sich doch recht oft das Gefühl großer Wissenslücken beim Lesen einstellte.
Bücherreihen sind für einen Autor bestimmt immer eine schwierige Gratwanderung: seinen Stammlesern möchte man nicht zu viele Wiederholungen zumuten, aber trotzdem sollte man die Neuleser nicht ganz im Dunkeln tappen lassen was die Vorgeschichte betrifft.

Die Geschichte:
Ein Mann wird grausam gefoltert und verbrannt und alles deutet darauf hin, dass der Mord in Zusammenhang mit einem Buch steht, in dem es um Hexenjagd geht.
Detective Inspector Logan McRae soll den Fall aufklären und wird dabei von seiner Chefin DS Steel mächtig unter Druck gesetzt. Bald folgen leider weitere Leichen und außerdem hält eine Serie von brutalen Angriffen auf Asiaten die Polizeitruppe in Atem. Hauptverdächtige für die Morde ist ein junges, psychisch gestörtes Mädchen, die spurlos verschwunden ist.

Meine Meinung:
Wie schon eingangs erwähnt hatte ich stellenweise einige Schwierigkeiten, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Es gibt viele Handlungsstränge bzw. Nebenhandlungen, die ihren Ursprung wohl bereits im Vorgängerband haben.

Die Personen blieben mir auch lange fremd, was aber auch etwas am Schreibstil des Autors liegen könnte. Viele Handelnde werden mit (teils skurrilen) Spitznamen betitelt und überhaupt wirkt die Erzählweise oft etwas wirr und unstrukturiert.

Das Verhältnis zwischen den Polizisten ist auch recht rüde und wüste Fäkalsprache ist praktisch schon normal im Umgangston. Besonders eine Person sticht extrem unangenehm heraus: DS Steel, die zweite Hauptperson neben DI McRae. Sie ist eine unbeherrschte, nervige Frau, die permanent mit Kraftausdrücken und Beschimpfungen um sich wirft und eher wie ein Mann mit Hormonüberschuss wirkt. Sie verhält sich meistens widerlich und verschenkt zum Beispiel Se*-Spielzeug an ihre Mitarbeiter.

Logan McRae konnte ich lange Zeit nicht richtig einschätzen, man erfährt stückchenweise Details aus seinem Privatleben und seiner Vergangenheit. Erst im letzten Drittel wurde er mir sympathischer durch eine Enthüllung, die einiges an Tragik offenbarte.

Die Geschichte kommt durch die vielen Handlungsstränge nicht so richtig in Fahrt. Echte Spannung habe ich nicht empfunden, außer vielleicht am Ende beim großen Showdown. Ein paar Überraschungen sorgen am Schluss noch für eine gelungene Auflösung.

Reihentypisch bleiben am Ende viele Dinge ungeklärt, die jedoch nicht den Fall an sich betreffen, sondern nur die Nebenhandlungen.

Den besonderen Humor konnte ich erst im letzten Drittel so langsam würdigen, nachdem ich mich an Stil und Figuren gewöhnt hatte.

Fazit:
Für Stammleser der Reihe sicher ein tolles Buch, für Neulinge wie mich leider besonders anfangs zu verworren – und das Gefühl von Wissenslücken störte mich manchmal.

Bewertung:
3pfoten

Vaters unbekanntes Land von Bernhard Stäber – Meine Rezension …

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (6. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3802595793
ISBN-13: 978-3802595790

Die Geschichte:
Psychologe Arne Eriksen leidet unter den Folgen eines höchst traumatischen Erlebnisses und flüchtet sich nach Norwegen, um seine Panikattacken in den Griff zu bekommen.
Im Heimatland seines verstorbenen Vaters trifft er auf den Anhalter Frode, der das gleiche Reiseziel hat. Durch ihn lernt er die Polizistin Kari kennen, die ihn kurz darauf um Hilfe bittet in einem sehr grausamen Mordfall: der Sohn eines bekannten Verlegers wurde geköpft. Was steckt dahinter? Wer ist der Mörder, der den Kopf seines Opfers in einer Kunstgalerie der Öffentlichkeit präsentiert?

Meine Meinung:
Dieses Buch bildet den Auftakt einer Reihe mit Arne Eriksen. So hat es mich nicht verwundert, dass dem Hauptprotagonisten viel Raum gelassen wird. Wir lernen Arne ausführlich kennen, erfahren die Gründe seines Traumas, reisen mit ihm in seine Kindheit.
Manchen Lesern mag dies zu ausführlich sein, da diese Passagen etwas Spannung aus der Geschichte nehmen, aber ich fand es sehr interessant.

Arne wirkt lebendig und glaubwürdig, aber auch die anderen Personen werden gut charakterisiert und bleiben nicht blass. Kari und Frode werden bald zu guten Kameraden, andere Typen sind weniger sympathisch, es ist insgesamt eine gute Mischung.

Die Story ist spannend aufgebaut, mit einigen Überraschungen und einer schlüssigen Auflösung. Es gibt schon einige Szenen, die durchaus für Ekelgefühle bei zartbesaiteten Lesern sorgen können, aber insgesamt kommt die Geschichte eher ruhig daher.

Gut gefallen haben mir auch die leicht übersinnlichen Elemente und dass man einiges über Land und Leute erfährt. Der Autor schafft eine lebendige Atmosphäre durch seinen detailreichen Schreibstil.

Fazit:
Mich hat der Thriller gut unterhalten und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung mit Arne, Kari und Frode.
Für die manchmal etwas abflachende Spannung würde ich einen halben Stern abziehen.
Wer gerne Thriller mit psychologischem Tiefgang liest, ist mit diesem Buch sicher gut beraten. Auch Norwegen-Fans dürften auf ihre Kosten kommen.

Bewertung:
4,5 Pfoten
5pfoten

Winterapfelgarten von Brigitte Janson – Meine Rezension …

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (10. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 354861230X
ISBN-13: 978-3548612300

Über die Autorin:
Brigitte Janson heißt eigentlich Brigitte Kanitz und wurde 1957 in Lübeck geboren. Viele Jahre war Hamburg ihre Wahlheimat, wo sie als Journalistin arbeitete. Heute lebt sie in den italienischen Marken.

Der Buchrückentext:
DU WEISST, ES IST GLÜCK, WENN ES NACH ÄPFELN DUFTET
Claudia Konrad ist außer sich. Mit 51 soll sie plötzlich zu alt sein für ihren Job? Nicht besser geht es ihrer Tochter Jule, die nach einem schrecklichen Unfall kaum noch das Haus verlässt. Ihre Freundin Sara ist dagegen müde – von ihrer langweiligen Ehe. Schluss damit, denken sich die Freundinnen und ziehen auf einen Apfelhof im Alten Land. Tolle Idee, aber Gebäude können morsch, Äpfel wurmstichig und attraktive Nachbarn eigenbrötlerisch sein. Die Katastrophe naht. Der Rettungsengel auch: Rentnerin Elisabeth strandet auf dem Hof und bringt mit viel Charme Ordnung in das Chaos.

Die Geschichte:
Claudia ist eigentlich die beste Verkäuferin in der Parfümerie und trotzdem soll sie einfach ins Lager abgeschoben werden: ihr nicht mehr ganz jugendliches Aussehen ist die einzige Begründung für diese Demütigung. Claudia ist empört und kündigt kurzerhand. Als sie einigermaßen verwirrt aus der Parfümerie stürmt und sich auf einer Bank ausruht, hat sie eine besondere Begegnung, die ihr Leben nachhaltig verändern wird: sie findet einen seltsamen Apfel.
Auch ihre Tochter Jule hat es gerade nicht leicht: vor einigen Monaten hatte sie einen schweren Reitunfall und igelt sich seitdem nur noch ein. Sie geht allen Kontakten aus dem Weg, lässt sich gehen. Nicht mal ihre Patentante Sara kann zu ihr vordringen.
Claudia hat indes nur noch diesen besonderen Apfel im Kopf und kann Sara zu einem Ausflug ins „Alte Land“ überreden, dort treffen sie auf Johann, der nicht gerade erfreut ist über die beiden „Verrückten“. Doch es wird noch schlimmer für ihn: Claudia kauft seinen Nachbarhof, denn aus dem Garten dort stammt der besondere Apfel, der nachhaltig ihre Zukunft bestimmen soll. Doch nicht nur ihre eigene Zukunft … denn bald wird der „Glockenhof“ zu einer Anlaufstelle für alle möglichen leidgeprüften Gestalten.

Meine Meinung:
Lange Zeit habe ich ja praktisch nur Krimis und Thriller gelesen, aber – vielleicht liegt´s am fortschreitenden Alter? 🙂 – so nach und nach verschieben sich meine Vorlieben. Es darf ruhiger, unblutiger, gefühlvoller zugehen, aber ein No-Go wird immer bleiben: keine ausführlichen Bettgeschichten bitte! 😀

Dieses Buch hat meine Erwartungen vollends erfüllt: es hat mich allerbestens unterhalten, ich hab es an nur zwei Tagen gelesen, das spricht eigentlich schon für sich. 🙂
Natürlich spuken mir immer noch die Krimis im Hinterkopf herum und so ist der einzige klitzekleine „Kritikpunkt“ (ich möchte es eigentlich gar nicht so nennen), dass die Story doch recht vorhersehbar ist. Andererseits hat das auch irgendwie etwas Tröstliches und so gibt es dafür auch keinen Punktabzug!

Die Charaktere sind mir allesamt schnell ans Herz gewachsen, sie sind größtenteils ein bisschen spleenig oder abgedreht, aber sehr liebenswürdig.
Es wimmelt zwar von verschiedensten Problemen in diesem Buch, aber seltsamerweise wirkt das nie bedrückend beim Lesen. Das liegt wohl an der irgendwie positiven Grundstimmung, die über allem liegt und einem immer das beruhigende Gefühl vermittelt, dass alles gut werden wird.
Und so begleiten wir die unterschiedlichen Frauen aus drei Generationen durch dieses Buch, fiebern mit ihnen und die Seiten fliegen nur so dahin.
Es gibt humorvolle Stellen, es gab aber auch Momente, in denen ich zur Taschentuchbox greifen musste. Vor allem mir als Tierfreund wurde es mehrfach sehr warm ums Herz bei dieser Geschichte.
Brigitte Janson schreibt wirklich toll: fesselnd, liebevoll, humorvoll und mit lebendigen Dialogen.

Fazit:
Ein Buch wie ein praller Apfel: süß und herzhaft, aber auch ein bisschen bitter, wenn man zu tief hineinbeißt und einen Kern erwischt.

Bewertung:
5pfoten

Ein besonders liebes Dankeschön geht an Claudia, die mir das Buch freundlicherweise ausgeliehen hat! <3 *drückdich*

Kaimankacke von Lars Simon – Meine Rezension …

Audio CD (2. Oktober 2014)
Anzahl Disks/Tonträger: 3
Format: Box-Set
Label: Jumbo Neue Medien (DA Music)
ASIN: B00NVWR9IU
ISBN: 978-3-8337-3360-4

Die gesamte Reihe:

Die Kurzbeschreibung:
Lieber eine Piña Colada in der Karibik als stinkenden Fisch bei schwedischem Dauerregen? Kurzentschlossen folgt Torsten der Aufforderung seines Vaters und bucht sich im selben Club-Hotel ein, in dem dieser mitsamt esoterischer Lebensgefährtin Renate und den Gödseltorp-Kampfgenossen Rainer und Bjørn weilt. Torsten hofft dort seine Schreibblockade zu vertreiben – denn der Abgabetermin für den nächsten Roman rückt drohend näher. Aus dem erholsamen Karibik-Traum wird aber erstmal nichts, da auf der anderen Seite des großen Teichs einige unliebsame Überraschungen auf Torsten warten. Zu allem Überfluss bringen ihn schließlich auch noch die Exkremente einer geheimnisvollen Kaimanart in eine scheinbar auswegslose Situation … caca de caimán! Was für eine Kaimankacke!

Die Geschichte:
Als Einstimmung oder Vorbereitung auf dieses Buch sollte man sich vorher auf jeden Fall „Elchscheiße“ zu Gemüte führen. So ist man schon mal mit den durchaus nicht ganz normalen Protagonisten vertraut und kennt auch die Vorgeschichte, welche erzählt, wie es dazu kam, dass Torstens Vater, dessen Freundin Renate, Rainer und Bjørn in Costa Rica gelandet sind.
Torsten sitzt derweil in seinem geerbten Bauernhof in Schweden fest und versucht seine Agentin zu vertrösten, die endlich eine Leseprobe des neuen Romans sehen will. Seine bisherigen Ideen kamen beim Verlag leider gar nicht an, aber was Besseres fällt ihm einfach nicht ein – er leidet unter einer akuten Schreibblockade.
Als dann auch noch seine Freundin Linda auf die Idee kommt, es noch einmal mit ihrem Ex-Freund zu versuchen, hält Torsten nichts mehr in Schweden. Er bucht die letzte verfügbare Unterkunft im Club „Mucho Gusto“, in dem sein Vater mit Gefolgschaft Urlaub macht und fliegt los.
Vor Ort wird ihm sehr schnell klar, dass sein Vater auf der Urlaubspostkarte möglicherweise etwas beschönigende Worte gefunden hat für Unterkunft, Service, etc., aber nun ist er schon einmal da und will sich erholen.
Wirklich erholsam wird der Aufenthalt dann aber eher nicht, sondern – wie immer bei der Truppe – eher turbulent und chaotisch.

Meine Meinung:
An dieses Buch muss man einfach mit den richtigen Erwartungen rangehen, sonst könnte man vielleicht etwas enttäuscht werden. Es ist eher weniger der feine, hintergründige Humor, den uns Lars Simon hier präsentiert, sondern geballte Komik.
Skurrile, bisweilen etwas anstrengende Personen, darunter ein Pärchen, das im schönsten Hessisch miteinander streitet, dazu noch unmögliche Zustände im Ferienclub und eine Expedition in den Dschungel zu noch seltsameren Gestalten – das sind die Eckpfeiler dieses Romans.
Da ich „Elchscheiße“ schon kannte, freute ich mich auf eine Fortsetzung des Abenteuers. Der Schreibstil gefiel mir wieder sehr gut, bis auf einige nervende Wiederholungen bezüglich der Namen zweier Personen habe ich eigentlich nichts auszusetzen.
Am meisten lachen musste ich über die hessischen Sprüche von Karl-Heinz, der war wirklich prima, auch wenn er ständig nur motzte. So zwiespältig sind fast alle Charaktere in diesem Buch: einerseits möchte man sie manchmal einfach fesseln und knebeln, andererseits erweisen sie sich wieder als durchaus liebenswürdig und sympathisch.
Die Story ist weniger actiongeladen als im Vorgänger „Elchscheiße“, es geht aber trotzdem recht heiß her im Dschungel. Das Ende bietet wieder viel Stoff für einen weiteren Teil, denn wie die Sache mit Linda ausgeht, steht in den Sternen.

Der Sprecher Holger Dexne bringt zusätzlich richtig Schwung in die Geschichte. Manchmal wirkt es beinahe wie ein Hörspiel mit mehreren Sprechern, so individuell vertont er die Charaktere – echt prima!

Fazit:
Kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch, geballte Komik mit Urlaubsfeeling!

Bewertung:
3,5 Pfoten
4pfoten

Ich will es doch auch! von Ellen Berg – Meine Rezension …

Taschenbuch: 335 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746630762
ISBN-13: 978-3746630762

Über die Autorin:
Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Ihre bisherigen Romane „Du mich auch. Ein Rache-Roman“, „Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman“, „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“, „Ich koch dich tot. (K)ein Liebesroman“, „Gib’s mir Schatz. (K)ein Fessel-Roman“, „Zur Hölle mit Seniorentellern. (K)ein Rentner-Roman“ und „Ich will es doch auch.(K)ein Beziehungsroman“ liegen im Aufbau Taschenbuch vor und sind große Erfolge.
(Amazon)

Der Buchrückentext:
Frikadelle zum Frühstück!
Charlotte hat einen tollen Job, eine tolle Wohnung, eine tolle Therapeutin – nur leider keinen Kerl. Und das mit 39! Da taucht plötzlich ein Mann mit einem hinreißenden Lächeln auf. Allerdings ist er ausgerechnet – Klempner. Und schon der Name: Uwe, so heißt man doch nicht! Doch mit ihm gibt es Fleischbällchen zum Frühstück, Tanzen im Regen und einfach alles, was Spaß macht. Charlotte ist selig, ihr Umfeld entsetzt. Downdating? Das kann doch nichts werden!

Die Geschichte:
Die Protagonistin Charlotte (39) ist nicht gerade eine einfache Person: erfolgreich als Kardiologin, geplagt von allerlei Phobien, bevormundet von ihren Eltern – und immer noch unverheiratet – rettet sie sich mit strengen Regeln und Ritualen durchs Leben.
Als es in ihrem Büro zu einem Wasserrohrbruch kommt, steht plötzlich Uwe vor ihr: groß, kräftig, ungehobelt – und irgendwie faszinierend.
Ihre Eltern wollen einen standesgemäßen Bräutigam für ihre Tochter, doch was will Charlotte? Lange Zeit weiß sie das selbst nicht so genau, bis sie einen Unfall hat und das Schicksal seinen Lauf nimmt …

Meine Meinung:
Das war bereits das dritte Buch, das ich von Ellen Berg gelesen habe. Verglichen mit „Zur Hölle mit Seniorentellern!“ und „Den lass ich gleich an!“ geht es hier realistischer und kritischer zur Sache. Aber natürlich mit dem gewohnt feinen Humor und liebenswerten Protagonisten, sowie einem Ende, das man einfach lieben muss.
Damit zunächst einmal zu Charlotte: mit ihren vielen Macken und Phobien wirkt sie trotzdem niemals anstrengend, sondern einfach nur liebenswürdig. Ein bisschen kann bestimmt jeder von uns sich auch wiedererkennen in dieser Frau, denn wer ist schon so perfekt wie es die Umwelt von uns erwartet?
Dann taucht Uwe auf und auch ihn schließt man schon nach kurzer Zeit ins Herz. Ein bodenständiger Handwerker, der Charlottes Herz im Sturm erobert. Sein Einfallsreichtum und seine beschützende Art sind einfach toll.
Auch die anderen Figuren in diesem Roman sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern sie tragen erheblich zur Story bei – und auch darunter finden sich noch einige Sympathieträger, mit denen man mitfiebern kann.

Der Schreibstil ist toll zu lesen, keine Schachtelsätze, keine störenden Längen. Dafür viel Humor von der feinsinnigen Art, der dem Leser nicht mit dem Holzhammer aufgedroschen wird. Außerdem hat dieses Buch auch das Potential, uns zum Nachdenken anzuregen. Sind wir so frei von Zwängen, wie wir es gerne wären? Leben wir unser Leben selbstbestimmt – oder versuchen wir die Erwartungen von anderen zu erfüllen? Haben wir Vorurteile, die wir überdenken sollten?

Die Geschichte selbst ist gut durchdacht, kann mit allerlei Überraschungen und Wendungen aufwarten und erhält ein rundes Ende. Spannend und unterhaltsam vom Anfang bis zum Ende!

Fazit:
Ein humorvoller, fesselnder Roman mit liebenswürdigen Protagonisten, der nicht oberflächlich daherkommt, sondern durchaus mit etwas Tiefgang und Denkanstößen aufwarten kann.

Bewertung:
5pfoten

Bücher, Bücher, Bücher …

Der aktuelle Lesestapel hat die 30 cm – Marke überschritten und ich hoffe sehr, dass jemand mir LESEZEIT zu Weihnachten schenkt! 🙂

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Wieder mal eine sehr bunte Mischung – und zwei vegane Koch- bzw. Backbücher werden demnächst auch noch dazukommen. Auf die bin ich schon besonders gespannt.

Gestern habe ich mit meinem Patenkind das Bücherregal aus- und umsortiert. Wir haben tatsächlich wieder ein bisschen Platz schaffen können. 🙂

Folgende Bücher sind damit in die Tausch-/Verkaufsliste gerutscht, die ihr HIER bei lovelybooks immer aktuell ansehen könnt:

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Wenn jemand Interesse hat: bitte einfach melden! 🙂