[identität] von Christian Lorenz – Meine Rezension …

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 2946 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 196 Seiten
Verlag: Midnight (11. Juli 2014)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B00L7XBYZO
Preis: 4,99 EUR

Über den Autor:
Christian Lorenz, geboren 1968 in Schwerin, hat Politikwissenschaft und Journalistik studiert. Schon mit 21 Jahren wurde er Nachrichtenredakteur und schrieb später für verschiedene große Zeitungen. Einige Jahre lang war er Pressesprecher im Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern und arbeitet jetzt als Marketingleiter in Hamburg. Dort lebt er mit seiner Frau, pflegt aber auch ein altes Bauernhaus in der Sternberger Seenlandschaft, wo er am liebsten mit seinem Sohn angeln geht. Sein Roman „[identität]“ spielt zum größten Teil in diesem idyllischen Teil Deutschlands.
(Ullstein Buchverlage)

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Die Kurzbeschreibung:
Der Euro wurde abgeschafft, und es gab Hintermänner, die von der Einführung der D-Mark profitiert haben. Weiß Thomas Bartmann etwas darüber? Anfänglich weiß er nicht einmal, wie er in dieses abgelegene mecklenburgische Dorf gekommen ist. Die Netz-Piratin Minke nimmt ihn auf, und je mehr sie über ihren Gast herausfindet, desto mehr seltsame Besucher tauchen auf. Wonach suchen diese Männer? Inmitten unberührter Natur beginnt ein Versteckspiel mit tödlichem Ausgang.

Die Geschichte:
Minke wohnt alleine auf dem Erbhof ihrer Familie und arbeitet für eine Firma in Berlin, die neue Identitäten für alle möglichen Personen erstellt.
Eines Tages taucht ein seltsamer Mann auf, der irgendwie verstört wirkt und sehr still ist. Minke gewährt ihm Obdach, er hilft ihr dafür auf dem Bauernhof. Doch die Idylle hält nicht lange: irgendjemand hat es auf Thomas abgesehen. In seinen verschütteten Gedanken scheint sich ein gefährliches Geheimnis zu verbergen, das ihm das Leben kosten könnte.

Meine Meinung:
Zunächst muss man sich an die veränderte Welt gewöhnen, in der die Handlung angesiedelt ist. Es ist quasi eine Zukunftsvision, doch in manchen Dingen scheint sie gar nicht mehr so weit entfernt zu sein von der Realität. Der Euro wurde zugunsten der D-Mark wieder abgeschafft, Sozialsysteme sind zusammengebrochen, Selbstversorger auf dem Land müssen um ihre Vorräte fürchten und sich gegen Plünderer schützen.

Minke ist eine Frau, die sehr einsam lebt und nur wenige gute Freunde hat, denen sie vertraut. Als eines Tages plötzlich Thomas auftaucht, weiht sie nur den Förster Herzel ein, der ihr daraufhin hilft, den Fremden zu verstecken. Die drei Personen sind eigentlich die Hauptfiguren in diesem Buch und wirken allesamt sehr authentisch und sympathisch. Aber auch die Nebenfiguren bleiben nicht blass und es sind stellenweise wundervoll skurrile Typen darunter.

Es ist kaum zu glauben, wie ein manchmal fast poetischer Schreibstil, wie zum Beispiel dieser Satz:

Nachdem der Januar zur Monatsmitte vorzeitigen Frühling verheißen hatte, kassierte der Februar dieses Versprechen mit eisigem Lächeln.

zu so einer politisch-verschwörerischen Story passen mag. Aber das rührt daher, dass sich ein großer Teil des Buches ausführlicher Beschreibungen der wunderschönen mecklenburgischen Landschaft widmet. Das macht richtig Lust auf einen Urlaub in der Gegend.

Die Story ist sehr gut durchdacht und erst nach und nach kommt die ganze Wahrheit ans Licht. So richtig actionreiche Szenen bleiben allerdings aus und auch Leser, die es absolut nicht blutig mögen, können bedenkenlos zu diesem Buch greifen. Mir hat es etwas an thrillertypischer Spannung gefehlt, aber das Buch liest sich sehr fesselnd. Relativ kurze Abschnitte mit häufigen Szenenwechseln lassen auch niemals Längen aufkommen.

Fazit:
Der wundervolle Schreibstil, gepaart mit sympathischen Charakteren und einer gut durchdachten Story machen dieses Buch zu einer echten Leseempfehlung. Einzig noch etwas mehr Spannung hat mir für einen Thriller gefehlt, weshalb ich insgesamt sehr gute 4,5 Pfoten vergebe.

Bewertung:
5pfoten