Die Anarchie der Buchstaben von Kate de Goldi – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Königskinder (21. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 355156003X
ISBN-13: 978-3551560032
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: The ACB With Honora Lee

Über die Autorin:
Kate de Goldi, geboren 1959, ist in Christchurch aufgewachsen und lebt heute in Wellington, Neuseeland. Für ihre Kurzgeschichten und Romane hat sie bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Für „Abends um zehn“ hat sie u.a. den „New Zealand Post Book of the Year Award“ und den „Readers‘ Choice Award“ gewonnen und es stand monatelang auf der Bestsellerliste.

Der Buchrückentext:
Jeden Donnerstag besucht Perry ihre Oma im Heim Santa Lucia. Oma weiß nicht immer, wer Perry eigentlich ist, und außerdem findet sie, Perry sei ein Jungenname. Aber Perry macht das nichts aus. Und dann hat sie diese gute Idee mit dem Abc! Ein Buch über alle und alles in Santa Lucia, bei dem Oma und die anderen mitmachen sollen. Es geht zwar etwas durcheinander, und das Ganze wird eher ein Acb oder ein Abv. Aber ein bisschen Anarchie hat noch niemandem geschadet.

Die Geschichte:
Die kleine Perry ist ein ungewöhnliches Mädchen, das es ihren Eltern nicht immer leicht macht. Die beiden sind berufstätig und Perry verbringt viel Zeit mit allerhand Kursen, Musikunterricht und ihrem Kindermädchen. Als einer der Nachmittagskurse plötzlich ausfällt, äußert Perry den Wunsch, an den jetzt freien Donnerstagen ihre Oma im Pflegeheim zu besuchen. Ihre Eltern sind sehr skeptisch, da die alte Frau an Demenz leidet und auch sonst wohl nicht so für ihr sonniges Gemüt bekannt ist.
Doch Perry setzt sich durch und leistet fortan den Bewohnern Gesellschaft. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichsten Charaktere, von denen manche sehr nett sind, andere dagegen weniger.
Perrys Oma Honora war früher Lehrerin und sie liebt das Alphabet. So entsteht die Idee, ein persönliches ABC des Pflegeheims zu schreiben bzw. malen. Gar nicht so einfach bei den chaotischen Bewohnern …

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist schön zu lesen, kam mir aber am Anfang eher vor, als wäre das Buch für noch kleinere Kinder gedacht. Dieser Eindruck änderte sich aber angesichts der Story dann noch etwas.

Perry und ihre Familie werden sehr lebensnah beschrieben. Wir erleben einen ganz normalen Alltag eines berufstätigen Paares, das sich um ein Kind kümmern muss, das anscheinend etwas Lernschwierigkeiten hat.
Perry ist ein absolut liebenswürdiges Mädchen und ich hab sie schnell ins Leserherz geschlossen. Ihre Oma dagegen ist eher ein schwieriger Charakter, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: absolut realistisch dargestellt.

Die Geschichte liest sich fast wie von selbst, es gibt keine extremen Höhen oder Tiefen. Auch Schicksalsschläge wirken nicht sehr bedrohlich, aber gewisse Andeutungen und Begebenheiten lassen Raum für eigene Gedanken und Interpretationen. Ich habe Perry sehr gern begleitet und mich am Ende mit ihr und den Altenheimbewohnern über das gelungene, wenn auch etwas chaotische „ACB“ gefreut.

Die Illustrationen von Gregory O´Brien fand ich nicht so wirklich dem Lesealter angepasst. Sie wirken oft zu abstrakt und nicht so zum Text passend.

Fazit:
Eine schöne Geschichte über Familie, Zusammenhalt und den ganz normalen Alltagswahnsinn. Lässt viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.

Bewertung:
4pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 16 ab.