CRESCENDO von Elizabeth Corley – Meine Rezension…

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 4 (20. Juli 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596163277
ISBN-13: 978-3596163274

Aufgrund des Alters des Buches ist es günstig als gebrauchtes Exemplar zu haben.

Über die Reihe:
Inspector Fenwick ermittelt schon länger, dies ist sein dritter Fall. Insgesamt gibt es inzwischen sechs Bücher der Reihe, davon sind aber zwei bisher nur in der Originalsprache erhältlich:

Über die Autorin:
Elizabeth Corley (* 1956) ist eine englische Managerin und Krimi-Schriftstellerin. Sie wuchs in West Sussex in England auf. Sie ist CEO bei Allianz Global Investors Deutschland, dafür pendelt sie zwischen ihrem Wohnort London sowie Frankfurt und München hin und her. In ihrer Freizeit verfasst sie Psychothriller.
(Quelle: Wikipedia)

Der Klappentext:
Inspector Fenwicks gefährlichster Fall: Die junge Polizistin Louise Nightingale spielt den Lockvogel für einen Vergewaltiger. Die Aktion gelingt in letzter Sekunde; der Täter kommt hinter Gitter. Doch dann wird in ihre Wohnung eingebrochen, und sie erhält bedrohliche Mails von »Pandora« – mit einem Bild ihrer eigenen, grausam zugerichteten Leiche…

Die Geschichte:
Für mich war es das erste Buch aus der „Inspector Fenwick“-Reihe, aber man kann es gut lesen ohne Kenntnis der Vorgängerbände.
Louise Nightingale ist Polizistin und stellt einem Straftäter, der bevorzugt im Freien wehrlose Frauen überfällt, eine Falle. Er versucht wirklich, Louise zu vergewaltigen und ihre Kollegen können im letzten Moment eingreifen und den Täter verhaften. Doch damit beginnt der Leidensweg für die Polizistin erst.
Sie erhält Drohungen, jemand bricht in ihre Wohnung ein und Inspector Fenwick bekommt zunehmend Angst um seine Kollegin. Schließlich spitzt sich die Lage so zu, dass Louise unbezahlten Urlaub nimmt und die Stadt verlässt. Sie will über ihr weiteres Leben nachdenken und versteckt sich dazu auf einem uralten Landsitz ihrer Familie.
Fenwick jagt indessen einen weiteren brutalen Mörder und Vergewaltiger, der offensichtlich eine Verbindung zum Inhaftierten hat. Oft kommen die Retter nur Sekunden zu spät und es gibt viele weitere Opfer zu beklagen. Doch der Serienkiller ist noch nicht fertig: Louise steht ganz oben auf seiner Todesliste!

Meine Meinung:
Für dieses Buch habe ich sehr lange gebraucht, was aber nicht daran lag, dass es schlecht war, sondern daran, dass es so klein gedruckt ist. 🙂 Da muss ich dann zwischendurch wieder mal etwas Augenschonenderes lesen.
Der Schreibstil von Elizabeth Corley ist einfach toll. Sie beschreibt vieles sehr ausführlich, aber trotzdem entsteht keine Langeweile beim Lesen.
Ihre Charaktere wirken menschlich und realitätsnah, sie legt viel Wert auf die Darstellung der Emotionen, so dass man sich gut in die Personen und die Geschichte einfühlen kann.
Viel Raum nimmt auch das Privatleben der Ermittler ein, deren Hintergründe werden auch mit Rückblenden in die Vergangenheit gut beleuchtet. Auch bei den Tätern wird die Kindheit und die möglichen Gründe für ihr späteres Verhalten ausführlich erläutert.
Es fehlt in diesem Thriller nicht an blutigen Gewaltszenen, die nicht unbedingt für zart besaitete Leser geeignet sein dürften. Mit vielen Opfern fiebert man bis zur letzten Sekunde mit, obwohl man sich fast denken kann, dass es kein gutes Ende nehmen wird. Überhaupt ist der Spannungsbogen sehr hoch und hält sich bis zur letzten Seite.
Am Schluss bleibt vieles offen und der Folgeband steht schon auf meiner Wunschliste. Da die Bücher bereits älter sind, kann ich das günstig als gebrauchtes Exemplar erstehen! 🙂
Was für einen Stern Abzug gesorgt hat, das waren die Verhaltensweisen einiger Personen vor allem in der zweiten Hälfte des Buches. Da möchte man so manchen Protagonisten schütteln, damit er zur Vernunft kommt.
Aber im Großen und Ganzen war alles recht gut nachvollziehbar und realitätsnah – und vor allem spannend!

Fazit:
Ein actionreicher, blutiger Thriller, der bis zum Ende spannend ist.

Wertung:
4 von 5 Sterne

Ein ganz herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle noch an meine Freundin Carmen, die das Buch gelesen, für gut befunden und mir anschließend ausgeliehen hat! 🙂

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 41 ab.

Sticken, stricken, strangulieren von Tatjana Kruse – Meine Rezension…

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426514281
ISBN-13: 978-3426514283

Eine Leseprobe und weitere Infos zum Buch findet ihr HIER auf der Verlagsseite.

Über die Autorin:
Tatjana Kruse, Jahrgangsgewächs aus süddeutscher Hanglage, ist überzeugte Krimiautorin. Als Schwäbin mordet sie nach dem Motto: „Hauptsache, eine saubere Leiche!“ Unveränderliches Kennzeichen: Immer ganz in Schwarz gekleidet!
Quelle und weitere Infos: www.tatjanakruse.de

Über die Reihe:
Kommissar Seifferheld ermittelt nicht zum ersten Mal, es gibt bereits folgende Bücher aus der Reihe:

Der Klappentext:
Kommissar a.D. Siegfried Seifferheld entdeckt in der Cafeteria der Bausparkasse Schwäbisch Hall, von Insidern auch die Büchs genannt, eine Leiche. Kurioses Detail: Die Tote wurde mit einem Gürtel stranguliert, den eine auffällige Elvis-Presley-Schnalle ziert. Ein Fall ganz nach Seifferhelds ­Geschmack! Einziger Wermutstropfen: Ein frisch in die Stadt gezogener Stricker macht Kommissar Seifferheld, seines Zeichens leidenschaftlicher Sticker, das Leben und damit die Ermittlungen schwer.

Die Geschichte:
Siggi Seifferheld ist ein Mann, der sich trotz Vorruhestands noch nicht zum „alten Eisen“ zählt. Mit seinem geliebten Hund Onis nimmt er es mit jedem Verbrecher auf, wenn er nicht gerade seiner ungewöhnlichen Leidenschaft frönt: dem Sticken!
Doch plötzlich taucht in seiner Heimatstadt ein neuer handarbeitsbegeisterter Mann auf, der Siggi sofort ein Dorn (oder nein: …eine Stricknadel) im Auge ist. Arno Siegmann, der Held der Stricknadeln, darf dann auch gleich noch seine zweifelhaften Kunstwerke im Foyer der berühmten Bausparkasse ausstellen – eine besondere Ehre, die Siggi bisher nicht zuteil wurde. Auf der Vernissage stolpert der Ex-Kommissar dann nicht nur über das ein oder andere Gläschen Wein, sondern auch noch über eine skelettierte Leiche. Der Spürsinn erwacht, die Nadeln sind gewetzt und Siggi zieht in den Kampf… Dabei begegnet er nicht nur seinem stickenden Rivalen, sondern auch Vollmondtrommlern, Essensaufwärmern, prügelnden Missionarinnen, neugierigen Rentnernachbarn, einer liebestollen Hündin und noch mehr skurrilen Gestalten, die ihm das Leben mehr oder weniger schwer machen.

Meine Meinung:
Ohne die vorherigen Abenteuer des Siggi Seifferheld zu kennen, habe ich mich ganz „jungfräulich“ an dieses Buch gemacht und war sofort begeistert.

Der Schreibstil ist toll zu lesen und überzeugt durch viel Wortwitz und freche, lebendige Dialoge. Was mir auch sehr gut gefallen hat: die oft eingestreuten lustigen Zitate oder Sprüche, sowie Siggis Polizeiberichte und Stick-Tipps.

Menschen, die mit mir nicht auskommen, müssen eben noch ein bisschen an sich arbeiten.

Dieser Spruch auf Seite 23 charakterisiert nicht nur Siggi recht gut, sondern er trifft auf einige verschrobene, ungewöhnliche Protagonisten in diesem Buch zu. Tatjana Kruse stellt alle wichtigen Personen auch gleich zu Anfang des Buches in einem kleinen „Who is who“ vor. Man könnte es fast als kleine Vorwarnung betrachten, denn manche dieser Leute greifen den Leser persönlich an – und die Schläge gehen zielgenau auf die Lachmuskeln.

Der Kriminalfall gerät manchmal fast etwas ins Hintertreffen, denn Siggis Leben ist auch sonst so ereignisreich, dass dies alleine das Buch füllen würde, doch eine latente Spannung hängt über allem. Man darf sich auch auf überraschende Wendungen und einen actionreichen Showdown freuen, so dass in krimineller Hinsicht kaum Wünsche offen bleiben dürften.

Mich hat das Buch jedenfalls absolut überzeugt und bestens unterhalten. Es hat mir mehr laute Lacher entlockt als so manches Werk aus der humorigen Sparte und die sympathischen Charaktere wachsen einem sofort ans Herz. Für mich ein absolut fesselnder Page-Turner, denn ich habe diesen Krimi praktisch in einem Rutsch durchgelesen.
Besonders gefallen hat mir als Hundefan natürlich auch der vierbeinige Hauptdarsteller Onis, den ich auch sofort liebgewonnen habe.

Fazit:
Ein Wunderwerk aus skurril-liebenswürdigen Charakteren, absurd-komischen Situationen, ironisch-frechem Wortwitz und einem spannenden Kriminalfall! Absolut lesens- und empfehlenswert für alle Freunde des lustigen Krimis, insbesondere für diejenigen, die sich „Herrchen“ oder „Frauchen“ nennen dürfen!

Wertung:
5 von 5 Sticknadeln

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 25 ab.

Waldmeister von Susanne Lieder – Meine Rezension…

Taschenbuch: 264 Seiten
Verlag: Sieben-Verlag (Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3864433819
ISBN-13: 978-3864433818

Über die Autorin:
Susanne Lieder wurde 1963 in Bad Oeynhausen geboren, ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne.
Ihre ersten Veröffentlichungen waren Gute-Nacht-Geschichten, die sie sich für ihre Kinder ausgedacht hatte.
Im September 2012 erschien ihr Krimi „Schuster und das Chaos im Kopf“ (Schünemann-Verlag).
Im Herbst 2014 erscheint ihr Frauenroman „Ostseewind & Sanddornküsse“ im Ullstein Verlag.
Wenn sie nicht schreibt, spaziert, wandert oder läuft sie, entspannt beim Yoga oder tobt sich bei der Gartenarbeit aus.
Sie interessiert sich für Archäologie und Geschichte, besonders die Englische und Schottische, und liebt Katzen, Shakespeare und selbstgestrickte Socken.
(Quelle: Sieben Verlag)

Weitere Informationen auf der Autorenhomepage:
http://www.susanne-lieder.de

Der Klappentext:
Krimiautorin Franziska Stratmann ist hellauf begeistert, dass sie der Polizei bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen darf. Weniger begeistert ist sie, als sie live dabei ist, wie eine skelettierte Hand und darunter ein halb verwester Leichnam gefunden werden. Franziska ist überzeugt, dass der Journalist Christian etwas damit zu tun hat. Und dann kommt sie dem Mörder sehr viel näher, als ihr bewusst und vor allem lieb ist.

Die Geschichte:
Die Autorin Franziska will sich an ihren Krimi wagen und ist sehr dankbar, dass sie zu Recherchezwecken den Kripo-Kommissar Ansgar Lutz bei seiner Arbeit etwas begleiten darf. Womit sie nicht gerechnet hat: er nimmt sie gleich mit zu einem Leichenfundort. Es stellt sich schnell heraus, dass Franziskas Geist wohl willig ist, das Fleisch jedoch schwach: sie verkraftet die Leichenbergung nicht und stolpert in allzu peinliche Situationen. Zu allem Überfluss stellt ihr der Kommissar auch noch Christian vor, einen Journalist und Sachbuchautor, der ebenfalls Recherchen betreibt. Der Mann ist Franziska leider sofort unsympathisch.
Es dauert einige Zeit, bis die Tote endlich identifiziert werden kann und derweil verfolgt Franziska ihren eigenen Verdacht. Ein mysteriöser Unfall, der sie schließlich ins Krankenhaus bringt, bremst ihren Tatendrang und fesselt sie eine Weile ans Bett. Ihr Freund Diether möchte sich gerne um sie kümmern, doch sie lässt ihn nicht wirklich nahe an sich heran. Dabei kommt sie bald in eine Situation, in der eine helfende Hand lebensrettend sein könnte…

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Susanne Lieder gefällt mir sehr gut, ihre Dialoge wirken lebendig und an einigen Stellen kann man auch mal schmunzeln.
Ihre Protagonisten sind realitätsnahe Personen, die stellenweise sehr sympathisch wirken. Mit Franziska hatte ich allerdings so meine Probleme: u. a. die Art und Weise, wie sie mit ihrem Lebensgefährten Diether umgeht, lässt sie irgendwie gefühlskalt wirken. Eigentlich hätte man meiner Meinung nach die ganze Beziehung einfach weg lassen können.
Der Kommissar Lutz ist dagegen ein ganz netter Charakter, der eine erstaunliche Geduld mit Franziska beweist.
Meine Favoriten sind allerdings trotzdem zwei andere Mitwirkende: „Römer“ und „Konrad“ – die beiden freundlichen Fellnasen in der Geschichte.
Was die Story betrifft: im ersten Drittel fühlte ich mich noch recht gut unterhalten und es kam auch etwas Spannung auf, dann allerdings stockt die Handlung irgendwie. Manche Szenen (z. B. der Unfall) werden unnötig in die Länge gezogen, manchmal hatte ich sogar das Gefühl, bestimmte Situationen wären fast genau so schon einmal vorgekommen.
Schön fand ich, dass man an den Ermittlungsarbeiten der Polizei etwas Anteil nehmen durfte und diese wurden auch sehr gut recherchiert und geschildert.
Die Auflösung des Falles war für mich schon recht früh abzusehen und die nötige Spannung wollte einfach nicht mehr so richtig aufkommen.
Was mich allerdings mehr gestört hat als die fehlende Spannung, das war die Vergesslichkeit vieler Personen in Bezug auf Namen. Das mag ein paar Mal durchaus amüsant sein, aber wenn es sich so gehäuft (wie ein „Running Gag“) durch das ganze Buch zieht, dann nervt es mich irgendwann gewaltig.
Am Ende bleibt viel Raum für eine Fortsetzung und insgesamt war die Auflösung auch schlüssig und ganz gut durchdacht.

Fazit:
Eine sehr gut geschriebene Geschichte, die allerdings noch etwas mehr Spannung vertragen hätte!

Wertung:
3 von 5 Sterne

Überraschungspost der besonders lieben Art…

Bestimmt erinnert ihr euch noch an meine „Feuer und Stein“-Verlosung… Ulrike war die glückliche Gewinnerin und das Buch ist inzwischen schon wohlbehalten bei ihr angekommen.
Doch heute kam dann eine Überraschung zurück:

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Ulrike hat mir eine ganz liebe Postkarte mit Motiven ihres Heimatortes geschrieben, damit ich auch mal sehen kann, wohin ich das Buch geschickt habe! 🙂
Eine sooooo tolle Idee, hab mich total darüber gefreut! So macht das Verlosen noch mehr Spaß!

Gaaaanz lieben Dank für diese wundervolle Idee, Ulrike! <3

Der Spatz in der Hand – ist die Taube… von Hanna-Laura Noack – Meine Rezension…

Seiten 215
ISBN-13 978-3-8476-9374-1
Veröffentlicht am: 15.06.2014

Taschenbuch: 268 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (29. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1500193062
ISBN-13: 978-1500193065

HIER geht´s zur Leseprobe – oder am besten gleich komplett downloaden! 🙂

Über die Autorin:
Hanna-Laura Noack war KV-zugelassene Psychotherapeutin und arbeitete lange Jahre in diesem Beruf, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Vor ihrer Niederlassung als Psychotherapeutin in eigener Praxis arbeitete sie im Ausland an verschiedenen Botschaften, unter anderem als „Consulars Clerk“ an einer Britischen Botschaft, als Privatsekretärin und Dolmetscherin des Botschafters in zwei weiteren Botschaften.
Danach, parallel zu ihrem Beruf, leitete sie langjährig ein Berufsverbandsfachteam (BDP) für Diplom-Psychologen,
führte ein von ihr entwickeltes Trainingsseminar bei WDR, NDR und dem Kabelfunk Dortmund durch und trat vielfach als Expertin in Funk und Fernsehen auf (WDR, VOX, RTL).
Hanna-Laura Noack lebt und arbeitet in der Nähe von Köln und in der Bretagne.
Ihr erster Roman „Strom des Himmels“ hat überall Bestwertungen erhalten, hier zum Beispiel der Link zu den Lovelybooks-Rezensionen.
Weitere Infos über Hanna-Laura Noack findet ihr HIER.
Sie freut sich auch über eure Beiträge auf der Facebookseite.

Die Kurzbeschreibung durch die Autorin:
Nach fünfundzwanzig Ehejahren plagen Eva Mai allnächtlich schlimme Alpträume. Zusehends von der düsteren Perspektive ihrer Zukunft überzeugt, beschließt sie, der faden Suppe ihrer Ehe etwas Würze beizufügen. Dabei konzentriert sie sich auf eine männliche Zutat aus bestem französischem Wachstumsgebiet. Er ist Orthopäde und stammt aus Paris, aber was macht dieser Mann dann so lange in Köln?
Evas Freundin Monika, ebenfalls Orthopädin, hält ihn für einen Betrüger, ein Verdacht, der sich nach ihren Recherchen im Kölner Ärzte- und Krankenhausmilieu zu verdichten scheint. Doch Eva hat sich in ihn verliebt und stellt auf ihre Art Nachforschungen an. Allmählich kommt sie seinem Geheimnis auf die Spur…

Meine Inhaltsbeschreibung, ohne zu viel zu verraten:
Alles beginnt mit Szenen einer Ehe, die viele von uns nachfühlen können. Vor allem diejenigen, die schon länger verheiratet sind und bei denen sich die erste rosarote Zeit der Verliebtheit bereits verflüchtigt hat, können die Nöte und Sorgen von Eva verstehen.
Eva ist in zweiter Ehe mit ihrem jüngeren Mann Jürgen verheiratet. Ihr Göttergatte arbeitet sehr viel und dementsprechend vernachlässigt fühlt sie sich. Doch nicht nur Zeitmangel, sondern auch andere Nachlässigkeiten seinerseits bringen sie schließlich dazu, eine Anzeige aufzugeben. Als Autorin sucht sie einen männlichen Protagonisten für ein neues Buchprojekt.
Die zwiespältige Gefühlswelt von Eva wird lebensnah geschildert. Einerseits ist da ihr Bedürfnis, treu zu Jürgen zu stehen, andererseits ihr Wunsch nach einer Veränderung der Beziehung, um Abwechslung in das Grau ihres Ehealltags zu bringen.
Sie lernt den Franzosen Jean-Jacques kennen und verliebt sich nach einiger Zeit auch ein bisschen in ihn. Doch irgendetwas an diesem Mann ist seltsam. Eva spürt, dass er ein Geheimnis verbirgt und fragt sich, was wohl dahinterstecken könnte.
Ihre beste Freundin Monika bietet ihre Hilfe an und fördert alsbald Ergebnisse zutage, die zunächst nicht gerade zu Evas Beruhigung beitragen. Doch unabhängig voneinander dringen sowohl Monika als auch Eva zu dem von Jean-Jacques verborgenen, erschütternden Geheimnis durch. Eine Erkenntnis, die Jean-Jacques für sie in ein völlig anderes Licht setzt. Als Jean-Jacques Eva zum Dank für ein Wochenende nach Paris einlädt, entstehen für alle Beteiligten Verwirrungen, die sich am besten mit jenen in Theaterstücken von Molière vergleichen lassen.

Meine Meinung:
In jeder Phase des Romans kann man mitfühlen, wie es Eva innerlich geht. Sie ist eine absolut lebendig wirkende und sympathische Protagonistin, deren Ängste und Emotionen fast greifbar sind. Auch die anderen Personen sind gut gezeichnet, manchmal erschreckend realitätsnah: Eva liebt ihre Tochter, deren Reaktionen man sich, besonders beim eigenen Kind, wirklich nicht gerade wünscht. Dieser Aspekt verkörpert einen Teil der geschickt eingeflochtenen Sozialkritik.
Bei allem Ernst des (Ehe)Lebens darf natürlich etwas Spaß nicht fehlen und so findet sich auch die richtige Portion Humor in diesem Roman. Außerdem garantiert Jean-Jacques´ Geheimnis die nötige Spannung – eine rundum gelungene Mischung!

Das Ende der geschickt aufgebauten Geschichte ist emotionsgeladen und sorgt mit einigen Überraschungen für ein stimmiges Gesamtbild.
Trotz der meist eher ruhigen Erzählweise schaffte es das Buch, mich zu fesseln und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt! Klappt man das Buch zu (oder hier besser: schließt man die Datei), dann hallt das Gelesene noch eine Weile nach, animiert zum Nachdenken über eigene Beziehungen und Freundschaften.

Fazit:
Eine sehr berührende, lebensnahe Geschichte über Enttäuschungen, zwischenmenschliche Konflikte, aber auch über Freundschaften, Treue und die Macht der Liebe. Hanna-Laura Noack findet stets die richtigen Worte – und nebenbei auch noch genug Raum für humorvolle Passagen.

Wertung:
5 von 5 Sterne

Lese ich gerade… BUCHTIPP!

Heute habe ich mich mal wieder an ein eBook gewagt, auch wenn das normalerweise überhaupt nicht mein Fall ist!
Toll daran ist natürlich, dass man schön übersichtlich in Prozentangaben darüber informiert wird, wie viel man bereits gelesen hat.
Deshalb kann ich euch mitteilen, dass die ersten 18 % des Buches schon mal sehr unterhaltsam waren! 🙂

Wer blinzelt, hat Angst vor dem Tod von Knud Romer – Meine Rezension…

HIER beim Egmont Hörverlag downloaden und loshören!

Spieldauer: 5 Stunden und 17 Minuten
Format: Hörbuch-Download
Version: Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Egmont Hörverlag
Sprache: Deutsch

Über den Autor:
Knud Romer, geboren 1960, ist einer der bekanntesten Werbefachleute Dänemarks. Er veröffentlichte kulturhistorische Bücher und trat als Schauspieler in Lars von Triers Film „Idioten“ auf. Sein Roman wurde mit dem Literaturpreis der angesehenen Wochenzeitung Weekendavisen, den Goldenen Lorbeeren der Buchhändler und als bestes Debut ausgezeichnet.
©2014 Egmont Hörverlag

Die Kurzbeschreibung:
Knud Romer hat mit seinem ersten Roman in Dänemark einen Skandal ausgelöst.
Wild, drastisch, zärtlich, todernst und komisch zugleich erzählt er die so dramatische wie gewöhnliche Geschichte seiner deutsch-dänischen Familie und schreibt sich den Alptraum seiner Jugend im dänischen Nykøbing von der Seele. Ein »deutsches Schwein« ist Knud für seine Mitschüler in Nykøbing noch in den sechziger und siebziger Jahren, weil er anders ist als die anderen: Er trägt Lederhosen, singt deutsche Lieder und bekommt in Dänemark unübliche Pausenbrote mit in die Schule. Und ausgerechnet seine Mutter, deren erster Verlobter als Mitglied der »Roten Kapelle« von den Nazis hingerichtet wurde, wird als »Hitlerliebchen« beschimpft.
Quer durch Dänemark und Deutschland führt die Geschichte seiner Familie über drei Generationen. Der dänische Großvater scheitert bei all seinen Unternehmungen und sitzt am Ende nur noch am Bahnhof und schaut den Zügen hinterher. Dessen Sohn, Knuds Vater, hingegen ist so bemüht, alles korrekt und vorbildlich zu erledigen, dass er sogar dem deutschen Heer beim Einmarsch in Dänemark behilflich ist und den Soldaten den rechten Weg nach Kopenhagen zeigt. Die deutsche Großmutter wird beim Bombenangriff auf Magdeburg schwer verletzt; grausam entstellt, ist sie für den Enkel trotzdem eine Figur von klassischer Schönheit. Onkel Hermann schließlich aus Oberfranken schenkt Knud bei jedem Besuch Splitter einer Handgranate, die ihm nach und nach aus der Haut wachsen – und liefert damit das Material für Knuds großen Befreiungsschlag…
©2014 Egmont Hörverlag

Meine Meinung:
Mathias Lühn liest dieses Buch wirklich absolut toll. Seine Stimme passt bestens zur Geschichte, er liest sehr betont und lässt alles sehr lebendig wirken.

Der Autor Knud Romer lässt uns hier an seiner Lebensgeschichte teilhaben, die stellenweise zwar recht unglaublich klingt, aber einen sehr hohen Wahrheitsgehalt aufweist. Die schlimmsten Geschichten schreibt doch immer noch das Leben selbst…

Sein Schreibstil ist meistens sehr bissig-ironisch, selbst die schlimmsten Szenen wirken damit im ersten Moment nicht so bedrohlich, wie sie eigentlich sind. Er erzählt die Situationen immer seinem jeweiligen Alter entsprechend. Sind es anfangs noch kindliche Streiche oder Hänseleien, wirken die Erlebnisse später zunehmend realer – bis hin zum erschreckenden Ende, als er seine kranke Mutter pflegt.
Die Mutter ist es auch, die eine Hauptrolle in Knuds Leben spielt und um die sich vieles dreht in dieser Geschichte. Aber auch die übrigen Verwandten sind ein Sammelsurium an kuriosen Gestalten, die einen hohen Unterhaltungswert haben – trotz der tragischen und eigentlich gar nicht komischen Dinge, die sie erleben.
Es sind viele kleine Anekdoten, die am Ende in einen symbolischen Showdown münden, der die Geschichte passend abrundet.

Das Hörbuch hat mir sehr gut gefallen. Es kommt mir so vor, als würde der Autor seine schlimme Vergangenheit mit dem nötigen Galgenhumor betrachten, um alles leichter erträglich zu machen. Auch für den Leser funktioniert diese Methode: ich habe oft schmunzeln müssen.

Fazit:
Ein ungewöhnliches Buch mit viel bissigem Humor, das trotz des ernsten und stellenweise grausamen Inhaltes sehr hohen Unterhaltungswert hat!

Wertung:
5 von 5 Sterne

Damit ihr mich nicht vergesst von Mitch Albom – Meine Rezension…

Audio CD: 4 CDs
Verlag: steinbach sprechende bücher
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 386974054X
ISBN-13: 978-3869740546

Über den Autor:
Mitch Albom ist ein amerikanischer Autor, Journalist, Radiomoderator und Fernsehkommentator. Er begeisterte weltweit mit seinen Büchern „Dienstags bei Morrie“ und „Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen“. Er lebt mit seiner Frau Janine in Michigan.

Die Kurzbeschreibung:
Mitch Albom, der den Bezug zum Glauben verloren hatte, wird überraschend von dem betagten Rabbi seiner Heimatgemeinde gebeten, dessen Trauerrede zu halten. In den acht verbleibenden Lebensjahren des Rabbi lernt er ihn nicht nur als einen engagierten Kirchenmann, sondern auch als klugen, humorvollen Menschen kennen. In dieser Zeit begegnet Mitch Albom auch einem Pastor mit krimineller Vergangenheit, der eine erstaunliche Wandlung durchlebt hat. Diese beiden Männer lehren ihn, das Leben und den Glauben mit offenem Herzen und neuen Augen zu sehen.

Meine Meinung:
Mitch Albom hat einen sehr schönen, tiefgründigen Erzählstil und die Sprecherstimme von Markus Hoffmann passt ganz wunderbar zu diesem Hörbuch.
Das Gehörte wirkt authentisch (und ist es ja auch) und der Autor bringt seine eigenen Gedanken und Zweifel gut in die Geschichte mit ein. Der Rabbi Albert ist ein lebenslustiger Mensch, der viel aus seinem Leben erzählt, von den Höhen und Tiefen, die ihm zuteil wurden. Besonders der Tod eines geliebten Kindes ließen auch ihn manchmal im Glauben etwas wanken, aber stets besann er sich eines Besseren.
In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Henry und dessen spannende Lebensgeschichte kennen. Es war ein harter Weg, der aus einem Kriminellen einen Pastor gemacht hat, der nun aufopferungsvoll für seine Gemeinde sorgt.
Aus dem Leben beider Männer hören wir verschiedene Anekdoten und auch Ausschnitte aus Predigten, die zum Nachdenken anregen über Glück, Hoffnung, Liebe, Glaube und Nächstenliebe.

Fazit:
Eine wunderschön erzählte Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Wertung:
4 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 45 ab.

Treuepunkte von Susanne Fröhlich – Meine Rezension…

Audio CD
Verlag: Argon Verlag GmbH
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866101023
ISBN-13: 978-3866101029

Über die Reihe:
Mit und über Andrea Schnidt gibt es bereits folgende Bücher:

Über die Autorin:
Susanne Fröhlich ist erfolgreiche Fernseh- und Rundfunkmoderatorin. Ihre Sachbücher und Romane wurden alle zu Bestsellern – auch als Hörbücher. Susanne Fröhlich lebt zusammen mit ihrer Familie im Taunus.
http://www.froehlich-susanne.de/

Die Kurzbeschreibung:
Ein Reihenmittelhaus, zwei hübsche Kinder und ein erfolgreicher Ehemann – wohl alles doch zu perfekt, glaubt Andrea Schnidt, nachdem ihr Mann Christoph in letzter Zeit verdächtig oft Überstunden in der Kanzlei macht. Und das mit der Neuen, die zu Andreas Leidwesen geradezu unanständig gut aussieht. Hätte Belle Michelle einen fiesen Sprachfehler, einen Silberblick oder wenigstens O-Beine, würde Andrea vielleicht ein Auge zudrücken. So aber muss sie ein paar energische Ehemann-Rückruf-Maßnahmen ergreifen. »Was der kann, kann ich auch! Ich werde nicht wie eine eifersüchtige, gekränkte, beleidigte, hasserfüllte und gedemütigte Ehefrau wegrennen oder auf dem Sofa liegen und mich im Selbstmitleid suhlen.« Andrea legt sofort los: neue Frisur, neues Date, neuer Job. Aber dass ihr Rachefeldzug diese Wendung nehmen würde, hätte sie nicht erwartet …
Quelle: Argon Verlag

Meine Meinung:
Keine Ahnung, in welcher Stimmung man sein muss für dieses Hörbuch… ich war definitiv in der falschen! Diese Frau Schnidt hat mich praktisch von der ersten Sekunde an genervt – und zwar richtig!
Leider hat dazu auch die Stimme von Susanne Fröhlich beigetragen, die das Hörbuch selbst spricht. Es kommt alles so zickig-schnippisch rüber, alles andere als sympathisch.
Wenn man so eine Frau zu Hause hat, dann kann man nur die Flucht ergreifen. Ich hatte also vollstes Mitgefühl mit dem Mann Christoph. Andrea ist launisch, nervig, schnippisch, zickig, intrigant, neugierig, egoistisch und eine Lügnerin sondergleichen. Mit einem Wort: sie ist mir unsympathisch!
Susanne Fröhlich schreibt zwar sehr gut und über so manche Formulierung und gekonnten Wortwitz musste ich schmunzeln, aber das hielt sich leider in Grenzen.

Fazit:
Andrea Schnidt und ich werden niemals Freundinnen sein!!!

Wertung:
2 von 5 Sternen

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 3 ab.

Versunkene Gräber von Elisabeth Herrmann – Meine Rezension…

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. Dezember 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442479959
ISBN-13: 978-3442479955

Über die Reihe:
Joachim Vernau hat schon mehrere Abenteuer mit seiner Freundin und Kollegin Marie-Louise erlebt. Bisher sind bereits drei Bücher dieser Reihe erschienen:

Über die Autorin:
Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman „Das Kindermädchen“ ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis 2012. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.
(Quelle: randomhouse.de)

HIER findet ihr auf der Verlagsseite von Goldmann diverse Links zu weiterführenden Informationen über ihre Bücher, sowie ein Interview mit der Autorin!

Der Klappentext:
Der Berliner Anwalt Joachim Vernau erhält eine schockierende Nachricht aus Polen: Sein alter Freund Jazek steht unter Mordverdacht und beteuert seine Unschuld. Gleichzeitig verschwindet Vernaus Ex-Partnerin Marie-Louise spurlos, und es mehren sich die Hinweise, dass sie Jazek in der Mordnacht gesehen hat. Voller Sorge reist Vernau auf die andere Seite der deutsch-polnischen Grenze. Die erste Spur ist ein verfallender Friedhof. Etwas hat sich dort vor langer Zeit zugetragen, das ihn mitten in die Vergangenheit zieht – hinein in die dramatischen Ereignisse des Jahres 1945, als sich die Schicksale von Tätern und Opfern kreuzten und Entsetzliches geschah. Doch erst Generationen später steigt das Grauen noch einmal aus dem Grab, und wer sich ihm entgegenstellt, muss sterben.

Die Geschichte:
Die Schatten des Zweiten Weltkrieges reichen noch bis in unsere heutige Zeit. In diesem Fall geht es um das deutsch-polnische Grenzgebiet, das früher teilweise noch zu Deutschland gehörte. Viele Menschen wurden während des Krieges aus ihren Häusern und aus ihrer Heimat vertrieben, andere Familien zogen in deren verlassene Dörfer und versuchten, dort heimisch zu werden. Für beide Seiten eine sehr verstörende Erfahrung, die ihre Spuren hinterlassen hat und oftmals noch nachfolgende Generationen beschäftigt.
Jazek lebt mit seinem Vater Marek in so einem Haus, das früher einmal Deutschen gehörte, gleich neben einem uralten Friedhof, auf dem angeblich Geister umgehen sollen. Als eines Nachts ein deutscher Besucher auf Jazeks Grundstück erschlagen wird, fällt natürlich der Verdacht sofort auf ihn und er wird verhaftet.
Joachim Vernau wird in Berlin von einer polnischen Anwältin aufgesucht, die sich nach dem Verbleib von Marie-Louise erkundigt. Erst da wird Joachim bewusst, dass er schon länger nichts mehr von seiner Ex-Kanzleipartnerin und Freundin gehört hat. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein. Und auch sie steht im Verdacht, irgend etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Kann Joachim sie finden und den wahren Täter entlarven?

Meine Meinung:
Als großer Fan von Elisabeth Herrmann und der „Joachim Vernau“-Reihe habe ich mich schon sehr auf diese Fortsetzung gefreut.

Ihr Schreibstil ist einfach grandios: sie beschreibt ihre Szenen so lebendig, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Dazu noch eine gewisse Prise Ironie und Humor, so dass man oft ein Grinsen im Gesicht hat beim Lesen.
Die fein gezeichneten, teilweise recht ungewöhnlichen Charaktere schließt man schnell ins Herz und fiebert mit, wenn einer der Protagonisten mal wieder in Gefahr gerät.
Spannung entsteht hier nicht durch blutrünstige Szenen, sondern mehr durch das Geheimnisvolle, das sich durch die ganze Geschichte zieht.
In Rückblicken erleben wir immer wieder Szenen aus der Nachkriegszeit, die emotional sehr berührend sind.
Auch für dieses Buch hat Elisabeth Herrmann wieder viel recherchiert und interessante Fakten in diesen Krimi eingeflochten, die sie in ihrer Danksagung auch noch genauer erläutert.

Apropos Danksagung: ich lese diese Zeilen oder Seiten am Ende eines Buches immer sehr gerne, da man häufig noch etwas über den Hintergrund der Geschichte erfährt, über deren Entstehung und über den Autor selbst. Hier war ich echt schockiert, weil Elisabeth Herrmann berichtet, sie hätte in einer Rezension gelesen, dass sich Leser darüber beschweren, denn „für dieses endlose Geschwafel hätten sie nicht bezahlt“. Über den Intellekt dieses Schreiberlings möchte ich mich nicht näher auslassen (wahrscheinlich hat sie / er auch keine Rezension, sondern eine Rezession verfasst 😉 ). Echt traurig solche Aussagen, aber die Autorin nimmt in ihrer (durchaus sehr interessanten und lesenswerten) Danksagung diesen Kritikern galant den Wind aus den Segeln.

Abschließend noch kurz zum Plot: gut durchdacht und mit einigen Wendungen und Überraschungen findet die Geschichte zu einem schlüssigen Ende. Etwaige Unklarheiten werden durch geschickt eingefügte Zusammenfassungen des Geschehenen ausgeräumt und am Ende gewährt der Epilog noch einen kleinen Blick in die Zukunft. So einen Schluss lobe ich mir – und für eine Fortsetzung bleibt natürlich auch noch genug Raum!

Fazit:
Ein spannender Krimi, der nicht nur durch den atmosphärischen Schreibstil überzeugt, sondern auch durch sympathische Protagonisten, bestens recherchierte Hintergrundinfos und einen klugen Plot! Die „Joachim Vernau“ – Reihe kann ich jedem empfehlen, der auf der Suche nach Krimis mit Hirn und Humor ist.

Wertung:
5 von 5 Sterne

Bei Daggis Buch-Challenge 2014 hake ich hiermit Punkt 35 ab.