Doctor Sleep von Stephen King – Meine Rezension…

Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (28. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453268555
ISBN-13: 978-3453268555
Originaltitel: Doctor Sleep

Über den Autor:
„Carrie“, „The Shining“, „Misery“ – es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, „Carrie“, erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.
Quelle: Amazon.de

Über das Buch:
Wer „Das Shining“ bereits kennt, darf sich hier quasi über eine Fortsetzung dieser weltbekannten Geschichte freuen: „Doctor Sleep“ erzählt den weiteren Werdegang von Danny Torrance. Und wer möchte nicht gerne erfahren, was aus dem Jungen geworden ist?

Der Klappentext:
Eine mörderische Sekte hat es auf Kinder abgesehen, die das Shining haben. Stephen King kehrt zu einem seiner berühmtesten Romane zurück: Der kleine Danny, der im Hotel Overlook so unter seinem besessenen Vater hat leiden müssen, ist nun erwachsen. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Auch das Mädchen Abra hat das Shining. Kann er sie retten?

Meine Meinung:
Knapp 20 Jahre ist es nun schon her, dass ich massenweise die Romane von Stephen King verschlungen habe. Dann folgte ein langer Zeitraum, in dem ich fast gar nicht gelesen habe (im Nachhinein beinahe unbegreiflich für mich) und schließlich entdeckte ich meine Vorliebe für Krimi- und Thriller-Hörbücher. Mittlerweile stehen wieder massenweise „normale“ Bücher in meinem Regal, doch das Horror-Genre und damit auch Stephen King waren für mich seitdem irgendwie kein Thema mehr.
Doch meine Freundin hat mir freundlicherweise „Doctor Sleep“ ausgeliehen und so habe ich mich gestern endlich mal wieder „an einen King“ herangewagt – und war begeistert! Trotz der ca. 700 Seiten habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und bin begeistert.

Wie ein spannender Film, bei dem man ungern auf „Pause“ drückt (höchstens für nötige Toilettenpausen 🙂 ), hat mich dieses Buch gefesselt. Die lebendigen Charaktere, die alle ihre Problemchen, Ängste und Sorgen haben, begleitet man einfach gern durch diese Story.

Es ist eine fast beruhigend einfache Gut-gegen-Böse-Geschichte, bei der man stets weiß, welcher Seite die Protagonisten angehören. Trotzdem erwarten uns einige Überraschungen, die so nicht vorhersehbar sind.
Die „Sekte“ ist eine Ansammlung skurriler Charaktere, deren Geschichte, Lebensweise und Ziele sehr gut ausgearbeitet sind und die bei aller Boshaftigkeit trotzdem nicht nur negativ wirken.

Ein paar eklige Szenen dürfen natürlich in diesem Roman nicht fehlen, schließlich ist es „King“, aber es hielt sich sehr in Grenzen. Und wenn ich mir manchmal Rezensionen über andere Bücher durchlese, die heutzutage im „Horror“-Genre verkauft werden, dann finde ich das einfach nur noch widerlich: brutalste Sexszenen, Sodomie und andere Dinge, die meines Erachtens nichts mehr mit Niveau zu tun haben, scheinen da an der Tagesordnung zu sein. Dagegen liest sich dieses Buch hier wie ein Gute-Nacht-Märchen für Schulkinder.

Sehr beeindruckend fand ich auch, dass Stephen King in diesem Roman wohl auch viele Erfahrungen aus seinem eigenen Leben einfließen ließ: auch er ist ein Mitglied der AA (Anonymen Alkoholiker), wobei man das „anonym“ bei ihm wohl streichen könnte. Er steht zu dieser Vergangenheit und die Alkoholsucht ist hier ein dominanter Teil der Geschichte, der auch entsprechend authentisch wirkt.

Dass am Ende natürlich das Gute über das Böse siegt, ist tröstlich und hat mich einfach total gefreut, denn ich mag keine offenen oder negativen Schlussszenen in Büchern. Wenn schon im „normalen Leben“ nicht immer alles so läuft, wie es sollte, möchte ich wenigstens beim Lesen in dieser Hinsicht nicht enttäuscht werden.

Fazit:
Ein spannendes Abenteuer, in dem realitätsnahe Charaktere nicht nur mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben, sondern auch noch das „große Böse“ besiegen müssen. Toll zu lesen und das Ende fand ich einfach super.

Bewertung:
5pfoten