Herzensschwestern von Åsa Hellberg – Meine Kurzmeinung …

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (8. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548612474
ISBN-13: 978-3548612478
Originaltitel: En liten värld
Autorin: Åsa Hellberg

Meine Meinung zum Buch:
Dieses Buch hat so ein schönes Cover, das mich gleich angesprochen hat. Auch die Kurzbeschreibung klang ganz interessant. Aber dann folgte schnell die Ernüchterung …

Nach fast 100 Seiten war ich mit den vielen Charakteren immer noch nicht wirklich vertraut, da die Erzählung ständig von einem Protagonisten zum nächsten hüpft, alle sind sich unglaublich ähnlich und es wimmelt nur so von Zufällen, Gemeinsamkeiten und Reisen quer um den Erdball. Die Frauen kämpfen überwiegend mit Wechseljahresbeschwerden, haben irgendwelche tragischen Beziehungsgeschichten hinter sich und – das ist weniger alltäglich – haben alle Geld ohne Ende, so dass sie nichts arbeiten müssen und einfach so in den Tag leben können.
Dann werden diverse Wohnungen und Häuser verkauft oder besser doch nicht verkauft, sondern nur zwischenvermietet … dabei sind natürlich die Mieter auch zufällig wieder flüchtige Bekannte von anderer Stelle des Buches. Es tut mir leid, aber da setzte es bei mir schon aus: alles wirkte viel zu kompliziert, konstruiert und irgendwie anstrengend.
Es wurde auch im weiteren Verlauf nicht besser. Ich konnte zu keiner der Figuren eine wirkliche Beziehung aufbauen, sie waren mir auch nicht sonderlich sympathisch. Die Zufälle und Häufungen (nicht eine Entführung, sondern lieber gleich zwei hintereinander, etc.) ziehen sich durch die ganze Geschichte.
Ein weiteres extremes Ärgernis für mich kam noch dazu: ausführliche Bettszenen, auf die ich schon mal grundsätzlich verzichten kann!

Fazit:
Dieses Buch war für meinen Geschmack bei vorablesen etwas falsch eingestuft: es hätte unter Frauen- / Liebesroman sicher mehr begeisterte Leser gefunden. Für mich war das leider absolut nix! Trotzdem herzlichen Dank an den List Verlag für das Rezensionsexemplar.

Bewertung:
1,5pfoten

Sündenbock von Judith Arendt – Meine Rezension …

Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (6. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548285651
ISBN-13: 978-3548285658
Autorin: Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München. Sündenbock ist der zweite Krimi mit der Schöffin Ruth Holländer.

Der erste Teil der Reihe:

Die Geschichte:
Die ehrenamtliche Schöffin Ruth Holländer wurde dem nächsten Prozess zugeteilt: es geht um einen Rentner, der angeblich seine todkranke Frau vergiftet haben soll. Spricht die Tatsache, dass er noch einige Wochen mit der Toten in der Wohnung gelebt hat, eher für ihn als Täter oder nicht? Ruth ist sich da absolut nicht sicher, in ihr regen sich einige Zweifel an der Schuld des Angeklagten, der selbst nur zu den Vorwürfen schweigt.
Als sie schließlich durch missliche Umstände von ihrer Schöffenpflicht befreit wird, beginnt sie, auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich damit wieder einmal in große Gefahr …

Meine Meinung:
Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon gefreut, denn Ruth und ihre Familie sind mir bereits im ersten Teil ans Leserherz gewachsen. Außerdem wollte ich auch wissen, wie es mit ihrer On-/Off-/Vielleicht-Beziehung zu Staatsanwalt Hannes weitergeht.

Der Kriminalfall, um den es sich hier dreht, ist toll konstruiert und kann durch einige Überraschungen und langes Im-Dunkeln-Tappen seitens des Lesers punkten. Der Zusammenhang zwischen den Handlungssträngen wurde erst spät klar und war raffiniert durchdacht.

Wie schon erwähnt: Ruth und ihre Familie bzw. Freunde finde ich sehr sympathisch und auch Leser, die die Vorgeschichte nicht kennen, werden sie bestimmt ebenfalls schnell mögen. Auch diverse nette und weniger freundliche Nebenfiguren bleiben nicht blass, sondern wirken sehr lebendig und authentisch.

Was mir an dieser Reihe sehr gefällt: das Privatleben von Ruth spielt eine große Rolle. Wir erleben sie in gleichem Maße als neugierige Hobbyermittlerin wie auch als sorgende Mutter, gestresste Bistrobesitzerin und liebende Frau.

Allzu blutige Szenen und nervenzerreißende Spannung muss man nicht befürchten, deshalb kann ich das Buch auch Nicht-Krimi-Lesern wirklich empfehlen. Es ist einfach angenehm fesselnd und sehr unterhaltsam!

Am Schluss war natürlich der Fall gelöst und alles aufgeklärt, doch es blieben sehr viele Fragen offen, die Ruths Leben betreffen. Deshalb bin ich wieder sehr gespannt auf den nächsten Teil der Reihe!

Fazit:
Wieder ein unterhaltsamer Teil der Reihe: sympathische Charaktere, eine gut durchdachte Story und ein bisschen Action und Spannung.

Bewertung:
4,5pfoten

Tiefer Fall von Annelie Wendeberg – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: Random House Audio; Gekürzte Lesung (18. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3837125858
ISBN-13: 978-3837125856
Sprecherin: Esther Schweins
Autorin: Annelie Wendeberg

Der erste Teil der Reihe:

Die Fortsetzung „Die lange Reise“ ist bereits für Oktober 2015 angekündigt, der vierte Fall wird den Titel „Der irische Löwe“ tragen und wird voraussichtlich Anfang 2016 erscheinen.

Die Geschichte:
Anna Kronberg, die sich bisher verkleidet als Dr. Anton Kronberg einen großen Namen als Bakteriologin gemacht hat, hat sich nach dem letzten Fall mit Sherlock Holmes zurückgezogen in ein verstecktes Cottage. Doch ihr Widersacher James Moriarty spürt sie schließlich auf und entführt sie. Sie soll für ihn tödliche Viren isolieren, um sie für die bakteriologische Kriegsführung nutzen zu können. Als Druckmittel verwendet er Annas Vater, den er ebenfalls in seine Gewalt gebracht hat.
Anna wohnt fortan mit James in einem Haus und darf bzw. muss tagsüber ihrer Arbeit nachgehen. Inzwischen sind auch Frauen an den Universitäten zugelassen und sie benötigt ihre Verkleidung als Anton nicht mehr.
Wie soll sie Kontakt zu Holmes aufnehmen und wie kann sie ihren Vater befreien? Annas Situation spitzt sich immer mehr zu, denn sie will James unbedingt davon überzeugen, dass er ihr vertrauen kann …

Meine Meinung:
Der erste Teil der Reihe hat mir recht gut gefallen, es war zwar ein eher ruhiger Krimi, aber durch viele skurrile Charaktere und eine gute Story hatte er einen hohen Unterhaltungswert.
Verglichen damit schneidet dieses Buch etwas schlechter ab. Die Geschichte dreht sich praktisch ausschließlich um die Entführungssituation von Anna und deren tägliche Arbeit mit den Viren – und vor allem um die Beziehung zu James Moriarty.
Sherlock spielt eher eine Nebenrolle, aber es ist ja schließlich auch die „Anna Kronberg“-Reihe. Trotzdem fehlte mir etwas die Vielfalt und die zuweilen recht ungewöhnlichen Gestalten aus Band 1.

Sherlock wird natürlich nicht mehr großartig vorgestellt oder charakterisiert, aber das sollte auch nicht nötig sein. Über Anna erfährt man noch einiges aus der Vergangenheit, so dass man auch ohne Vorkenntnisse eine ganze gute Vorstellung von ihr erhält. Mir war sie in „Teufelsgrinsen“ etwas sympathischer als in diesem Krimi.
Oft konnte ich ihr Handeln nicht ganz nachvollziehen und manchmal erschien sie mir schon fast gemein und ungerecht – ich fürchte, ich litt beim Hören selbst beinahe mehr unter dem „Stockholm-Syndrom“ als sie selbst. 🙂

Erst zum Schluss hin wurde es etwas actionreicher, die meiste Zeit kam dagegen eher wenig Spannung auf und die Handlung zog sich manchmal schon fast etwas für meinen Geschmack. Das Ende ließ mir zu viele Fragen offen, aber eine Fortsetzung folgt ja bald, dann wird sich hoffentlich noch einiges klären.

Sehr interessant fand ich wieder die medizinischen Details und die Vorstellung der damals lebenden Menschen was beispielsweise die moderne Kriegsführung betrifft. Man merkt an den fundierten Informationen immer wieder, dass die Autorin „vom Fach“ ist, schließlich ist sie selbst Mikrobiologin.
Da Anna die meiste Zeit in Moriartys Haus und im Institut verbringt, kommen kaum andere Schauplätze ins Spiel und mir fehlte dadurch leider wieder etwas die düstere Atmosphäre, die ich mit dem alten London verbinde.

Fazit:
Ein eher ruhiger Krimi, der sich durch den begrenzten Radius der Schauplätze und die wenigen Handelnden in sehr geordneten Bahnen abspielt. Die Thematik der bakteriologischen Kriegsführung fand ich sehr interessant.

Bewertung:
3,5pfoten

Zwetschgendatschikomplott von Rita Falk – Meine Rezension …

Audio CD
Verlag: Der Audio Verlag (16. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3862314170
ISBN-13: 978-3862314171
Sprecher: Christian Tramitz
Autorin: Rita Falk

Die gesamte bisherige Reihe im Überblick:

Ergänzend dazu gibt es noch zwei Bücher der Eberhofer Oma, die ja bekanntlich grandios gut kochen kann und den Haushalt schmeißt:

Und inzwischen wurden einige Teile der Reihe bereits sehr gelungen verfilmt. Ihr könnt also die Eberhofer-Krimis auch als DVD genießen:

Die Geschichte:
Franz Eberhofers Ex-Kollege Rudi Birkenberger wohnt neuerdings im hippen Schlachthofviertel. Doch eines Morgens findet er die unmittelbare Nähe zu Fleischabfallcontainern und Krähenschwärmen nicht mehr so erholsam, denn ein Vogel hat ihm einen abgetrennten Frauenfinger auf den Balkon gelegt.
Gleich erwacht im Birkenberger der alte Polizei-Spürsinn und er durchsucht bei Nacht und Regen mit vollem Körpereinsatz die umliegenden Container – am Ende hat er etwas Ärger am Hals … und eine Frauenleiche gefunden!
Als kurze Zeit später noch weitere tote Frauen gefunden werden, die anscheinend alle zu Wiesnzeiten im Dirndl ermordet wurden, kann auch Franz nicht mehr leugnen, dass hier ein Serienmörder unterwegs sein muss.
Etwas abgelenkt von der komplizierten Spurensuche wird der Eberhofer allerdings durch „die Sache mit der Susi“ … findet selbst raus, ob er wieder ins Liebesfettnäpfchen tritt! 🙂

Meine Meinung:
Die „Eberhofer“-Reihe als Hörbuch liebe ich total und ich verpasse keine Folge. Extrem lebendig vorgetragen von Christian Tramitz hat man fast das Gefühl, es wäre ein Comedyprogramm von ihm. Einfach absolut lustig mit so viel Lokalkolorit.
Es fiel mir zwar nicht leicht, so lange zu warten, da ich es gleich nach Erscheinen gekauft hatte, aber für uns ist es schon Tradition, dass uns der neueste „Eberhofer“ die Fahrt in den Urlaub angenehm versüßt – und so war es neulich wieder so weit.

Da ich auch die beiden bisherigen Verfilmungen sehr gelungen fand und die Charaktere absolut passend besetzt (vielleicht mit Ausnahme der Oma, die etwas zu agil wirkt), habe ich jetzt beim Hören immer die Schauspieler vor Augen – noch lebendigeres Kopfkino.
Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall von vorne beginnen und alle Folgen genießen – es lohnt sich. Und vor allem das Privatleben von Franz wird fortlaufend erzählt und ist nicht ganz unwichtig. Was Liebesdinge betrifft, ist er manchmal schon ein echter Gefühlstrampel. Bin gespannt, wie sich die On- / Off-Beziehung mit seiner Susi weiter entwickelt.
Außer dem Franz gibt es noch viele andere Sympathieträger in dieser Geschichte, unter anderem den Rudi. Die beiden bilden wirklich ein unschlagbares Team und keifen einander zuweilen an wie ein altes Ehepaar – einfach köstlich!

Die Story ist mal wieder reich an Überraschungen und sehr gut durchdacht. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen und lässt keine Fragen offen – bis auf die Sache mit der Susi! 🙂

Fazit:
Wie immer extrem humorvoll, liebenswürdig und urbayrisch. Ich liebe diese Reihe!!!

Bewertung:
5pfoten

Strafe von Håkan Nesser & Paula Polanski – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: btb Verlag (25. Mai 2015)
LESEPROBE
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442756065
ISBN-13: 978-3442756063
Originaltitel: Straff
Übersetzer: Paul Berf
Autoren: Håkan Nesser ist einer der beliebtesten Autoren Schwedens. Er gilt als der „Philosoph unter den Krimautoren Skandinaviens“ (Hannes Hintermeier, FAZ). Nesser begegnete Paula Polanski während einer seiner Lesereisen in Deutschland, wo sie ihm ihre Geschichte erzählte.

Paula Polanski ist das Pseudonym einer deutschen Publizistin, die dieses Buch gemeinsam mit Håkan Nesser verfasst hat. Warum sie lieber anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans.

Die Geschichte:
Der Autor Max Schmeling erhält einen seltsamen Brief von seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski. Dieser leidet an einer tödlichen Krankheit im Endstadium und fordert nun eine alte Schuld ein: er hat als Jugendlicher gleich zwei Mal das Leben von Max gerettet – und nun soll der ihm dafür einen Gefallen tun.
Er überreicht ihm seinen Wunsch in Form einiger geschriebener Seiten, auf denen er seine Lebensgeschichte erzählt. Am Ende weiß Max, was er zu tun hat – und begibt sich damit auf einen gefährlichen Weg.

Meine Meinung:
Es dauerte sehr lange, bis ich mich mit der Story etwas anfreunden konnte. Im Nachhinein weiß man natürlich, dass viele Details irgendwann noch wichtig werden, doch anfangs empfand ich vieles als zu ausführlich und fast schon langatmig.

So richtig Action und Spannung fehlte mir dann aber irgendwie gänzlich in der Geschichte. Wechselnde Ezählperspektiven lockern das Ganze zwar noch etwas auf, aber trotzdem wirkte alles zu emotionslos auf mich.
Der Schreibstil ist gut lesbar und nach einer Überraschung am Ende sieht man noch manches mit anderen Augen, doch so insgesamt fehlten mir einige Höhepunkte, die die gefühlte Gleichförmigkeit der Erzählung durchbrechen.

Zu den Charakteren konnte ich keine wirkliche Beziehung aufbauen, so richtige Sympathieträger fehlten auch in der ganzen Story. Die Schicksale gingen mir nicht wirklich nahe.

Einen Teil der Auflösung hatte ich zwar schon recht bald erraten, trotzdem überraschte mich das Ende noch – und ließ mich auch etwas schmunzeln. Um das zu verstehen, muss man das Buch aber unbedingt gelesen haben.

Diese Geschichte ist etwas speziell, sehr gut durchdacht und kann mit einigen Wendungen überraschen. Manche Leser werden sie lieben, anderen wird es vielleicht so ergehen wie mir – findet es doch selbst raus!

Fazit:
Wirklich super durchdacht, aber ich fand es viel zu zäh und doch wenig spannend.

Bewertung:
3pfoten

Die Buchspringer von Mechthild Gläser – Meine Rezension …

Das Buch könnte ihr beispielsweise HIER bestellen.

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Loewe (16. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785574975
ISBN-13: 978-3785574973
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Autorin: Mechthild Gläser

Die Geschichte:
Die 15-jährige Amy flüchtet mit ihrer Mutter Alexis vor einigen Widrigkeiten in Bochum auf die schottische Heimatinsel ihrer Familie. Auf dem kleinen Eiland wohnen nicht viele Menschen und alle scheinen ein wenig seltsam zu sein. Noch komischer wird es allerdings, als Amy erfährt, dass sie eine ganz besondere Fähigkeit geerbt hat: sie kann in Bücher „springen“ und dort absolut live und wahrhaftig die Handlung erleben. Ihr Übungsbuch wird das „Dschungelbuch“, doch schnell merkt Amy, dass sie von dort auch andere Geschichten erreichen kann. Und so kommt es, dass sie mit dem berühmten „jungen Werther“ einige Abenteuer in verschiedenen Romanen erlebt. Bis dann plötzlich alles durcheinander gerät: ein Dieb ist unterwegs und stielt elementare Grundlagen aus diversen Geschichten, wie zum Beispiel das weiße Kaninchen von „Alice im Wunderland“. Nichts funktioniert mehr, die Literatur ist in Gefahr und Amy versucht sie zu retten!

Meine Meinung:
Zunächst hatte ich kleinere Schwierigkeiten mit dem Buch, da die Handlung irgendwie nicht ganz rund auf mich wirkte. Es war ein bisschen wie im Zeitraffer und vor allem Amy hinterfragte zu wenig die Geschehnisse, in die sie plötzlich hineingeraten ist. Das war mir ein klein wenig zu unrealistisch, aber bei einer so fantastischen Geschichte kann man das vielleicht auch nicht unbedingt erwarten.

Dann hatte ich mich langsam mit Amy und den anderen Figuren angefreundet und es sind wirklich viele Charaktere dabei, die man schnell ins Leserherz schließen kann. Amy wurde von ihren Mitschülern ganz böse gemobbt und man kann ihre Flucht aus Deutschland sehr gut nachvollziehen. Ihre Mutter Alexis wirkt recht geheimnisvoll und der erste Eindruck bestätigt sich dann auch bald.

Wenn man dann erst einmal mit Amy durch die Geschichten reist, möchte man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zahlreiche bekannte Figuren aus der Weltliteratur tauchen auf und neben all der Spannung, die sich schnell aufbaut, präsentiert sich die Story vor allem sehr humorvoll.
Das Ende hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht, es blieben doch viele Fragen offen, die ich mir während des Lesens gestellt hatte.

Ganz neu erschien mir die Idee des Buchspringens allerdings nicht, es erinnerte mich sehr an die Tintenwelt-Trilogie.
Für die Zielgruppe ab 12 Jahren ist es sicher bestens geeignet. Es geht auch mal sehr actionreich zur Sache, die Spannung hält sich lange auf einem hohen Level und die Gewaltszenen halten sich sehr in Grenzen.

Fazit:
Ein sehr fesselndes, fantastisches Buch mit liebenswürdigen Charakteren und einer gut durchdachten Story. Die Idee ist nicht ganz neu und am Anfang und Ende ging mir einiges zu schnell, trotzdem hat es mich bestens unterhalten!

Bewertung:
4pfoten

Skalpelltanz von Jenny Milewski – Meine Rezension …

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (11. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453418379
ISBN-13: 978-3453418370
Originaltitel: Skalpelldansen
Übersetzer: Maximilian Stadler
Autorin: Jenny Milewski

Die Geschichte:
Der Thrillerautor Jonas Lerman leidet nach einigen erfolgreichen Veröffentlichungen (u. a. sein Buch „Skalpelltanz“) unter der gefürchteten Schreibblockade.
Als sich dann die Verbrechen, die er auf den ersten Seiten, die er nach Monaten wieder zu Papier bringt, beschreibt, plötzlich fast zeitgleich in der Realität ereignen, glaubt er an eine beginnende Geisteskrankheit. Immer mehr seltsame Dinge geschehen und er rückt ins Fadenkreuz des ermittelnden Kriminalkommissars …

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist recht gut zu lesen, oft allerdings etwas zu ausführlich, was manchmal zu Längen führt.

Die Geschichte fand ich anfangs eigentlich recht interessant: wir lesen quasi fast ein „Buch im Buch“, denn es geht um den Autor Jonas Lerman, der darin auch der Verfasser von „Skalpelltanz“ ist. Das hätte alles ganz spannend werden können.
Doch dann wird die Handlung erst einmal über viele Seiten von der Schreibblockade des Autors beherrscht, nach ein paar actionreicheren Kapiteln war mir dann nach der Hälfte des Buches leider schon klar, wohin das alles führt.
Und nach nur wenigen weiteren Seiten wurde meine Vermutung auch schon bestätigt. Dann glitt die Handlung für mich ins absolut Unverständliche ab: Jonas benahm sich so unnachvollziehbar, dass ich ihn manchmal am liebsten hätte schütteln mögen. Es kam mir ein bisschen so vor wie in schlechten Horrorfilmen, in denen die Verfolgten sich grundsätzlich trennen und sehenden Auges mitten ins Verderben (beispielsweise die Treppe hoch statt zur Tür hinaus) rennen. Es folgen noch reichlich übertrieben blutige, eklige Szenen, die der Handlung aber meines Erachtens nicht wirklich dienten, sondern nur effektheischend auf mich wirkten.

Was die Charaktere betrifft: da gab es einige ganz sympathische, glaubwürdige Figuren. Jonas war von Anfang an etwas zwiespältig dargestellt, was im Nachhinein betrachtet auch Sinn ergibt. Leider macht ihn das nicht gerade zu einem Protagonisten, den man wirklich ins Herz schließt.

Das Buch hat ganz gute Ansätze und man kann auch wirklich prima nachvollziehen, was die Autorin ausdrücken wollte, aber auf mich wirkt es leider trotzdem viel zu unglaubwürdig.
Für ein Debüt ist es schon recht solide und bestimmt dürfen wir von der Autorin noch mehr lesen.

Fazit:
Ganz guter Anfang, schön zu lesen, doch dann zunehmend unrealistischer und nach der Hälfte kann man bereits die Auflösung erahnen. Hat mich leider nicht so überzeugt.

Bewertung:
2,5pfoten

Die Herrin von Helmut Barz – Meine Rezension …

Taschenbuch: 280 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (17. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1511744065
ISBN-13: 978-1511744065

Über den Autor:
Helmut Barz wuchs in St. Peter-Ording an der Nordseeküste auf. Dort machte er 1988 sein Abitur. Nach zwei Jahren Arbeit an verschiedenen Berliner Theatern begann er 1990 das Studium der Theaterwissenschaften in Gießen. Aufbauend darauf studierte er von 1995 bis 1998 Theaterregie in Frankfurt am Main. Seit 1998 ist er freier Regisseur und Autor. Er inszenierte unter anderem in Kapstadt, Stuttgart, Frankfurt und Celle. Nebenher begann er für die Werbung zu arbeiten. Zurzeit ist er freiberuflicher Kreativdirektor, Texter und Consultant. Er wohnt in Offenbach am Main und verbringt sehr viel Zeit auf Reisen.
(Amazon)

Die Facebookseite der „Herrin“ findet ihr HIER. Sehr empfehlenswert ist auch der Besuch der Internetseite der Herrin.

Die Geschichte:
Deutschland 1921: Jonathan Hansen zieht mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Katharina in das kleine norddeutsche Städtchen Broiversum, um dort die Stelle als Amtsrichter anzutreten. Sie werden von den Bewohnern sehr herzlich aufgenommen, doch sie merken auch schnell, dass irgend etwas in dieser Gemeinschaft nicht ganz koscher ist.
Seltsame Morde geschehen in dieser idyllischen Landschaft und niemand scheint sich besonders daran zu stören, dass regelmäßig tote junge Mädchen an der Küste von Broiversum angespült werden. Im Volksmund kursieren viele Gerüchte und alte abergläubische Geschichten – ob vielleicht ein Körnchen Wahrheit in den Sagen steckt?
Als Jonathan Besuch von seinem besten Freund Mies van Helsing bekommt und schließlich auch noch eine Sturmflut über die Stadt hereinbricht, spitzt sich die Lage plötzlich zu. Ein Kampf um Leben oder Tod beginnt …

Meine Meinung:
Die Krimis von Helmut Barz überzeugten mich bereits mit dem ironisch-einfallsreichen Stil und so war ich auch sehr gespannt auf dieses neue Projekt: eine Vampirgeschichte.

Und ich kann gleich zu Beginn sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Auch dieses Buch ist im gewohnt tollen Schreibstil verfasst, der den Leser mitten in die Geschichte katapultiert und alles schön lebendig werden lässt. Eigentlich hätte daraus ja ursprünglich ein Theaterstück werden sollen – und ich kann mir die Szenen sehr gut vorstellen beim Lesen.
Besonders gefällt mir die gewisse Portion Humor, die fast dazu führt, dass man das Gruseln vergisst. 🙂 So richtig blutrünstige Szenen bleiben auch eher aus, was aber der fesselnden Spannung nicht schadet.

Zahlreiche Anspielungen auf Szenen der großen Vampirliteratur von Bram Stoker & Co. sorgen immer wieder für ein Schmunzeln bei den Kennern des Genres. Aber trotz der Tatsache, dass man von Anfang an weiß, worum es geht, schafft es der Autor noch, diverse Überraschungen und Wendungen einzubauen, mit denen man nicht unbedingt rechnet.

Jonathan und Katharina sind ein sympathisches Paar und auch einige andere Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Die titelgebende „Herrin“ ist auch eine sehr interessante Figur, die beim Leser recht widersprüchliche Gefühle hervorrufen kann. Darf man sie mögen oder soll man sie für ein Monster halten? Ich fand sie eigentlich eher liebenswürdig und witzig.

Das Buch hat mich bestens unterhalten, eine tolle durchdachte Story mit einem stimmigen Abschluss! Freu mich schon auf das nächste Buch aus der Feder von Helmut Barz – egal aus welchem Genre! 🙂

Fazit:
Eine schön zu lesende Vampirstory mit sympathischen Charakteren und einigen Überraschungen … eher humorvoll als gruselig – und sehr fesselnd!

Bewertung:
5pfoten

Alles Tofu, oder was? von Ellen Berg – Meine Rezension …

Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (18. Mai 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746631289
ISBN-13: 978-3746631288
Hier findet ihr eine LESEPROBE (PDF)!

Über die Autorin:
Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt und lebt sie mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu. Sie ist eine leidenschaftliche Köchin mit einem großen Faible für Gemüse und manchmal auch für ein gutes Steak – natürlich bio!
Außerdem bei atb lieferbar: „Du mich auch. Ein Rache-Roman“, „Das bisschen Kuchen. (K)ein Diät-Roman“, „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“, „Ich koch dich tot. (K)ein Liebesroman“, „Gib’s mir Schatz. (K)ein Fessel-Roman“, „Zur Hölle mit Seniorentellern. (K)ein Rentner-Roman“ und „Ich will es doch auch.(K)ein Beziehungsroman“.

Die Geschichte:
Dana (die eigentlich Daniela heißt) ist eine alleinerziehende Mutter und Bistrobetreiberin – und überzeugte Veganerin. Leider ist ihre Kundschaft nicht ganz so begeistert von Tofu, Algen & Co. und so fehlen ihr leider zunehmend die Gäste. Hinzu kommt noch, dass ihr Lebensgefährte Paul auch lieber Steaks essen möchte und kurzerhand bei Dana auszieht. Doch sein Platz ist schnell wieder besetzt: ihr Vater steht plötzlich vor der Tür und sucht Asyl. Als ob das nicht schon genug Aufregung für Dana wäre, erhält sie auch noch die sofortige Kündigung ihrer Wohnung und der Bistroräume, die im gleichen Haus liegen.
Völlig verzweifelt will sie schon fast alles hinwerfen, doch dann kommt unerwartete Hilfe – und die Weisheiten ihres vietnamesischen Koches erweisen sich ebenfalls als ganz gute Motivation!

Meine Meinung:
Das ist inzwischen das vierte Buch, das ich von Ellen Berg gelesen habe und ich bin immer wieder begeistert.
Auf „Alles Tofu, oder was?“ war ich sehr gespannt, da ich ja selbst seit einigen Jahren Vegetarier bin und die alltäglichen Anfeindungen, die doofen Sprüche und das Unverständnis vieler Mitmenschen nur allzu gut kenne. Veganer haben es da natürlich noch viel schwerer, vor allem, wenn sie ihren Lebensstil so vehement verteidigen wie die Protagonistin Dana es hier tut.

Dana ist keine ganz einfache Frau: einerseits steht sie absolut hinter ihren Überzeugungen und es ist ihr egal, ob sie damit aneckt, andererseits lässt sie sich von ihrem Umfeld oft übervorteilen und stellt eigene Bedürfnisse gerne hinten an. Dieser innere Konflikt macht sie in meinen Augen menschlich und authentisch und ich fand sie sehr schnell sympathisch.
Auch so manch andere Figur in dieser Geschichte habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen … nicht nur Dackel Emma, sondern auch der Rest der Familie wirkt wie ein chaotisch-liebenswerter Haufen, der trotz aller Zwistigkeiten im Ernstfall fest zusammenhält.

Die Story ist sehr schön durchdacht und führt zum üblichen Happy End, so viel darf ich wohl verraten, denn das gehört bei Ellen Berg einfach dazu! 🙂
Natürlich ist die Geschichte recht vorhersehbar, aber es ist auch kein spannender Krimi, deshalb werde ich mich darüber jetzt nicht beschweren. Fesselnd ist das Buch auf jeden Fall und ich habe es an einem einzigen Tag komplett gelesen, weil es mir wirklich sehr gut gefallen hat.

Ellen Berg hat es vortrefflich geschafft, dass man als Leser irgendwie beide Seiten bestens nachvollziehen kann – zumindest bei mir als Nicht-Fleisch-Fresser hat das super geklappt. Einerseits konnte ich Dana sehr gut verstehen, die nicht einfach so kampflos akzeptieren will, dass ihr Umfeld sich nicht ebenso umwelt- und tierschutzbewusst verhält wie sie selber, andererseits kann sie mit ihren ständigen ausführlichen Belehrungen schon auch ziemlich nerven. Besonders der Konflikt mit der älteren Generation (ihrem Vater) und auch die Probleme, die sich für ihre fünfjährige Tochter im täglichen Leben (zum Beispiel in der KiTa) ergeben, werden sehr authentisch geschildert. Als Veganer hat man es nicht leicht, das steht fest.
Durch Danas teils recht fundierte Aussagen erhalten auch Leser, die bisher über Veganismus wenig informiert waren, einen schönen Einblick in diese Lebensweise. Und vielleicht regt es einige Leute auch ein bisschen dazu an, über den eigenen Fleischkonsum nachzudenken, dann hätte dieses Buch wirklich etwas geschafft!

Doch selbst wenn die Geschichte nicht dazu führt, dass sich viele Leser der veganen Ernährung zuwenden, so kann es auf jeden Fall sehr gut unterhalten und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und wie wir alle wissen: Lachen ist gesund – egal ob Veganer oder Fleischfresser! 🙂

Fazit:
Ein Gute-Laune-Buch mit tollen Charakteren und einigen wichtigen Denkanstößen in Bezug auf das Ess- und Kaufverhalten. Es wirkt trotzdem nicht belehrend, sondern einfach nur herrlich komisch und unterhaltsam!

Bewertung:
5pfoten