FINSTERAU von Andrea Maria Schenkel – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH; Auflage: 1. Auflage, (29. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455403816
ISBN-13: 978-3455403817
Autorin: Andrea Maria Schenkel

Die Geschichte:
Finsterau ist ein kleines Dorf im Bayerischen Wald und dort wird 1947 der ärmliche Hof der Zauners zu einem schrecklichen Tatort. Die 24-jährige Afra und ihr kleiner Sohn wurden mit Messerstichen und Beilhieben getötet, als Hauptverdächtiger wird Johann Zauner verhaftet. Seine Aussagen sind wirr und widersprüchlich, aber vieles spricht gegen ihn und er wird verurteilt.
Erst viele Jahre später bricht ein anderer Mann sein Schweigen und plötzlich erscheint alles in einem anderen Licht …

Meine Meinung:
Dieser (Kurz-)Krimi lässt sich problemlos am Stück lesen und er weiß auch durchaus zu fesseln, aber mir fehlte trotzdem etwas.
Grundlage ist ja ein reales Verbrechen, dessen Eckdaten wir aber auch in einem Nachwort nicht erfahren. Es bleibt also nur die Erzählung und diese wird in kurzen Kapiteln aus Sicht verschiedener Beteiligter geschildert. Dabei lässt die Autorin viele örtlich und zeitlich typische Begriffe einfließen und ihre Dialoge wirken durch den Dialekt auch sehr glaubhaft. Sie stellt die Lebensbedingungen der Familie recht anschaulich dar.

Mir fehlten trotzdem die Emotionen, die Distanz zu den Charakteren konnte ich einfach nicht überwinden. Der berichtsähnliche Stil und die Beschränkung auf das Nötigste lassen das irgendwie nicht zu.
Die Story zeigt aber schön, wie kleine Details zu großen Missverständnissen führen können und zu welchen Ergebnissen ein Schweigen an der falschen Stelle führen kann.

Das Ende wird dann relativ schnell abgehandelt und vieles bleibt der Fantasie des Lesers überlassen. Hier hätte ich mir schon gewünscht, dass man noch etwas mehr erfährt.

Fazit:
Eine eher im Berichtsstil erzählte Kriminalgeschichte, die sich zwar gut lesen lässt, aber aufgrund der fehlenden Emotionen nicht lange im Gedächtnis haften bleibt.

Bewertung:
3pfoten

Bei Daggis Buch-Challenge hake ich hiermit Punkt 36 ab.