In den Straßen von Nizza von Robert de Paca – Meine Rezension …

Broschiert: 208 Seiten
Verlag: Emons Verlag (18. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954512823
ISBN-13: 978-3954512829

Über den Autor:
Robert de Paca lebt seit über fünfzehn Jahren an der Côte dʼAzur und arbeitete in der Luxushotellerie sowie der Gastronomie. Er betreute zehn Jahre lang ein Internet-Tourismusportal über die Côte d´Azur zwischen Monaco und Cannes. Heute lebt er mit seinen Kindern in der Provence und betreibt eine Internetkochschule für mediterrane Küche.

Der Buchrückentext:
Nicolas arbeitet als Chauffeur, Fremdenführer und Sekretär für die Reichen der Reichen in Nizza und erfüllt seinen zahlungskräftigen Auftraggebern fast jeden Wunsch. Als er eines Tages einen russischen Kunden fährt, wird er in einen mysteriösen Gemäldediebstahl verwickelt – und unfreiwillig zum Vermittler zwischen Täter und Bestohlenem. Zusammen mit Versicherungsdetektivin Nathalie macht er sich daran, die bedeutenden Gemälde wiederzubeschaffen, und ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel entlang der malerischen Küste beginnt …
Spannende Einblicke in die schillernde Welt der Schönen und Reichen, eine zarte Liebesgeschichte – ein herrlich leichter kulinarischer Krimi.

Die Geschichte:
Nicolas hat einen abwechslungsreichen, interessanten Job: er sorgt als „Allrounder“ dafür, dass zahlungskräftige Kunden ihren Aufenthalt an der Côte d´Azur uneingeschränkt genießen können. So denkt er sich auch nicht viel dabei, als er für den Russen Konstantin einen eher ungewöhnlichen Auftrag ausführen soll: dessen Bekannter Fedor soll möglichst unauffällig mit der High Society bekannt gemacht werden. Nicolas erfüllt die Aufgabe mit Bravour und erreicht, dass Fedor bereits am Tag darauf zu einem hochrangigen Event eingeladen wird.
Am Morgen danach sind Konstantin und Fedor allerdings plötzlich verschwunden – genau wie die wertvollen Gemälde des gestrigen Gastgebers.
Natürlich fällt der erste Verdacht sofort auf Nicolas und seinen unbekannten Begleiter und damit beginnt die Misere. Der Bestohlene erpresst Nicolas und fordert ihn auf, die Kunstwerke zurück zu holen. Tatkräftige Hilfe erhält er dabei von Nathalie, die im Auftrag der Versicherung nach dem Diebesgut suchen soll. Eine spannende Jagd durch eine traumhafte Landschaft beginnt …

Meine Meinung:
Seit fast zehn Jahren reisen wir regelmäßig an die Côte d´Azur, die keineswegs nur Tummelplatz der Reichen ist. Auch als „Otto Normalbürger“ kann man dort relativ preiswert urlauben und die wunderschöne Gegend genießen! Am besten bucht man eine Ferienwohnung, dann kann man auch gleich die Rezepte am Ende des Buches vor Ort frisch nachkochen! 🙂

Als großer Fan der Gegend um Nizza und Cannes habe ich mich gleich wohlgefühlt beim Lesen. Der Autor beschreibt die Schauplätze so toll, dass sofort lebendige Bilder entstehen. Er verbindet dies oft mit kleinen wissenswerten Anmerkungen zu Historie oder Besonderheiten.
Überhaupt sind es oft die kleinen Zusatzinfos, die ich sehr interessant fand: ob zur typisch französischen Lebensweise, zu Gesetzen oder zu Umgangssprache und Sprichwörtern. Man merkt einfach, dass der Autor auch wirklich dort lebt und eigene Erlebnisse bzw. Erkenntnisse einfließen lässt.

Doch nicht nur durch die glaubhaften Schilderungen der Handlungsorte kann dieser Krimi mit einem hohen Maß an Authentizität glänzen. Auch die handelnden Personen wirken lebendig und ihr Verhalten war durchgehend nachvollziehbar.
Das Buch kommt mit vergleichsweise wenigen Charakteren aus, von denen man einige schnell ins Herz schließt. Vor allem natürlich die Hauptpersonen Nicolas und Nathalie, die sich im Laufe der gemeinsamen Ermittlungen auch immer näher kommen. Hier wären wir beim nächsten Lob: es entspinnt sich zwar eine zarte Liebelei zwischen den beiden, doch dies wird in meist humorvoller Form à la „Was sich liebt, das neckt sich!“ niemals in den Vordergrund gestellt. Absolut toll gelöst.

Was den Kriminalfall an sich betrifft: es gibt hier keine Leichen am laufenden Band. Es fließt genau genommen überhaupt kein Blut und trotzdem versteht es der Autor, den Leser zu fesseln. Gänsehauterzeugende Hochspannung kommt zwar nicht auf, aber das würde auch nicht zur sonstigen Stimmung des Buches passen.
Die Ermittlungen werden sehr detailliert und glaubhaft beschrieben, die Auflösung fand ich total gelungen und irgendwie tröstlich gerecht.

Der Autor legt großen Wert auf die kulinarischen Genüsse, die die Region zu bieten hat und lässt seinen Protagonisten häufig am Herd stehen. Oft läuft einem beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen. Doch auch hier bietet Robert de Paca Hilfe zur Selbsthilfe: am Ende des Buches findet man einige der Rezepte, mit denen man Nicolas‘ Gerichte nachkochen kann.

Fast unnötig zu erwähnen, dass ich mich unheimlich freue, dass ein weiteres Buch in Arbeit ist und ich auch in Zukunft nicht auf Neues von Nicolas und Nathalie verzichten muss!

Fazit:
Für Fans der Region „PACA“ (Provence-Alpes-Côte d’Azur) ein absolutes Lesevergnügen, das vergangene Urlaube wieder sehr lebendig ins Gedächtnis ruft.
Auch für Krimifans, die es nicht so blutig mögen, ist das Buch eine klare Leseempfehlung!

Bewertung:
5pfoten