WENN DER LAVENDEL WIEDER BLÜHT von Fiona McIntosh – Meine Rezension …

Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (15. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734102022
ISBN-13: 978-3734102028
Originaltitel: The French Promise
Übersetzerin: Theda Krohm-Linke
Autorin: Fiona McIntosh

Die Reihenfolge:

Die Geschichte:
Bevor man dieses Buch liest, sollte man sich unbedingt erst dem Vorgängerroman „Der Duft der verlorenen Träume“ widmen, denn es handelt sich hier um einen Zweiteiler.
Während man in Band 1 erfährt, wie sich Luc Ravens und seine Frau Lisette in den Wirren des Zweiten Weltkriegs kennengelernt haben, erzählt uns die Fortsetzung wie das Leben nach Kriegsende für die beiden weitergeht.
Mit ihrem gemeinsamen Sohn Harry beschließen Luc und Lisette, Europa zu verlassen und nach Tasmanien auszuwandern. Klimatisch soll es dort ähnlich sein wie in Lucs Heimat in Südfrankreich und sein großer Traum ist es, endlich die Lavendelsamen seiner Großmutter auszusäen, die sie ihm vor ihrem Tod noch anvertraut hat.
So lassen sie also alles zurück und bauen sich in der Ferne eine neue Existenz auf, wobei Luc als Lavendelbauer endlich wieder glücklich sein und die Schrecken des Krieges hinter sich lassen kann.
Doch leider hält das Glück nicht ewig, denn ein schlimmer Schicksalsschlag ändert alles und außerdem taucht ein Mann in Lucs Leben auf, der ihm ein verlockendes Angebot macht. Kann er der Versuchung widerstehen oder ist ihm die Rache für seine im Konzentrationslager getötete Familie wichtiger?

Meine Meinung:
Das Buch beginnt ungeheuer eindrucksvoll und erschreckend, denn wir begleiten Lucs Adoptivfamilie Bonet auf ihrem Weg ins KZ Auschwitz-Birkenau. Ihre Erlebnisse dort gehen absolut zu Herzen, Fiona McIntosh schreibt sehr atmosphärisch und berührend.
Nach diesem Rückblick beginnt die eigentliche Geschichte im Jahr 1951 und wir erfahren, was aus dem französischen Widerstandskämpfer Luc und seiner Frau Lisette, die im Krieg als englische Spionin tätig war, geworden ist. Die kleine Familie ist inzwischen zu dritt mit Söhnchen Harry und Luc arbeitet als Leuchtturmwärter in England, was ihn allerdings keineswegs glücklich macht.
Seine depressive Stimmung kann man als Leser sehr gut nachfühlen, so wie überhaupt alle Gemütsregungen der lebendig und authentisch wirkenden Protagonisten.

Dann folgt der Ortswechsel von England nach Tasmanien und auch die Landschaftsbeschreibungen sind immer wundervoll anschaulich, ohne ausschweifend zu werden. Wirklich ein toller, flüssiger Schreibstil, den man einfach gerne liest.

Wir dürfen die Familie einige Jahre in Tasmanien begleiten und dabei geht es vergleichsweise weniger spektakulär zur Sache, doch dann kommt eine Wendung, die ich so kaum glauben wollte. Traurig und erschüttert habe ich tapfer weitergelesen und einige Puzzleteile fügten sich zusammen.
In der zweiten Hälfte des Buches wird es dann etwas spannender und die Vergangenheit nimmt wieder mehr Raum ein. Der Mann, der Luc im Krieg so gequält und gejagt hat, ist noch am Leben und konnte sich erfolgreich jeglicher Bestrafung entziehen. Wie wird sich Luc entscheiden: für seine Familie oder für die Rache?
Die Geschichte wird immer fesselnder und temporeicher und am Ende steht ein Showdown, der fast an einen Thriller erinnert.
Während der erste Teil der Reihe viele solcher Szenen enthielt, beschränkt es sich hier eher auf den Schluss des Buches, aber trotzdem konnte mich die Fortsetzung bestens unterhalten und ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren gefreut.

Fazit:
Eine eindrucksvolle und fesselnde Fortsetzung, die mit sympathischen Figuren und vielen Überraschungen beste Leseunterhaltung bietet!

Bewertung:
5pfoten