Der Spatz in der Hand – ist die Taube… von Hanna-Laura Noack – Meine Rezension…

Seiten 215
ISBN-13 978-3-8476-9374-1
Veröffentlicht am: 15.06.2014

Taschenbuch: 268 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (29. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1500193062
ISBN-13: 978-1500193065

HIER geht´s zur Leseprobe – oder am besten gleich komplett downloaden! 🙂

Über die Autorin:
Hanna-Laura Noack war KV-zugelassene Psychotherapeutin und arbeitete lange Jahre in diesem Beruf, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Vor ihrer Niederlassung als Psychotherapeutin in eigener Praxis arbeitete sie im Ausland an verschiedenen Botschaften, unter anderem als „Consulars Clerk“ an einer Britischen Botschaft, als Privatsekretärin und Dolmetscherin des Botschafters in zwei weiteren Botschaften.
Danach, parallel zu ihrem Beruf, leitete sie langjährig ein Berufsverbandsfachteam (BDP) für Diplom-Psychologen,
führte ein von ihr entwickeltes Trainingsseminar bei WDR, NDR und dem Kabelfunk Dortmund durch und trat vielfach als Expertin in Funk und Fernsehen auf (WDR, VOX, RTL).
Hanna-Laura Noack lebt und arbeitet in der Nähe von Köln und in der Bretagne.
Ihr erster Roman „Strom des Himmels“ hat überall Bestwertungen erhalten, hier zum Beispiel der Link zu den Lovelybooks-Rezensionen.
Weitere Infos über Hanna-Laura Noack findet ihr HIER.
Sie freut sich auch über eure Beiträge auf der Facebookseite.

Die Kurzbeschreibung durch die Autorin:
Nach fünfundzwanzig Ehejahren plagen Eva Mai allnächtlich schlimme Alpträume. Zusehends von der düsteren Perspektive ihrer Zukunft überzeugt, beschließt sie, der faden Suppe ihrer Ehe etwas Würze beizufügen. Dabei konzentriert sie sich auf eine männliche Zutat aus bestem französischem Wachstumsgebiet. Er ist Orthopäde und stammt aus Paris, aber was macht dieser Mann dann so lange in Köln?
Evas Freundin Monika, ebenfalls Orthopädin, hält ihn für einen Betrüger, ein Verdacht, der sich nach ihren Recherchen im Kölner Ärzte- und Krankenhausmilieu zu verdichten scheint. Doch Eva hat sich in ihn verliebt und stellt auf ihre Art Nachforschungen an. Allmählich kommt sie seinem Geheimnis auf die Spur…

Meine Inhaltsbeschreibung, ohne zu viel zu verraten:
Alles beginnt mit Szenen einer Ehe, die viele von uns nachfühlen können. Vor allem diejenigen, die schon länger verheiratet sind und bei denen sich die erste rosarote Zeit der Verliebtheit bereits verflüchtigt hat, können die Nöte und Sorgen von Eva verstehen.
Eva ist in zweiter Ehe mit ihrem jüngeren Mann Jürgen verheiratet. Ihr Göttergatte arbeitet sehr viel und dementsprechend vernachlässigt fühlt sie sich. Doch nicht nur Zeitmangel, sondern auch andere Nachlässigkeiten seinerseits bringen sie schließlich dazu, eine Anzeige aufzugeben. Als Autorin sucht sie einen männlichen Protagonisten für ein neues Buchprojekt.
Die zwiespältige Gefühlswelt von Eva wird lebensnah geschildert. Einerseits ist da ihr Bedürfnis, treu zu Jürgen zu stehen, andererseits ihr Wunsch nach einer Veränderung der Beziehung, um Abwechslung in das Grau ihres Ehealltags zu bringen.
Sie lernt den Franzosen Jean-Jacques kennen und verliebt sich nach einiger Zeit auch ein bisschen in ihn. Doch irgendetwas an diesem Mann ist seltsam. Eva spürt, dass er ein Geheimnis verbirgt und fragt sich, was wohl dahinterstecken könnte.
Ihre beste Freundin Monika bietet ihre Hilfe an und fördert alsbald Ergebnisse zutage, die zunächst nicht gerade zu Evas Beruhigung beitragen. Doch unabhängig voneinander dringen sowohl Monika als auch Eva zu dem von Jean-Jacques verborgenen, erschütternden Geheimnis durch. Eine Erkenntnis, die Jean-Jacques für sie in ein völlig anderes Licht setzt. Als Jean-Jacques Eva zum Dank für ein Wochenende nach Paris einlädt, entstehen für alle Beteiligten Verwirrungen, die sich am besten mit jenen in Theaterstücken von Molière vergleichen lassen.

Meine Meinung:
In jeder Phase des Romans kann man mitfühlen, wie es Eva innerlich geht. Sie ist eine absolut lebendig wirkende und sympathische Protagonistin, deren Ängste und Emotionen fast greifbar sind. Auch die anderen Personen sind gut gezeichnet, manchmal erschreckend realitätsnah: Eva liebt ihre Tochter, deren Reaktionen man sich, besonders beim eigenen Kind, wirklich nicht gerade wünscht. Dieser Aspekt verkörpert einen Teil der geschickt eingeflochtenen Sozialkritik.
Bei allem Ernst des (Ehe)Lebens darf natürlich etwas Spaß nicht fehlen und so findet sich auch die richtige Portion Humor in diesem Roman. Außerdem garantiert Jean-Jacques´ Geheimnis die nötige Spannung – eine rundum gelungene Mischung!

Das Ende der geschickt aufgebauten Geschichte ist emotionsgeladen und sorgt mit einigen Überraschungen für ein stimmiges Gesamtbild.
Trotz der meist eher ruhigen Erzählweise schaffte es das Buch, mich zu fesseln und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt! Klappt man das Buch zu (oder hier besser: schließt man die Datei), dann hallt das Gelesene noch eine Weile nach, animiert zum Nachdenken über eigene Beziehungen und Freundschaften.

Fazit:
Eine sehr berührende, lebensnahe Geschichte über Enttäuschungen, zwischenmenschliche Konflikte, aber auch über Freundschaften, Treue und die Macht der Liebe. Hanna-Laura Noack findet stets die richtigen Worte – und nebenbei auch noch genug Raum für humorvolle Passagen.

Wertung:
5 von 5 Sterne

Lese ich gerade… BUCHTIPP!

Heute habe ich mich mal wieder an ein eBook gewagt, auch wenn das normalerweise überhaupt nicht mein Fall ist!
Toll daran ist natürlich, dass man schön übersichtlich in Prozentangaben darüber informiert wird, wie viel man bereits gelesen hat.
Deshalb kann ich euch mitteilen, dass die ersten 18 % des Buches schon mal sehr unterhaltsam waren! 🙂

Wer blinzelt, hat Angst vor dem Tod von Knud Romer – Meine Rezension…

HIER beim Egmont Hörverlag downloaden und loshören!

Spieldauer: 5 Stunden und 17 Minuten
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Egmont Hörverlag
Sprache: Deutsch

Über den Autor:
Knud Romer, geboren 1960, ist einer der bekanntesten Werbefachleute Dänemarks. Er veröffentlichte kulturhistorische Bücher und trat als Schauspieler in Lars von Triers Film „Idioten“ auf. Sein Roman wurde mit dem Literaturpreis der angesehenen Wochenzeitung Weekendavisen, den Goldenen Lorbeeren der Buchhändler und als bestes Debut ausgezeichnet.
©2014 Egmont Hörverlag

Die Kurzbeschreibung:
Knud Romer hat mit seinem ersten Roman in Dänemark einen Skandal ausgelöst.
Wild, drastisch, zärtlich, todernst und komisch zugleich erzählt er die so dramatische wie gewöhnliche Geschichte seiner deutsch-dänischen Familie und schreibt sich den Alptraum seiner Jugend im dänischen Nykøbing von der Seele. Ein »deutsches Schwein« ist Knud für seine Mitschüler in Nykøbing noch in den sechziger und siebziger Jahren, weil er anders ist als die anderen: Er trägt Lederhosen, singt deutsche Lieder und bekommt in Dänemark unübliche Pausenbrote mit in die Schule. Und ausgerechnet seine Mutter, deren erster Verlobter als Mitglied der »Roten Kapelle« von den Nazis hingerichtet wurde, wird als »Hitlerliebchen« beschimpft.
Quer durch Dänemark und Deutschland führt die Geschichte seiner Familie über drei Generationen. Der dänische Großvater scheitert bei all seinen Unternehmungen und sitzt am Ende nur noch am Bahnhof und schaut den Zügen hinterher. Dessen Sohn, Knuds Vater, hingegen ist so bemüht, alles korrekt und vorbildlich zu erledigen, dass er sogar dem deutschen Heer beim Einmarsch in Dänemark behilflich ist und den Soldaten den rechten Weg nach Kopenhagen zeigt. Die deutsche Großmutter wird beim Bombenangriff auf Magdeburg schwer verletzt; grausam entstellt, ist sie für den Enkel trotzdem eine Figur von klassischer Schönheit. Onkel Hermann schließlich aus Oberfranken schenkt Knud bei jedem Besuch Splitter einer Handgranate, die ihm nach und nach aus der Haut wachsen – und liefert damit das Material für Knuds großen Befreiungsschlag…
©2014 Egmont Hörverlag

Meine Meinung:
Mathias Lühn liest dieses Buch wirklich absolut toll. Seine Stimme passt bestens zur Geschichte, er liest sehr betont und lässt alles sehr lebendig wirken.

Der Autor Knud Romer lässt uns hier an seiner Lebensgeschichte teilhaben, die stellenweise zwar recht unglaublich klingt, aber einen sehr hohen Wahrheitsgehalt aufweist. Die schlimmsten Geschichten schreibt doch immer noch das Leben selbst…

Sein Schreibstil ist meistens sehr bissig-ironisch, selbst die schlimmsten Szenen wirken damit im ersten Moment nicht so bedrohlich, wie sie eigentlich sind. Er erzählt die Situationen immer seinem jeweiligen Alter entsprechend. Sind es anfangs noch kindliche Streiche oder Hänseleien, wirken die Erlebnisse später zunehmend realer – bis hin zum erschreckenden Ende, als er seine kranke Mutter pflegt.
Die Mutter ist es auch, die eine Hauptrolle in Knuds Leben spielt und um die sich vieles dreht in dieser Geschichte. Aber auch die übrigen Verwandten sind ein Sammelsurium an kuriosen Gestalten, die einen hohen Unterhaltungswert haben – trotz der tragischen und eigentlich gar nicht komischen Dinge, die sie erleben.
Es sind viele kleine Anekdoten, die am Ende in einen symbolischen Showdown münden, der die Geschichte passend abrundet.

Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Es kommt mir so vor, als würde der Autor seine schlimme Vergangenheit mit dem nötigen Galgenhumor betrachten, um alles leichter erträglich zu machen. Auch für den Leser funktioniert diese Methode: ich habe oft schmunzeln müssen.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Buch mit viel bissigem Humor, das trotz des ernsten und stellenweise grausamen Inhaltes sehr hohen Unterhaltungswert hat!

Wertung:
5 von 5 Sterne

Damit ihr mich nicht vergesst von Mitch Albom – Meine Rezension…

Audio CD: 4 CDs
Verlag: steinbach sprechende bücher
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 386974054X
ISBN-13: 978-3869740546

Über den Autor:
Mitch Albom ist ein amerikanischer Autor, Journalist, Radiomoderator und Fernsehkommentator. Er begeisterte weltweit mit seinen Büchern „Dienstags bei Morrie“ und „Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen“. Er lebt mit seiner Frau Janine in Michigan.

Die Kurzbeschreibung:
Mitch Albom, der den Bezug zum Glauben verloren hatte, wird überraschend von dem betagten Rabbi seiner Heimatgemeinde gebeten, dessen Trauerrede zu halten. In den acht verbleibenden Lebensjahren des Rabbi lernt er ihn nicht nur als einen engagierten Kirchenmann, sondern auch als klugen, humorvollen Menschen kennen. In dieser Zeit begegnet Mitch Albom auch einem Pastor mit krimineller Vergangenheit, der eine erstaunliche Wandlung durchlebt hat. Diese beiden Männer lehren ihn, das Leben und den Glauben mit offenem Herzen und neuen Augen zu sehen.

Meine Meinung:
Mitch Albom hat einen sehr schönen, tiefgründigen Erzählstil und die Sprecherstimme von Markus Hoffmann passt ganz wunderbar zu diesem Hörbuch.
Das Gehörte wirkt authentisch (und ist es ja auch) und der Autor bringt seine eigenen Gedanken und Zweifel gut in die Geschichte mit ein. Der Rabbi Albert ist ein lebenslustiger Mensch, der viel aus seinem Leben erzählt, von den Höhen und Tiefen, die ihm zuteil wurden. Besonders der Tod eines geliebten Kindes ließen auch ihn manchmal im Glauben etwas wanken, aber stets besann er sich eines Besseren.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Henry und dessen spannende Lebensgeschichte kennen. Es war ein harter Weg, der aus einem Kriminellen einen Pastor gemacht hat, der nun aufopferungsvoll für seine Gemeinde sorgt.
Aus dem Leben beider Männer hören wir verschiedene Anekdoten und auch Ausschnitte aus Predigten, die zum Nachdenken anregen über Glück, Hoffnung, Liebe, Glaube und Nächstenliebe.

Fazit:
Eine wunderschön erzählte Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Wertung:
4 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 45 ab.

Treuepunkte von Susanne Fröhlich – Meine Rezension…

Audio CD
Verlag: Argon Verlag GmbH
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866101023
ISBN-13: 978-3866101029

Über die Reihe:
Mit und über Andrea Schnidt gibt es bereits folgende Bücher:

Über die Autorin:
Susanne Fröhlich ist erfolgreiche Fernseh- und Rundfunkmoderatorin. Ihre Sachbücher und Romane wurden alle zu Bestsellern – auch als Hörbücher. Susanne Fröhlich lebt zusammen mit ihrer Familie im Taunus.
http://www.froehlich-susanne.de/

Die Kurzbeschreibung:
Ein Reihenmittelhaus, zwei hübsche Kinder und ein erfolgreicher Ehemann – wohl alles doch zu perfekt, glaubt Andrea Schnidt, nachdem ihr Mann Christoph in letzter Zeit verdächtig oft Überstunden in der Kanzlei macht. Und das mit der Neuen, die zu Andreas Leidwesen geradezu unanständig gut aussieht. Hätte Belle Michelle einen fiesen Sprachfehler, einen Silberblick oder wenigstens O-Beine, würde Andrea vielleicht ein Auge zudrücken. So aber muss sie ein paar energische Ehemann-Rückruf-Maßnahmen ergreifen. »Was der kann, kann ich auch! Ich werde nicht wie eine eifersüchtige, gekränkte, beleidigte, hasserfüllte und gedemütigte Ehefrau wegrennen oder auf dem Sofa liegen und mich im Selbstmitleid suhlen.« Andrea legt sofort los: neue Frisur, neues Date, neuer Job. Aber dass ihr Rachefeldzug diese Wendung nehmen würde, hätte sie nicht erwartet …
Quelle: Argon Verlag

Meine Meinung:
Keine Ahnung, in welcher Stimmung man sein muss für dieses Hörbuch… ich war definitiv in der falschen! Diese Frau Schnidt hat mich praktisch von der ersten Sekunde an genervt – und zwar richtig!
Leider hat dazu auch die Stimme von Susanne Fröhlich beigetragen, die das Hörbuch selbst spricht. Es kommt alles so zickig-schnippisch rüber, alles andere als sympathisch.
Wenn man so eine Frau zu Hause hat, dann kann man nur die Flucht ergreifen. Ich hatte also vollstes Mitgefühl mit dem Mann Christoph. Andrea ist launisch, nervig, schnippisch, zickig, intrigant, neugierig, egoistisch und eine Lügnerin sondergleichen. Mit einem Wort: sie ist mir unsympathisch!
Susanne Fröhlich schreibt zwar sehr gut und über so manche Formulierung und gekonnten Wortwitz musste ich schmunzeln, aber das hielt sich leider in Grenzen.

Fazit:
Andrea Schnidt und ich werden niemals Freundinnen sein!!!

Wertung:
2 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 3 ab.

Versunkene Gräber von Elisabeth Herrmann – Meine Rezension…

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. Dezember 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442479959
ISBN-13: 978-3442479955

Über die Reihe:
Joachim Vernau hat schon mehrere Abenteuer mit seiner Freundin und Kollegin Marie-Louise erlebt. Bisher sind bereits drei Bücher dieser Reihe erschienen:

Über die Autorin:
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman „Das Kindermädchen“ ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
(Quelle: randomhouse.de)

HIER findet ihr auf der Verlagsseite von Goldmann diverse Links zu weiterführenden Informationen über ihre Bücher, sowie ein Interview mit der Autorin!

Der Klappentext:
Der Berliner Anwalt Joachim Vernau erhält eine schockierende Nachricht aus Polen: Sein alter Freund Jazek steht unter Mordverdacht und beteuert seine Unschuld. Gleichzeitig verschwindet Vernaus Ex-Partnerin Marie-Louise spurlos, und es mehren sich die Hinweise, dass sie Jazek in der Mordnacht gesehen hat. Voller Sorge reist Vernau auf die andere Seite der deutsch-polnischen Grenze. Die erste Spur ist ein verfallender Friedhof. Etwas hat sich dort vor langer Zeit zugetragen, das ihn mitten in die Vergangenheit zieht – hinein in die dramatischen Ereignisse des Jahres 1945, als sich die Schicksale von Tätern und Opfern kreuzten und Entsetzliches geschah. Doch erst Generationen später steigt das Grauen noch einmal aus dem Grab, und wer sich ihm entgegenstellt, muss sterben.

Die Geschichte:
Die Schatten des Zweiten Weltkrieges reichen noch bis in unsere heutige Zeit. In diesem Fall geht es um das deutsch-polnische Grenzgebiet, das früher teilweise noch zu Deutschland gehörte. Viele Menschen wurden während des Krieges aus ihren Häusern und aus ihrer Heimat vertrieben, andere Familien zogen in deren verlassene Dörfer und versuchten, dort heimisch zu werden. Für beide Seiten eine sehr verstörende Erfahrung, die ihre Spuren hinterlassen hat und oftmals noch nachfolgende Generationen beschäftigt.
Jazek lebt mit seinem Vater Marek in so einem Haus, das früher einmal Deutschen gehörte, gleich neben einem uralten Friedhof, auf dem angeblich Geister umgehen sollen. Als eines Nachts ein deutscher Besucher auf Jazeks Grundstück erschlagen wird, fällt natürlich der Verdacht sofort auf ihn und er wird verhaftet.
Joachim Vernau wird in Berlin von einer polnischen Anwältin aufgesucht, die sich nach dem Verbleib von Marie-Louise erkundigt. Erst da wird Joachim bewusst, dass er schon länger nichts mehr von seiner Ex-Kanzleipartnerin und Freundin gehört hat. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein. Und auch sie steht im Verdacht, irgend etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Kann Joachim sie finden und den wahren Täter entlarven?

Meine Meinung:
Als großer Fan von Elisabeth Herrmann und der „Joachim Vernau“-Reihe habe ich mich schon sehr auf diese Fortsetzung gefreut.

Ihr Schreibstil ist einfach grandios: sie beschreibt ihre Szenen so lebendig, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Dazu noch eine gewisse Prise Ironie und Humor, so dass man oft ein Grinsen im Gesicht hat beim Lesen.
Die fein gezeichneten, teilweise recht ungewöhnlichen Charaktere schließt man schnell ins Herz und fiebert mit, wenn einer der Protagonisten mal wieder in Gefahr gerät.
Spannung entsteht hier nicht durch blutrünstige Szenen, sondern mehr durch das Geheimnisvolle, das sich durch die ganze Geschichte zieht.
In Rückblicken erleben wir immer wieder Szenen aus der Nachkriegszeit, die emotional sehr berührend sind.
Auch für dieses Buch hat Elisabeth Herrmann wieder viel recherchiert und interessante Fakten in diesen Krimi eingeflochten, die sie in ihrer Danksagung auch noch genauer erläutert.

Apropos Danksagung: ich lese diese Zeilen oder Seiten am Ende eines Buches immer sehr gerne, da man häufig noch etwas über den Hintergrund der Geschichte erfährt, über deren Entstehung und über den Autor selbst. Hier war ich echt schockiert, weil Elisabeth Herrmann berichtet, sie hätte in einer Rezension gelesen, dass sich Leser darüber beschweren, denn „für dieses endlose Geschwafel hätten sie nicht bezahlt“. Über den Intellekt dieses Schreiberlings möchte ich mich nicht näher auslassen (wahrscheinlich hat sie / er auch keine Rezension, sondern eine Rezession verfasst 😉 ). Echt traurig solche Aussagen, aber die Autorin nimmt in ihrer (durchaus sehr interessanten und lesenswerten) Danksagung diesen Kritikern galant den Wind aus den Segeln.

Abschließend noch kurz zum Plot: gut durchdacht und mit einigen Wendungen und Überraschungen findet die Geschichte zu einem schlüssigen Ende. Etwaige Unklarheiten werden durch geschickt eingefügte Zusammenfassungen des Geschehenen ausgeräumt und am Ende gewährt der Epilog noch einen kleinen Blick in die Zukunft. So einen Schluss lobe ich mir – und für eine Fortsetzung bleibt natürlich auch noch genug Raum!

Fazit:
Ein spannender Krimi, der nicht nur durch den atmosphärischen Schreibstil überzeugt, sondern auch durch sympathische Protagonisten, bestens recherchierte Hintergrundinfos und einen klugen Plot! Die „Joachim Vernau“ – Reihe kann ich jedem empfehlen, der auf der Suche nach Krimis mit Hirn und Humor ist.

Wertung:
5 von 5 Sterne

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 35 ab.

Tanz der Tarantel von Kirsten Wulf – Meine Rezension…

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch (18. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462046446
ISBN-13: 978-3462046441

Über die Autorin:
Kirsten Wulf, geboren 1963 in Hamburg, arbeitete als Journalistin in Mittel- und Südamerika, Portugal und Israel. Seit 2003 lebt und schreibt sie in Italien.

Über die Reihe:
Zunächst dachte ich, das wäre der Anfang einer Reihe, da auf der Buchrückseite „der erste Fall für Commissario Cozzoli und Elena von Eschenburg“ steht, aber während des Lesens wurde immer wieder auf die Vergangenheit verwiesen und alles schien so, als hätten die Protagonisten schon einiges gemeinsam erlebt.
Es gibt tatsächlich bereits ein Buch, das allerdings nicht als „Krimi“ betitelt wurde, aber die Vorgeschichte zu „Tanz der Tarantel“ beinhaltet:

Der Klappentext:
Am ersten Abend des Festes Santo Paolo feiert Nicola Capone, der erfolgreichste junge Pizzica-Musiker Apuliens, noch einen furiosen Auftritt in der kleinen Stadt Galatina. Am Morgen des dritten Tages liegt er ermordet in einer Kapelle.
Commissario Cozzoli, der vor Kurzem erst aus Mailand in den Süden versetzt wurde, beginnt zu ermitteln – gemeinsam mit der Hamburger Journalistin Elena von Eschenburg. Sie hatte den Musiker für eine Reportage tagelang begleitet. Das ungewöhnliche Ermittlerpaar erkennt schnell, dass in Apulien nichts so ist, wie es scheint – und dass manche Wahrheiten nur die Musik erzählen kann.

Die Geschichte:
Elena lebt nach ihrer Scheidung mit Sohn Ben bei ihrem Onkel Gigi in Apulien. Sie wohnt noch nicht lange in Italien und lernt erst so nach und nach die Bräuche der Gegend kennen. So auch die Tradition der „Pizzica“-Musik, die früher angeblich die Wirkung hatte, besessene Frauen (die sog. „tarantate“) zu heilen, die von einer Tarantel gebissen wurden und deshalb unter einer Art Fluch oder Wahn zu leiden schienen.
Elena lernt den Musiker Nicola kennen, der mit dieser Musik und seiner Band sogar bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Sie begleitet den Mann und seine bunte Truppe einige Tage lang, um Material und Fotos für eine Reportage zu sammeln.
Es steht ein großes Fest bevor zu Ehren der alten Bräuche und der Auftritt von Nicola und seiner Band wird einer der Höhepunkte sein.
Am Morgen des dritten Festtages erhält Elena frühmorgens eine mysteriöse SMS von Nicola, der sie in einer kleinen Kapelle sehen will. Sie packt ihre Kamera ein und fährt trotz einiger Bedenken zum Treffpunkt. Doch dort wartet nicht Nicola auf sie, sondern nur seine sterblichen Überreste – und die Polizei, die sie sofort als Mordverdächtige verhaftet.
Kommissar Cozzoli sitzt derweil noch in Mailand fest, um seine Aussagen bei einem Mafia-Prozess zu machen. Während seiner Abwesenheit beginnt Elena auf eigene Faust mit den Ermittlungen und gerät dabei selbst in Gefahr…

Meine Meinung:
Kirsten Wulfs Schreibstil gefällt mir sehr gut, ihre Charaktere wirken lebendig und authentisch. Großen Wert legt sie auf ausführliche Beschreibungen der Schauplätze und Besonderheiten der Umgebung. Bei so viel Lokalkolorit kann man sich dem literarischen Ausflug nach Süditalien kaum entziehen, man wird unweigerlich in Urlaubsstimmung versetzt.
Die Story an sich ist gut durchdacht, beinhaltet einige unerwartete Wendungen und findet ein schlüssiges Ende.
Leider hat mir die Spannung gefehlt, die trotz des klugen Plots bei mir nicht aufkommen wollte. Vielleicht lag es daran, dass Nebenhandlungen und die Sache mit den Bräuchen sehr viel Raum einnahmen. So wirkte das ganze Buch irgendwie sehr ruhig, ohne besondere Höhen und Tiefen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber es hat mich leider beim Lesen gestört: Elenas Chefin heißt „Angela M. Brunkhorst“ und diese wurde dann meistens (nicht immer) mit „Angela M.“ abgekürzt. Das „M.“ hätte wirklich nicht sein müssen und wirkte irgendwie deplatziert.
Insgesamt hat mich das Buch aber ganz gut unterhalten und ich wäre nicht abgeneigt, auch weitere Fälle von Elena und Kommissar Cozzoli zu lesen.

Fazit:
Ein eher ruhiger, solider Krimi mit sehr viel Lokalkolorit, dem es ein bisschen an Spannung fehlt.

Wertung:
3 von 5 Sterne
Wäre das Buch nicht als „Krimi“ sondern als „Roman“ betitelt worden, hätte ich 4 Sterne vergeben.

Die verrückte Ballonfahrt von Neil Gaiman – Meine Rezension…

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Arena (3. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600133
ISBN-13: 978-3401600130
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 9 – 11 Jahre

Audio CD
Verlag: Silberfisch (21. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3867427151
ISBN-13: 978-3867427159
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre

Über den Autor:
Neil Gaiman, 1960 in Portland (England) geboren, arbeitete zunächst in London als Journalist und wurde durch seine Comic-Serie „Der Sandmann“ bekannt. Im „Dictionary of Literary Biography“ wird er als einer der wichtigsten lebenden Autoren der Postmoderne aufgeführt – in England und den USA ist Neil Gaiman längst ein Superstar. Seine Romane und Comics sind mit zahlreichen Awards ausgezeichnet worden, u.a. mit dem World Fantasy Award und der Newbery Medal. Er lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie in den USA. (Quelle: Amazon.de)

Über den Illustrator:
Chris Riddell (* 1962 in Südafrika) ist ein britischer Zeichner und Buch-Illustrator. Nach einem Studium der Illustration im englischen Brighton, in dem er noch heute lebt, verzierte er zahlreiche literarische Werke, darunter auch mehrere Bücher von Terry Pratchett, mit seinen charakterisierenden Zeichnungen. (Quelle: Wikipedia)

Über den Sprecher:
Andreas Fröhlich, 1965 in Berlin geboren, wurde vor allem als Sprecher von Bob Andrews aus der legendären Hörspielreihe Die drei ??? bekannt. Heute arbeitet er als Schauspieler und Synchronsprecher, so ist er beispielsweise die deutsche Stimme von Hollywoodgrößen wie Edward Norton, John Cusack und Ethan Hawke. Andreas Fröhlich wurde 2010 in der Kategorie „Bester Interpret“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. (Quelle: Amazon.de)

Dieses fantasievolle, wunderschöne, lustige Buch habe ich parallel gehört und gelesen und es ist wirklich extrem schwer, euch jetzt nur eine der beiden Möglichkeiten zu empfehlen.

Das gebundene Buch ist schon äußerlich eine Augenweide: ein knallbuntes Cover, das noch dazu in allen Farben des Regenbogens schillert. Und dann erst der Inhalt… Chris Riddell hat die Geschichte so treffend und grandios illustriert, dass man es gerne wieder und wieder durchblättert und immer neue Details entdeckt. Am Ende des Buches hat er noch einmal verschiedenen Figuren einige Seiten gewidmet und ihnen sogar noch Namen gegeben, die in der Erzählung gar nicht erwähnt wurden. Das fand ich sehr schön und es zeigt mir, dass er an seiner Arbeit richtig viel Spaß hat, was man am Ergebnis auch deutlich sehen kann.

Und dann wäre da noch die Hörbuchausgabe, die zwar etwas weniger schillernd daherkommt, aber dafür umso stimmgewaltiger. Andreas Fröhlich übernimmt den Sprecherpart des Vaters, die Kinder werden von Levi Schultze und Amélie Versch vertont.
Die Stimme von Andreas Fröhlich passt einfach super zu dieser Geschichte, er liest sie mit tollen Betonungen und man hört einfach gerne zu.

Aber worum geht es eigentlich?

Die Geschichte:
Die Mutter lässt ihren Mann mit den beiden Kindern allein zu Hause, da sie beruflich einen Vortrag halten muss. Bevor sie geht, erinnert sie den Vater noch daran, dass er neue Milch kaufen muss. Leider vergisst er das zunächst, so dass am nächsten Morgen die Kinder vor ihren trockenen Knusperringen hocken. Sofort macht der Papa sich auf den Weg zum Laden an der nächsten Ecke, um eine Tüte Milch zu holen – und kommt eeeeewig nicht zurück.
Als er dann endlich wieder auftaucht, erzählt er den beiden Kindern von seinen Erlebnissen: Außerirdische hätten ihn entführt, er ist auf einem Piratenschiff gelandet, wurde von einem Dinosaurier in einem Heißluftballon gerettet und löste gefährliche Vampire in Rauch auf.
Die Kinder glauben ihm kein Wort, doch zum Beweis hält er die Tüte Milch in seinen Händen…

Meine Meinung:
Es ist eine so fantasievolle und lustige Geschichte, der man gerne zuhört bzw. die sich sehr schön lesen lässt.
Neil Gaiman hat herrlich skurrile und stellenweise recht liebenswerte Charaktere geschaffen, mit denen dieses Abenteuer einfach großen Spaß macht.
Auch die „Bösen“ wirken natürlich nicht wirklich bedrohlich, so dass keine Alpträume bei der eigentlichen Zielgruppe der 8- bis 11-Jährigen zu befürchten sind.
Da während der wilden „Durch-die-Zeit-Reise“ auch einige Überschneidungen zwischen Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit vorkommen, kann es sein, dass man der Handlung in gedruckter und illustrierter Form manchmal besser folgen kann als in der Hörbuchversion. Aber das ist nur eine Vermutung – und Kinder hören die Hörbücher sowieso mehrmals.
Was mir in der Buchversion besser gefallen hat, das war das Ende: Chris Riddell hat in der Zeichnung der Schlussszene noch ein Detail eingebaut, das den Wahrheitsgehalt der Geschichte noch einmal unterstreichen soll. Im Text wird dies allerdings nicht erwähnt und somit leider auch im Hörbuch nicht.

Fazit:
Für Kinder eine wunderschöne, fantasievolle Geschichte mit lebendigen Charakteren, die zum „Weiterspinnen“ einlädt. Für ältere Leser / Hörer ebenfalls eine schöne Unterhaltung und Anregung fürs eigene Geschichtenerzählen!

Wertung:
5 von 5 Sterne

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 23 ab.

Aktueller Leseturm und ein geheimnisvoller Bücherstapel…

CIMG0617

Das ist mein aktueller Lesestapel für die nächsten Tage (oder eher Wochen? 🙂 ). Als erstes ist „Tanz der Tarantel“ dran, das heißt ich mache heute Urlaub in Italien! *freu*
Danach werde ich wahrscheinlich den 2. Teil von „Die Brücke der Gezeiten“ lesen – und vier andere Bücher habe ich auch schon angefangen bzw. fast beendet: Crescendo, 13 Tage, Versunkene Gräber und Treibland. Ja, ich bin ein Parallelleser, ich geb´s zu! 😉

Außerdem möchte ich euch heute noch einen anderen Bücherstapel vorstellen:

CIMG0618

Meine Facebookseite hat inzwischen 70 Likes, aber ich würde gerne die 100er-Marke überschreiten. Aus diesem Grund wird es demnächst ein tolles Gewinnspiel geben, bei dem der ganze Bücherberg verlost wird. Und zwar nicht einzeln, sondern zwei glückliche Gewinner dürfen sich über je ein Lesepaket á 5 Bücher freuen!