Himmelfahrt von Richard Dübell – Meine Rezension…

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. Juli 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548284876
ISBN-13: 978-3548284873


Der Autor stellt sich vor: (Quelle: Amazon.de)

Hallo (oder Grüß Gott, wenn Sie von südlich der Donau stammen)!

Mein Name ist Richard Dübell, und wie Sie schon aus meiner Begrüßung erahnt haben, stamme ich selbst aus den Gefilden südlich der Donau – genauer gesagt aus Niederbayern.

Mein Erstveröffentlichungstermin war im Jahr 1962, zunächst noch unter dem Titel „Wie halte ich meine Eltern möglichst lange durch anhaltendes Gebrüll wach?“ Spätere Auflagen erschienen unter weiterführenden Titeln. „Wieso ist auf meiner Schultüte Schneewittchen, wenn die all die anderen Jungs Rennautos drauf haben?“ sei erwähnt (in dieser Version ein Kurzdrama), oder auch „Ihr Junge hat keine Ahnung von Mathe!“ (ein Theaterstück für zwei Eltern und einen Lehrer). Einer der wichtigsten Titel aus der Spätzeit dieser damaligen Periode lautete jedoch: „Herzlichen Glückwunsch zum ersten Preis bei unserem Kurzgeschichtenwettbewerb!“ Er leitete die Eroberung eines völlig neuen Genres ein – das Leben als Autor.

Dieses Leben (und lassen Sie sich gesagt sein, es ist ein sehr schönes!) führe ich seit 1997 mit der Veröffentlichung meines ersten historischen Romans, eines mittelalterlichen Detektivkrimis: DER TUCHHÄNDLER. Er und alle meine anderen Mittelalterkrimis stehen in der Tradition der sogenannten „Schwarzen Serie“, d.h. der Ermittler ist ein Mensch, der sich bei der Lösung des Falls persönlich in ihn verwickelt und aufgrund seiner festen Moralvorstellungen nur schwer mit seinen flexibleren Zeitgenossen zurechtkommt.

Mittlerweile habe ich vierzehn historische Romane geschrieben, die in insgesamt ebensoviele Sprachen auf der ganzen Welt übersetzt worden sind. Meine Geschichten – egal ob Krimis oder Abenteuerromane – orientieren sich sehr stark am filmischen Erzählen; die Story ist rasant und getrieben von der Wechselwirkung zwischen Handlung und Charakter. Was den historischen Aspekt angeht, recherchiere ich sehr eingehend und stets vor Ort, was sich mit meiner nebenberuflichen Leidenschaft, dem Reisen, gut vereinbaren lässt.

Meinen Platz hinter der Tastatur verlasse ich daneben auch sehr gerne für Lesungen und Schreibworkshops, die mich z.T. durch ganz Europa führen. Leider hat noch niemand einen wirklichen guten Begriff gefunden, mit dem man „Lesung“ ersetzen könnte, denn tatsächlich versuche ich viel mehr als nur eine Autorenlesung anzubieten. Ich nehme meine Gäste mit Musik-, Geräusch- und Videoinstallationen mit in die Welt meiner Geschichten, und natürlich trete ich in einem authentisch nachgeschneiderten Kostüm auf. Da meine Romane in allen Epochen zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert spielen, können Sie sich vorstellen, wie viele Kostüme mittlerweile in meinem Schrank hängen.

Es gibt Menschen, die behaupten, sie hätten mich auch schon außerhalb meiner Auftritte historisch gewandet durch die Stadt laufen sehen. Sie haben recht – mehrmals im Jahr biete ich in meiner Heimatstadt Landshut historische Fackelführungen für Erwachsene und Kinder an. Wer mich kennt, weiß, dass es dabei nur am Rand um trockene historische Zahlen geht: die vielen Anekdoten, Legenden und Stories rund um Landshut und seine achthundertjährige Geschichte sind viel spannender als blanke Daten.

Zwei Fortsetzungen gibt es mittlerweile auch von mir; sie laufen unter den Titeln „Sohn Nr. 1“ und „Sohn Nr. 2“ und machen den Herrn Papa sehr stolz. Meine Heimatstadt Landshut hat mir außerdem vor einigen Jahren als erstem Autor den Kulturpreis verliehen und die Jubiläumsfolge der „Landshuter Literaturtage“ gewidmet.

Wenn Sie mich besuchen wollen – meine Bücher und mich finden Sie auch hier: www.duebell.de.

Bis bald!


Über die Reihe:
Hauptkommissar Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander ermitteln bereits zum zweiten Mal, das erste Buch trägt den Titel „Allerheiligen“:

 


 

Der Klappentext:
Kruzifix! Hauptkommissar Peter Bernward hat schlechte Laune: Ganz Landshut steht unter Wasser, und die Polizei ist im Dauereinsatz. Noch schlimmer ist aber, dass seine attraktive Kollegin Flora ihn mal wieder abserviert hat. Als dann auch noch die Leiche eines bekannten Bauunternehmers auftaucht, ist die Stimmung auf ihrem Tiefpunkt. Der Polizeichef greift durch und übergibt Flora den Fall. Aber das lässt ein Peter Bernward natürlich nicht auf sich sitzen. Er ermittelt auf eigene Faust und stößt auf einen alten Skandal, den so mancher Landshuter lieber vergessen hätte…

Die Geschichte:
Ein furchtbares Hochwasser hat die ganze Stadt Landshut fest im Griff: fast alle Einwohner sind damit beschäftigt, ihre Habe zu sichern oder anderen dabei zu helfen. Inmitten dieses Chaos werden Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander zu einem Tatort gerufen: ein Mann wurde brutal ermordet.
Da Peter und Flora nicht nur Kollegen, sondern seit kurzer Zeit auch noch ein Ex-Pärchen sind, sind Spannungen vorprogrammiert. Damit diese Unstimmigkeiten nicht die Ermittlungen gefährden, werden Peter und Flora erstmals nicht gemeinsam eingesetzt: Flora soll den Fall lösen und Peter soll Schreibtischarbeit erledigen. Lange hält es ihn aber nicht im Büro, dann verfolgt er seine eigene Spur, die ihn irgendwann zu einem 10 Jahre zurückliegenden Finanzskandal führt. Halb Landshut scheint damals Geld durch einen windigen Finanzberater verloren zu haben – und einer von ihnen scheint sich nun dafür rächen zu wollen.
Peter kommt der Lösung des Rätsels gefährlich nahe und bald steht ihm buchstäblich das Wasser bis zum Hals…

Meine Meinung:
Ohne das Vorgängerbuch „Allerheiligen“ zu kennen, konnte ich mich gleich sehr gut mit Peter, Flora und den anderen teils recht liebenswürdigen Charakteren anfreunden. Sie wirken realistisch und die Dialoge zwischen ihnen sehr lebensecht.
Viel Wert legt der Autor auch auf eine ausführliche Beschreibung der Schauplätze, so dass man als Ortskundiger sicher vieles wiedererkennt. Man kann sich alles richtig gut vorstellen.
Die Story beginnt ja gleich recht spektakulär mit einem Mord und der Spannungsbogen bleibt auch über weite Teile recht konstant. Langeweile wird man bei diesem Buch jedenfalls an keiner Stelle empfinden. Kurze Kapitel mit vielen Cliffhangern und schnellen Szenewechseln sorgen zusätzlich für ein hohes Tempo.
Actionreiche Szenerien, überraschende Wendungen und die gut geschilderte Gefühlswelt der Protagonisten machen das Buch zu einem echten Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen will.
Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen und war sehr begeistert! Besonders die stellenweise von Ironie und etwas schwarzem Humor geprägten Dialoge haben es mir angetan.
„Allerheiligen“ werde ich auf jeden Fall auch noch lesen und freue mich schon auf einen nächsten Krimi mit Peter und Flora – dann hoffentlich wieder als versöhntes Pärchen! 🙂

Fazit / Bewertung:
Ein spannender, gut durchdachter Krimi mit sympathischen Charakteren, der richtigen Portion Humor und viel Lokalkolorit!

5 von 5 Sterne