Die Falle von Melanie Raabe – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag (9. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442754917
ISBN-13: 978-3442754915
LESEPROBE

Über die Autorin:
Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren, wuchs in einem 400-Seelen-Dorf in Thüringen und einer Kleinstadt in NRW auf, studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum und lebt inzwischen in Köln – als Journalistin, Drehbuchautorin, Bloggerin, Performerin und Theaterschauspielerin. Sie betreibt ihren eigenen Interview-Blog (www.biographilia.com) und erhielt bereits mehrere Preise für ihr Schreiben. Die Rechte an ihrem Roman „Die Falle“ wurden bereits vor Erscheinen international verkauft, u.a. nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und das englischsprachige Ausland.

Die Geschichte:
Linda Conrads ist eine erfolgreiche Buchautorin – und sie hat seit 11 Jahren ihr Haus nicht mehr verlassen. Die Presse vermutet, dass eine mysteriöse Krankheit dahintersteckt. Doch in Wirklichkeit ist sie stark traumatisiert: vor ca. 12 Jahren hat sie ihre Schwester verloren. Anna wurde ermordet und Linda hat damals sogar noch den flüchtenden Täter gesehen.
Eines Tages sieht sie den Mann wieder: er arbeitet für einen Fernsehsender. Linda schmiedet einen Plan, wie sie ihn zu einem Geständnis zwingen kann, denn auf die Polizei vertraut sie nicht mehr. Ob es ihr gelingen wird, ihn in die Falle zu locken?

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich praktisch in einem Rutsch durchgelesen, denn es fällt extrem schwer, es wieder aus der Hand zu legen.
Melanie Raabe erzeugt eine sehr lebendige Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann.
Besonders die Gefühls- und Gedankenwelt von Hauptperson Linda wird sehr ausführlich beschrieben. Manchmal war mir das sogar fast einen Tick zu detailliert.
Trotz ihrer ungewöhnlichen Lebensumstände konnte ich mich aber gleich sehr gut mit Linda identifizieren, allerdings kippt dieser Eindruck dann recht bald. Es gab Phasen in der Handlung, da wirkt sie wieder vollkommen anders – doch das ist alles Teil der Verwirrungstaktik, die die Autorin geschickt anwendet.
Diese Geschichte lässt sich wirklich sehr schwer einem genauen Genre zuordnen: manchmal wirkt sie wie ein toll konstruierter Psychothriller.
Geschickt ist auch der Aufbau des Ganzen: Linda will den Täter ja in eine Falle locken, indem sie den Mord an ihrer Schwester in einem Buch niederschreibt. Einzelne Kapitel dieses Thrillers sind immer wieder zwischen die Passagen geschoben, in der uns die Geschehnisse aus der Sicht von Linda erzählt werden: sozusagen ein „Buch im Buch“. Dadurch entstehen verschiedene Perspektiven – und es wird noch verwirrender, wenn man zu erkennen versucht, was Wahrheit und Fiktion ist.
Melanie Raabe hat es also vorzüglich geschafft, mich lange im Dunkeln tappen zu lassen, was die Auflösung betrifft. Das Ende fand ich dann zwar nicht ganz befriedigend und von einigen Zufällen abhängig, aber insgesamt stimmig.
Was mich etwas gestört hat, das waren einige kleine logische Ungereimtheiten. Aber die dürften vielen Lesern gar nicht so auffallen.

Fazit:
Ein sehr fesselndes Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe. An einigen Stellen war es mir etwas zu ausführlich, aber insgesamt eine klare Leseempfehlung für alle, die es gern spannend mögen!

Bewertung:
4pfoten