Die verrückte Ballonfahrt von Neil Gaiman – Meine Rezension…

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Arena (3. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3401600133
ISBN-13: 978-3401600130
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 9 – 11 Jahre

Audio CD
Verlag: Silberfisch (21. Februar 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3867427151
ISBN-13: 978-3867427159
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre

Über den Autor:
Neil Gaiman, 1960 in Portland (England) geboren, arbeitete zunächst in London als Journalist und wurde durch seine Comic-Serie „Der Sandmann“ bekannt. Im „Dictionary of Literary Biography“ wird er als einer der wichtigsten lebenden Autoren der Postmoderne aufgeführt – in England und den USA ist Neil Gaiman längst ein Superstar. Seine Romane und Comics sind mit zahlreichen Awards ausgezeichnet worden, u.a. mit dem World Fantasy Award und der Newbery Medal. Er lebt seit einigen Jahren mit seiner Familie in den USA. (Quelle: Amazon.de)

Über den Illustrator:
Chris Riddell (* 1962 in Südafrika) ist ein britischer Zeichner und Buch-Illustrator. Nach einem Studium der Illustration im englischen Brighton, in dem er noch heute lebt, verzierte er zahlreiche literarische Werke, darunter auch mehrere Bücher von Terry Pratchett, mit seinen charakterisierenden Zeichnungen. (Quelle: Wikipedia)

Über den Sprecher:
Andreas Fröhlich, 1965 in Berlin geboren, wurde vor allem als Sprecher von Bob Andrews aus der legendären Hörspielreihe Die drei ??? bekannt. Heute arbeitet er als Schauspieler und Synchronsprecher, so ist er beispielsweise die deutsche Stimme von Hollywoodgrößen wie Edward Norton, John Cusack und Ethan Hawke. Andreas Fröhlich wurde 2010 in der Kategorie „Bester Interpret“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. (Quelle: Amazon.de)

Dieses fantasievolle, wunderschöne, lustige Buch habe ich parallel gehört und gelesen und es ist wirklich extrem schwer, euch jetzt nur eine der beiden Möglichkeiten zu empfehlen.

Das gebundene Buch ist schon äußerlich eine Augenweide: ein knallbuntes Cover, das noch dazu in allen Farben des Regenbogens schillert. Und dann erst der Inhalt… Chris Riddell hat die Geschichte so treffend und grandios illustriert, dass man es gerne wieder und wieder durchblättert und immer neue Details entdeckt. Am Ende des Buches hat er noch einmal verschiedenen Figuren einige Seiten gewidmet und ihnen sogar noch Namen gegeben, die in der Erzählung gar nicht erwähnt wurden. Das fand ich sehr schön und es zeigt mir, dass er an seiner Arbeit richtig viel Spaß hat, was man am Ergebnis auch deutlich sehen kann.

Und dann wäre da noch die Hörbuchausgabe, die zwar etwas weniger schillernd daherkommt, aber dafür umso stimmgewaltiger. Andreas Fröhlich übernimmt den Sprecherpart des Vaters, die Kinder werden von Levi Schultze und Amélie Versch vertont.
Die Stimme von Andreas Fröhlich passt einfach super zu dieser Geschichte, er liest sie mit tollen Betonungen und man hört einfach gerne zu.

Aber worum geht es eigentlich?

Die Geschichte:
Die Mutter lässt ihren Mann mit den beiden Kindern allein zu Hause, da sie beruflich einen Vortrag halten muss. Bevor sie geht, erinnert sie den Vater noch daran, dass er neue Milch kaufen muss. Leider vergisst er das zunächst, so dass am nächsten Morgen die Kinder vor ihren trockenen Knusperringen hocken. Sofort macht der Papa sich auf den Weg zum Laden an der nächsten Ecke, um eine Tüte Milch zu holen – und kommt eeeeewig nicht zurück.
Als er dann endlich wieder auftaucht, erzählt er den beiden Kindern von seinen Erlebnissen: Außerirdische hätten ihn entführt, er ist auf einem Piratenschiff gelandet, wurde von einem Dinosaurier in einem Heißluftballon gerettet und löste gefährliche Vampire in Rauch auf.
Die Kinder glauben ihm kein Wort, doch zum Beweis hält er die Tüte Milch in seinen Händen…

Meine Meinung:
Es ist eine so fantasievolle und lustige Geschichte, der man gerne zuhört bzw. die sich sehr schön lesen lässt.
Neil Gaiman hat herrlich skurrile und stellenweise recht liebenswerte Charaktere geschaffen, mit denen dieses Abenteuer einfach großen Spaß macht.
Auch die „Bösen“ wirken natürlich nicht wirklich bedrohlich, so dass keine Alpträume bei der eigentlichen Zielgruppe der 8- bis 11-Jährigen zu befürchten sind.
Da während der wilden „Durch-die-Zeit-Reise“ auch einige Überschneidungen zwischen Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit vorkommen, kann es sein, dass man der Handlung in gedruckter und illustrierter Form manchmal besser folgen kann als in der Hörbuchversion. Aber das ist nur eine Vermutung – und Kinder hören die Hörbücher sowieso mehrmals.
Was mir in der Buchversion besser gefallen hat, das war das Ende: Chris Riddell hat in der Zeichnung der Schlussszene noch ein Detail eingebaut, das den Wahrheitsgehalt der Geschichte noch einmal unterstreichen soll. Im Text wird dies allerdings nicht erwähnt und somit leider auch im Hörbuch nicht.

Fazit:
Für Kinder eine wunderschöne, fantasievolle Geschichte mit lebendigen Charakteren, die zum „Weiterspinnen“ einlädt. Für ältere Leser / Hörer ebenfalls eine schöne Unterhaltung und Anregung fürs eigene Geschichtenerzählen!

Wertung:
5 von 5 Sterne

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 23 ab.