Die Cannabis GmbH von Rainer Schmidt – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 300 Seiten
Verlag: Rogner & Bernhard; Auflage: 1 (1. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3954030683
ISBN-13: 978-3954030682
Preis: 22,95 €

Über den Autor:
Rainer Schmidt ist Journalist und Schriftsteller. Der gebürtige Düsseldorfer hat in London für den BBC World Service, in Hamburg für das ZEITmagazin und den SPIEGEL-Reporter, in Berlin für Vanity Fair und als Chefredakteur vom Rolling Stone gearbeitet. Er hat bereits die Romane „Wie lange noch“ und „Liebestänze“ veröffentlicht. Er lebt in Berlin.

Der Buchrückentext:
Der „Dude“ ist der beste Grasproduzent Hamburgs. Ein Großunternehmer, auf den die Gesellschaft stolz sein könnte – wenn der Anbau legal wäre. Niemand darf wissen, woher das ganze Geld kommt. Vor allem nicht die feine Verwandtschaft seiner Frau, die ihn für einen außergewöhnlich erfolgreichen Baumarkt-Mitarbeiter hält, der imstande ist, unglaubliche Rabatte zu besorgen.
Als in seine geheimen Plantage eingebrochen und er erpresst wird, eskaliert die Lage. Er träumt vom legalen Anbau in Kalifornien und will aussteigen. Aber dann öffnet Bauer Petersehen von nebenan leider die falsche Tür.

Die Geschichte:
Mit größter Leidenschaft baut der „Dude“ seine Marihuanapflänzchen an und liefert in Hamburg und Umgebung das beste „Bio-Gras“ der Branche. Das spricht sich schnell herum unter der Kundschaft und sein Abnehmer fordert immer größere Mengen. Es muss expandiert werden, es kann nicht mehr jede Pflanze einzeln gestreichelt und gehätschelt werden. Das stinkt dem „Dude“ gewaltig, dazu kommt noch ein Zwist mit seinem Bruder, die nervige Verwandtschaft seiner Frau, seine eigene mysteriöse Kindheit und ne Menge anderer Ärger.
Irgendwann beschließt er seinen Ausstieg aus dem Geschäft. Doch er hat die Rechnung ohne die Polizei gemacht …

Meine Meinung:
Der „Dude“ ist ein richtig sympathischer Protagonist, auch wenn er sich natürlich mit seiner „beruflichen Tätigkeit“ abseits der Legalität bewegt. Er behandelt seine Mitarbeiter eigentlich viel zu gut, für das was sie (sich) leisten, er schmeißt Partys ohne Ende, lässt sich von seinen Gästen und der Putzfrau bestehlen und bis er das alles bemerkt, ist es fast schon zu spät.
Manchmal wirkt er wie ein kleiner Junge im Bonbonladen, der sich nach Herzenslust bedienen darf – und am Ende kommt das große Zahnweh!

Den Grasanbau nimmt der „Dude“ extrem ernst und so produziert er auch nur erstklassige Ware. Er verrät dem Leser viele Tipps und so ist das Buch vielleicht auch für Hobbygärtner recht interessant! 🙂

Mir persönlich hat der „Dude“ auf jeden Fall einen spannenden Einblick in eine völlig andere Welt ermöglicht, die ich so noch nicht kannte. Es werden sowohl die guten wie auch die Schattenseiten seines Lebens prima beleuchtet und ich kann getrost behaupten, dass ich nicht mit ihm tauschen möchte. Auch wenn spontanes Verreisen und Shopping ohne Ende natürlich schon reizvoll sind.

Angesichts der Thematik bleibt natürlich auch einiges an Gesellschaftskritik nicht aus: während zerstörerische Allerweltsdrogen, wie Alkohol und Zigaretten legal sind, wird Marihuana von allen verteufelt. Obwohl die Hanfpflanze so nützlich ist und vor allem auch in der Medizin sehr gute Dienste leisten könnte.

Der Schreibstil ist einfach super: humorvoll, fesselnd und manchmal mit geschickt platzierten Rückblenden in die tragische Kindheit des Protagonisten. Das Lesen hat Spaß gemacht!

Fazit:
Sehr unterhaltsam, humorvoll, aber auch interessant und spannend. Eigentlich ein 5-Sterne-Buch, aber einen Punkt Abzug gibt´s von mir für Bobbys Ende … leider ein No-Go für mich!

Bewertung:
4pfoten