Nachtflug von Antoine de Saint-Exupéry – Meine Rezension …

Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Fischer; Auflage: 21 (13. Juni 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596293162
ISBN-13: 978-3596293162

Über den Autor:
In seiner Heimat Frankreich gehört er zu den meistgelesenen Autoren, dort wurde Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) für seine Werke schon zu Lebzeiten ausgezeichnet. Bereits seine frühen Romane, darunter „Nachtflug“ (1931) und „Wind, Sand und Sterne“ (1939), reflektieren seine Erlebnisse als Flieger und mit ihnen Grenzerfahrungen wie Einsamkeit und Todesgefahr. Weltruhm erlangte der Autor erst nach seinem Tod. „Der kleine Prinz“ (1943), jene zauberhafte Geschichte um einen notgelandeten Flugreisenden mit Herz und Verstand, dürfte eines der bekanntesten Bücher der Welt sein. Zeit seines Lebens war Saint-Exupéry fasziniert von der Fliegerei und der modernen Technik. Sein Todestag ist ungewiss. Am 31. Juli 1944 startete er seinen letzten Aufklärungsflug, von dem er nicht zurückkehrte.
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Die Kurzbeschreibung:
Der Nachtflug, auf der Strecke Rio–Buenos Aires 1928 erstmals unternommen, war noch ein gefährliches Wagnis, als der Autor diesen Roman schrieb. Die Schnelligkeit der Dampfer und Eisenbahnen, die nachts den Vorsprung der Flugzeuge wettzumachen suchten, zwang die Flieger in den dunklen Abgrund zwischen Tag und Tag. Sie erfuhren zwischen Himmel und Erde die gewaltige Schönheit und die furchtbare Drohung elementarer Kräfte, die Sehnsucht und die Furcht inmitten unermesslicher Weite. Die Menschen dieses Romans erleben, »wie das Ungewollte immer wieder die Oberhand gewinnt«: über die Tat des planenden Willens und auch über das persönliche Glück, die miteinander im Widerstreit stehen. Sekunden erweisen an zwei Menschen und ihrem Flugzeug das gnadenlose Wirken der Zerstörerin Zeit. Aber mit jedem neuen Start »wird das Brausen des Lebens alle Zweifel und Fragen gelöst haben«.
(Amazon)

Die Geschichte:
Das Buch schildert die Erlebnisse einer einzigen schicksalshaften Nacht. Die Fliegerei war um 1930 noch oft ein gefährliches Abenteuer, weit entfernt von der heutigen Technik und Ausstattung – besonders, wenn man in der Nacht fliegen musste. Drei Kuriere sind unterwegs und werden in Buenos Aires erwartet. Doch nicht alle kommen pünktlich an. Der Pilot Fabien gerät in ein schlimmes Unwetter, ist auf sich allein gestellt ohne Funkverbindung, ohne Sichtkontakt zur Erde …

Meine Meinung:
Nachdem ich ja kürzlich erst ein Sachbuch über den letzten Tag im Leben des berühmten Antoine de Saint-Exupéry gelesen habe, musste ich jetzt auch endlich mal ein Werk dieses Autors lesen.
Sein Schreibstil ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, wirkte manchmal zerrissen und stichpunktartig. Es gibt vieles „zwischen den Zeilen“, das ungesagt bleibt. Anspruchsvoll und an vielen Stellen – vor allem bei den Beschreibungen von Landschaft und Umgebung – sehr poetisch …
Die Charaktere bleiben eher in gebührlicher Distanz, nur zur Frau des Piloten konnte ich eine gewisse Beziehung aufbauen und mit ihr fühlen.
Der Leiter Rivière ist ein strenger Vorgesetzter, der jegliche Verfehlungen seiner Mitarbeiter sofort bestraft. Er hat zwar auch eine weiche, menschliche Seite, doch er betont, dass er diese nicht zeigen dürfe. Ihm geht es um Pflichterfüllung, die über allen persönlichen Belangen stehen muss. Aber seine Zweifel kommen trotzdem deutlich zum Vorschein.
Fabien ist der Pilot, der in den Zyklon gerät. Er beschreibt eindrucksvoll die Bedingungen und Schwierigkeiten der Mission, aber durch seine Augen sehen wir auch die Umgebung, die oft sehr schön beschrieben wird.
Beim Lesen spürt man, dass viel Wahrheit und selbst Erlebtes in diesem Roman stecken. Antoine de Saint-Exupéry war begeisterter Pilot und hat am eigenen Leib gespürt, wie es sich anfühlt, in lebensbedrohliche Situationen zu geraten. Er hat sogar Abstürze überlebt mit zahlreichen Knochenbrüchen.
Da ich nun absolut kein Mensch bin, der unbedingte Pflichterfüllung als seinen Lebenszweck ansieht, konnte ich der Grundstimmung der Geschichte nicht viel abgewinnen. Für mich ist Rivière, der praktisch nur seine Arbeit kennt, eine eher traurige Figur. Was hat man schon davon, wenn man andere Menschen zwar liebt, es ihnen aber nie zeigen kann?

Fazit:
Der Schreibstil war etwas schwer lesbar für mich, nicht so richtig flüssig, stellenweise sehr poetisch. Die Botschaft kam zwar an, deckt sich aber nicht mit meiner Lebensanschauung.

Bewertung:
3pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 55 ab.