Nürnberger Frösche von P. J. Brackston – Meine Rezension …

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2014 (18. Dezember 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404170938
ISBN-13: 978-3404170937
Originaltitel: The Frog Prince

Die komplette bisherige Reihe:

Über die Autorin:
P. J. Brackston lebt mit ihrem Partner und ihren beiden Kindern in den Black Mountains in Wales, einer wilden, bergigen Gegend. Sie hat an der Lancaster University den Master of Arts in Kreativem Schreiben erworben und ist Gastdozentin an der University of Wales in Newport. Sie liebt Märchen, Geschichte, alles, was Spaß macht, und starke Frauen, und so tanzte eines Tages die Idee zu Gretel, der Privatdetektivin aus Gesternstadt aus dem Bayern des achtzehnten Jahrhunderts durch ihren Kopf. Von ihrer lebhaften Vorstellungsgabe abgesehen, lässt Brackston sich beim Schreiben auch von den Bergen und Wäldern inspirieren, von denen sie in Wales umgeben sind.
Mehr auf www.pjbrackston.com.

Der Buchrückentext:
Nürnberg, 1777. Albrecht Dürer der Viel Viel Jüngere hat nach Gretel geschickt, da ihm einige seiner wertvollsten Bilder gestohlen wurden, die er von seinem fast gleichnamigen Vorfahren geerbt hat und die beide ein gar prächtiges Motiv zeigen: Frösche.
Verdächtige gibt es viele: sein lottriger Sohn (eigentlich der Neffe) Leopold, ein zwielichtiger Hotelmanager, Albrechts auffallend freundliche Pflegerin sowie ein skrupelloser Kunstsammler. Und welche Rolle spielt die mysteriöse „Gesellschaft der Betenden Hände“? Bald geschieht ein Mord …

Die Geschichte:
Das Märchen von Hänsel und Gretel dürfte wohl so ziemlich jeder kennen. Hier erfahren wir, wie das weitere Leben der Geschwister aussehen könnte.
Beide sind noch etwas knusperhausgeschädigt: zucker- und fresssüchtig – und dadurch auch entsprechend übergewichtig. Während Hans die meiste Zeit kochend verbringt, verdient Gretel mit ihrem scharfen Verstand das Haushaltseinkommen als Privatdetektivin.
In diesem Buch muss sie zwei verschwundene Dürer-Gemälde aufspüren und der Fall ist ziemlich verzwickt. Vor lauter Verdächtigen fehlt ihr zunächst fast etwas der Durchblick, doch mit ihren ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und einigen noch ausgefalleneren Helfern nähert Gretel sich trotzdem schnell der Wahrheit …

Meine Meinung:
Zunächst hatte ich einige Schwierigkeiten damit, mich auf das Buch und die Story einzulassen. Der Schreibstil ist etwas altertümlich, passt aber gut zur Geschichte. An einigen Stellen kann man schmunzeln, denn auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Die Figuren erschienen mir anfangs sehr seltsam. Hans wird recht dümmlich und als Schmarotzer dargestellt, das störte mich ein bisschen. Gretel, die übergewichtige Ermittlerin, ist dagegen die toughe Frau, die für das ganze Einkommen sorgt. Mit der Zeit habe ich mich aber an die beiden gewöhnt und Gretel fand ich am Ende sogar fast sympathisch.

Im Lauf der Ermittlungen lernt Gretel allerhand skurrile Gestalten kennen: Kobolde, sprechende Mäuse und viele exzentrische Menschen. Das Lesen hat mir zunehmend Spaß gemacht.

So richtig viel Spannung kommt eher nicht auf, dafür ist das Ganze doch zu phantastisch und wird wenig bedrohlich geschildert. Blutige Szenen bleiben größtenteils aus, so dass das Buch auch für zartbesaitete Leser geeignet ist.

Der Fall ist komplex und durch die vielen Verdächtigen wird auch erst spät klar, was dahintersteckt. Die Auflösung hat mir bestens gefallen. Ein märchenhaftes Happy End …

Vom Verlag hätte ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit gewünscht: ein gravierender Fehler im kurzen Buchrückentext sollte nicht passieren.

Fazit:
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten hat mir das Buch gut gefallen. Wer Märchen und Krimis mag, dürfte hier eine gelungene Kombination finden!

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 4 ab.