Lauras letzte Party von J. K. Johansson – Meine Rezension …

Taschenbuch: 266 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (6. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518465902
ISBN-13: 978-3518465905
Originaltitel: Laura
Autor(en): J. K. Johansson
Übersetzerin: Elina Kritzokat

Die weiteren Bücher der Trilogie, die alle noch in diesem Jahr erscheinen werden:

Die Geschichte:
Miia kehrt nach vielen Jahren als 37-jährige Sonderpädagogin wieder an ihre alte Schule zurück. Gemischte Gefühle begleiten sie bei diesem Schritt, doch ihren Job bei der Polizei konnte sie aufgrund ihrer Internetsucht nicht mehr ausüben.
Der Schulbeginn wird überschattet vom Verschwinden der 16-jährigen Laura, die nach einer Party nicht mehr nach Hause kam. Auch Miias Bruder Nikke arbeitet an der Schule: er hatte in den letzten Monaten sehr viel Kontakt zu Laura in seiner Funktion als Schulpsychologe.
Da die Eltern auch das Internet (Facebook) in die Suche nach ihrer Tochter einbeziehen, können sich die Ermittler bald vor Hinweisen nicht mehr retten, doch was darf man den oft anonymen Kommentatoren in den sozialen Netzwerken überhaupt glauben? Steckt wirklich ein Körnchen Wahrheit in den Gerüchten, die bald haufenweise über Laura verbreitet werden?
Miia will es herausfinden, obwohl sie ja nicht mehr zur Polizei gehört, mischt sie sich in die Ermittlungen ein …

Meine Meinung:
Das war leider wieder mal ein Buch, an das ich vollkommen ahnungslos heranging, ohne zu wissen, dass es Teil einer Trilogie ist. Erst auf der letzten Seite wurde mir das klar, denn das fast vollkommen offene Ende dieses Romans – selbstverständlich mit Cliffhanger – erschien mir wie die typischen Staffelfinalsendungen im Fernsehen. Wenn man allerdings bedenkt, dass unter den Autoren auch Drehbuchschreiber sind, verwundert das nicht weiter.

Am Schreibstil habe ich überhaupt nichts auszusetzen, das Ganze las sich wirklich absolut flüssig und auch die Dialoge wirkten recht authentisch.

Womit ich eher Probleme hatte, das war die Protagonistin Miia: sie hat es einfach nicht geschafft, mein Leserherz für sich zu gewinnen. Der Funke sprang nicht über, sie ist einfach eine Frau, die ich im richtigen Leben auch nicht wirklich mögen würde – und das liegt sicher nicht daran, dass sie zwei Riesenpizzas verdrücken kann und davon nicht dicker wird! 🙂 Mich haben eher ihre ständigen Männer-Eskapaden gestört, auf diese Szenen hätte ich gerne verzichtet.

Auch sonst gab es keine absoluten Sympathieträger unter den weiteren Personen in dieser Geschichte. Nikke hat mir zu oft gelogen, der Polizist Korhonen war auch ein bisschen seltsam und Miaas Freundinnen empfand ich eher als anstrengend.

Was die Story betrifft: hier ist sehr vieles absolut vorhersehbar und wenig spannend. Die ersten beiden Drittel der Geschichte kamen mir auch recht gemächlich vor, dann hatte ich einen Teil der Lösung auch schon durchschaut und im letzten Drittel kam zwar noch etwas Action auf, aber es wirkte auch alles irgendwie zerstückelt und nicht richtig rund. Die offensichtlichen Zusammenhänge werden dann auch am Ende nicht aufgeklärt und ich hätte den Ermittlern manchmal gerne einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst, damit sie endlich die Augen öffnen.
Es wird auch schon deutlich, welche Verstrickungen und Enthüllungen in den Folgebänden auf den Leser warten, so dass ich die Bücher hauptsächlich aus dem Grund lesen möchte, um zu sehen, ob ich mit meinen Vermutungen richtig lag. 😉

Fazit:
Hätte ich gewusst, dass es sich um einen Dreiteiler handelt, dann hätte ich die Bücher auf jeden Fall „am Stück“ gelesen. Bis jetzt empfand ich die Geschichte noch als weniger spannend und sehr vorhersehbar.

Bewertung:
3pfoten

Bärenklau: Exkommissar Bösenschreck ermittelt von Ralf Waiblinger – Meine Rezension …

Broschiert: 375 Seiten
Verlag: Gmeiner-Verlag; Auflage: 1 (1. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3839217504
ISBN-13: 978-3839217504
Autor: Ralf Waiblinger

Das erste Buch der Reihe:

Die Geschichte:
Ex-Kommissar Bösenschreck, der inzwischen sein Dasein eher als handzahmes Schoßhündchen unter der Fuchtel seiner Frau Barbarella verbringt, gerät in unerwartete Schwierigkeiten. Eigentlich wollte er nur kurz in der elterlichen Bäckerei etwas abholen, doch er platzt mitten in den größten Katzenjammer hinein: aus dem streng verschlossenen Safe wurde das geheime Familienbackbuch gestohlen. Und das Schlimmste: Bösenschrecks Nachfolger Butscher will nicht ermitteln, denn es geht ja schließlich „nur“ um ein Backbuch.
Dass sich aus diesem Diebstahl einige Mordfälle, spektakuläre Verfolgungsjagden über Landesgrenzen und einige verwirrende Verstrickungen ergeben, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen …

Meine Meinung:
Als absoluter Hundefan war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, als ich von diesem „Hundekrimi“ gehört habe. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen – und ich wurde nicht enttäuscht.

Zunächst war ich etwas überrascht, als sich herausgestellt hat, dass hier keinesfalls nur Hunde eine Rolle spielen, sondern dass die Figuren extrem vielfältig sind: hier ist alles vertreten vom Hamster bis zum Krokodil.
Ex-Kommissar Spekulantius Bösenschreck ist beispielsweise hündischer Adoptivsohn eines Katzen-Ehepaars und verheiratet mit einer Seehunddame. Ein fröhliches Durcheinander, das uns der Autor mit einem genial bebilderten „Who is who“ am Anfang des Buches gleich wundervoll näherbringt.

Apropos Bilder: immer wieder sind wundervolle Illustrationen einiger Szenen eingefügt, die zusätzlich dafür sorgen, dass man sich alles prima vorstellen kann.
Wobei das beim sehr detaillierten, atmosphärischen Schreibstil des Autors eigentlich gar nicht nötig wäre, denn man ist sowieso sofort mitten im Geschehen und alles läuft wie ein Film vor dem inneren Auge ab.

Zunächst hatte ich zwar noch etwas Schwierigkeiten mit den ungewöhnlichen Namen und den verschiedenen Spezies der Figuren (wobei das Personenverzeichnis natürlich da schnell weiterhilft), aber im Lauf der Geschichte lernt man sie alle kennen – und wer schon den ersten Teil „Hasenpfeffer“ kennt, der wird hier sowieso auf viele liebgewonnene alte Bekannte stoßen.

Während der Anfang der Krimistory noch eher ruhig auf mich wirkte, geht es in der zweiten Hälfte des Buches sehr action- und ereignisreich zur Sache. Verwirrend viele Verdächtige bringen nicht nur den ermittelnden Kommissar Butscher an seine Grenzen, sondern auch als Leser kann man prima mitraten und sich den Kopf zerbrechen. Der Schluss war dann sehr überraschend für mich, aber alles wurde sehr stimmig aufgeklärt.

Besonders toll an diesem Buch sind die vielen Wortspielereien rund um die ungewöhnlichen Charaktere. Und irgendwie bekommt auch jede Figur ihren besonderen Auftritt, der ihr quasi auf den Leib geschneidert ist. So wird ein Hamster zum „hamsternden“ Messie, ein Wildschwein ist der Besitzer eines „schweinischen“ Nachtclubs oder ein Maulwurf wühlt sich als Beamter gern fleißig durch seine Aktenberge.

Fazit:
Ein humorvoller Krimi mit ungewöhnlichen Figuren und tollem Wortwitz, der mit einer spannend-verwirrenden Story und viel Action überzeugen kann. Einfach loslesen, schmunzeln und sich drüber freuen!

Bewertung:
5pfoten

So unselig schön von Inge Löhnig – Meine Rezension …

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (14. Januar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548282083
ISBN-13: 978-3548282084
Autorin: Inge Löhnig
BUCHTRAILER
LESEPROBE (PDF)

Die gesamte Reihe bisher:

Die Geschichte:
Vicki fotografiert gerne verlassene Gebäude und so kommt es, dass sie eines Tages in einer ehemaligen Brauerei eine dort abgelegte Frauenleiche findet. Sofort ruft sie die Polizei, obwohl sie in ihrer Vergangenheit eher auf der anderen Seite des Gesetzes stand. Sie hat einige kleine Vorstrafen, ist aber inzwischen auf dem richtigen Weg und macht sogar eine Lehre in einem Reisebüro.
Kommissar Dühnfort und sein Team übernehmen den Fall und finden bald Parallelen zu einem anderen Mord, der vor sechs Jahren geschah. Haben sie es mit einem Serienmörder zu tun? Aber warum hat er so lange gewartet, bis er wieder zugeschlagen hat?
Vicki entdeckt indes eine Auffälligkeit auf einem ihrer Fotos, das sie in der Brauerei geschossen hat. Sie wendet sich aber nicht gleich wieder an die Polizei, sondern beginnt selbst mit Nachforschungen. Das bringt sie bald in größte Gefahr …

Meine Meinung:
Wie manch andere Leser auch, empfand ich in diesem Band der Dühnfort-Reihe eher die Protagonistin Vicki als Hauptfigur und Sympathieträger. Konstantin Dühnfort ist währenddessen zu sehr mit seinem Gefühlschaos beschäftigt und mit den Folgen seines Segelunfalles im letzten Teil. Das Hin und Her zwischen ihm und Gina nimmt einigen Platz ein in diesem Buch und wirkt recht authentisch.

Die Ermittlungen werden sehr ausführlich und spannend geschildert. Es gibt viele Spuren und gleich drei Hauptverdächtigte, zwischen denen das Pendel kreist, um immer wieder in eine andere Richtung auszuschlagen. Ein tolles Verwirrspiel, das mich auch lange Zeit immer wieder an meiner Vermutung zweifeln ließ.
Die Auflösung gefiel mir dann auch sehr gut, psychologisch wieder einmal sehr schön ausgearbeitet und überzeugend erklärt.

Vicki ist eine interessante und sehr liebenswürdige Figur, die man schnell ins Herz schließt. Durch ihre schlimme Vergangenheit lässt sie sich nicht unterkriegen, sie ist eine richtige Kämpfernatur. Ihr oft unangepasstes Verhalten macht sie nur noch sympathischer.
Tino und sein Team wirken in diesem Band nicht so harmonisch, wie sie es sein sollten. Hoffentlich entspannt sich die Situation im nächsten Teil wieder, denn diese Atmosphäre war wirklich nicht so schön.

Über den Schreibstil von Inge Löhnig möchte ich nur sagen: grandios! Ich mag ihre Bücher einfach total! 🙂

Fazit:
Ein spannendes Verwirrspiel mit vielen Verdächtigen … Vicki ist eine tolle Protagonistin, die sehr viel Herz und Action in diese Geschichte bringt!

Bewertung:
5pfoten

Sungs Laden von Karin Kalisa – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 255 Seiten
Verlag: C.H.Beck; Auflage: 1 (14. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3406681883
ISBN-13: 978-3406681882
Autorin: Karin Kalisa
LESEPROBE

„Sungs Laden“ ist für mich ein modernes Märchen, das dringend wahr werden sollte! Eine wundervolle Geschichte über die geglückte Integration vieler bunter Nationalitäten in das kleine Berliner Stadtviertel Prenzlauer Berg.

Seinen Anfang nahm alles bereits zu Zeiten der DDR, als noch zahlreiche vietnamesische Vertragsarbeiter als billige Arbeitskräfte einreisen durften, viele von ihnen mit furchtbaren Kriegserlebnissen und -erinnerungen im Gepäck.
Dann fiel die Mauer und eine neue Zeitrechnung brach an: viele Ostdeutsche verließen alles, um im Westen ihr Glück zu suchen. Die Beschäftigten in den großen Betrieben verloren reihenweise ihre Arbeitsplätze und standen plötzlich auf der Straße. Vor allem die Vietnamesen traf dies hart, denn die meisten von ihnen hatten noch nicht einmal die deutsche Sprache erlernt. So kam es, dass viele der ehemaligen Vertragsarbeiter in die Kriminalität abrutschten, andere dagegen bauten sich zaghaft neue Existenzen auf.
So auch die Eltern von Sung, die die Chance ergriffen, einen kleinen leerstehenden Gemischtwarenladen zu übernehmen.
Sung wuchs zwischen Obstkisten und vielen ehemaligen DDR-Waren auf, denn sein Vater warf grundsätzlich keine Ladenhüter weg. Nicht nur das machte ihn bald zu einer beliebten Anlaufstelle für alle möglichen Bewohner des Viertels.

Die eigentliche Geschichte nimmt ihren Lauf durch ein Schulprojekt, an dem Sungs Sohn Minh mit seiner Großmutter teilnimmt. Diese nimmt eine alte Holzpuppe mit auf die Bühne und erzählt ein ergreifendes Märchen, das alle Zuhörer zutiefst berührt.
Das war quasi der erste Dominostein, der alles ins Rollen brachte, was danach geschehen sollte. Eine Lehrerin organisiert daraufhin eine Protestveranstaltung gegen die Raumnot und die Etatkürzungen in der Schule, bei der sie zahlreiche dieser vietnamesischen Holzpuppen einsetzt. Das Spektakel wird ein voller Erfolg und erfährt viel Aufmerksamkeit.
Und so setzen sich die Aktionen immer weiter fort, verzweigen sich, vereinen Menschen, spinnen feine Fäden zwischen den Nationen – und am Ende spannen sich sogar echte Brücken zwischen den Häusern. Das Viertel wächst zusammen, es wird bunt, lebendig und zu einem unheimlich schönen Ort, an dem sogar der Amtsschimmel bei so mach gewagter, nicht ganz gesetzeskonformer Aktion im Stall bleiben darf.

Sung ist – wie seine ganze Familie und viele der anderen zahlreichen Protagonisten in diesem Buch – ein absolut liebenswürdiger Charakter, dem man einfach nur das Beste im Leben wünscht. Und dafür kämpft er in dieser Geschichte, genau wie seine Eltern um ihren Platz in dieser fremden Welt kämpfen mussten.

Absolut eindrucksvoll schildert die Autorin die Gefühlswelt von Sungs Eltern, die einerseits froh waren, der kriegsgebeutelten Heimat zu entkommen, andererseits aber auch in Deutschland nur geduldet waren. Sie drückt dies teilweise mit sehr einfachen Worten aus, die trotzdem eine enorme Wirkung entfalten. Das Buch liest sich einfach toll und es ist an keiner Stelle zu gefühlsbetont oder gar kitschig.

Man merkt an vielen Stellen, dass sich Karin Kalisa mit den fremden Kulturen sehr genau beschäftigt hat: unglaublich viel Wissen steckt in diesen Seiten. So bietet das Buch nicht nur allerbeste Leseunterhaltung, sondern es ist auch noch lehrreich.

Angesichts der aktuellen Flüchtlingsdiskussion möchte man das Buch so manchem Zeitgenossen in die Hand drücken, um ihm ein bisschen die Augen zu öffnen für das, was sein könnte, wenn man nur wollte. Wenn man bereit ist, über seinen Schatten zu springen, den Blick über den eigenen Tellerrand zu erheben und den Mut hat, Grenzen zu überschreiten, dann könnte man viel bewegen in dieser Welt! Sung und seine Familie sind ein sehr schönes, wenn auch fiktives Beispiel dafür.

Fazit:
Ein modernes Märchen, das unbedingt wahr werden sollte. Mit unheimlich liebenswürdigen Charakteren und einer wundervoll erdachten Story, die auch noch gespickt ist mit viel Wissenswertem!

Bewertung:
5pfoten

Treuetat von Elke Pistor – Meine Rezension …

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548286119
ISBN-13: 978-3548286112
LESEPROBE
Autorin: Elke Pistor

Der erste Teil der Reihe, den ihr unbedingt vorher noch lesen solltet:

Die Geschichte:
Ein Journalist stirbt unter seltsamen Umständen nach einem Autounfall, eine Fußpflegerin wird ermordet aufgefunden und ein Student ist auf der Flucht. Ist er der Täter – oder hat er nur Angst, selbst zum Opfer zu werden? Welches Geheimnis verband die Toten?
Schwierige Fragen, denen Verena und ihr Kollege Christoph auf den Grund gehen müssen. Unterstützung bekommen sie dabei von Leonie, die nach ihrem Motorradunfall wieder in das Berufsleben einsteigen will.
Verena, die sich immer noch mit Schuldgefühlen wegen Leos Schicksal plagt, hat aber auch noch private Probleme: ihrer Großmutter geht es zusehends schlechter, die Alzheimererkrankung wird schlimmer. Auch Christoph hat es nicht leicht: er bereitet sich auf sein Leben als alleinerziehender Vater vor. Und Leo trainiert hart, um wieder voll einsatzfähig zu sein.

Meine Meinung:
Wer einen „reinen“ Krimi erwartet, der könnte von diesem Buch etwas enttäuscht sein, vor allem, wenn man den ersten Teil der Reihe noch nicht kennt, der viel wichtige Vorgeschichte aus dem Leben der Ermittler erzählt.

Für mich war es ein absolut perfektes Buch, das sich zu einem großen Teil mit dem Privatleben des Ermittlertrios Verena, Christoph und Leonie beschäftigt. Es wirkt alles nur allzu menschlich und authentisch, ganz getreu dem Motto „Jeder hat sein Päckchen zu tragen“.
Verena zerbricht fast selbst an dem ständigen Spagat zwischen Berufs- und Privatleben, in dem sie sich der Betreuung ihrer dementen Großmutter verschrieben hat. Freizeit mit Hobbies, Freunden und Ausgehen gibt es für sie praktisch nicht mehr und trotzdem wird sie ständig von Schuldgefühlen geplagt, dass sie noch immer nicht genug für ihre Oma da ist.
Leonie hat immer noch mit den Folgen ihres Motorradunfalls zu kämpfen: sie ist körperlich noch beeinträchtigt und darf zunächst nur wenige Stunden arbeiten. Sie erledigt die Innendienstarbeit für Verena und Christoph – und ist darüber erst einmal alles andere als glücklich.
Auch Christoph hat Schlimmes hinter sich: seine Frau hat Selbstmord begangen und seine Tochter hat nun eine längere Zeit in einer Pflegefamilie verbracht, damit er sein Trauma in Ruhe verarbeiten konnte. Doch nun darf er sie zu sich holen, was ihm aber nicht nur Freude bereitet, sondern vor allen Dingen große Angst vor dem Leben als alleinerziehender, berufstätiger Vater.

Die Krimihandlung dreht sich um ein sehr interessantes Thema, das zur Zeit auch wieder in aller Munde ist: die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs, die Opfer, aber auch die Täter. Verena erfährt auch einiges aus der Vergangenheit ihrer eigenen Familie, das ihr eine andere Sicht auf so manches ermöglicht, womit sie im Lauf der Geschichte noch konfrontiert wird.
Die Todesfälle werden nicht unnötig blutig geschildert, so dass man diesen Krimi auch Lesern empfehlen kann, die es etwas ruhiger mögen. An Spannung fehlt es trotzdem nicht, denn die Autorin schafft schnell eine fesselnde Atmosphäre, die sich beständig hält bis zum überraschenden Ende.
Eine prima durchdachte Story mit viel Herz, Gefühl, ein bisschen Humor und auch einem Quäntchen gut platzierter Gesellschaftskritik. Mir hat dieser Teil der „Verena Irlenbusch“-Reihe wieder absolut super gefallen und ich hoffe auf baldigen Lesenachschub!

Fazit:
Extrem menschlich, authentisch und berührend … klingt noch nicht nach Krimi? Spannend ist es natürlich auch noch! 🙂

Bewertung:
5pfoten

Du stirbst in meinem Herzen nicht von Simone Veenstra – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Franckh Kosmos Verlag; Auflage: 1 (5. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3440144801
ISBN-13: 978-3440144800
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
LESEPROBE

Über die Autorin:
Alles über Simone Veenstra erfahrt ihr HIER auf ihrer Homepage. Dort findet ihr auch ein Special zu diesem Buch, auf das ich am Ende der Rezension noch genauer hinweisen möchte.

Die Geschichte:
Die 17-jährige Mara leidet immer noch sehr unter dem Unfalltod ihres Vaters, der ein knappes Jahr zurückliegt. Besonders schlimm ist für sie auch, dass er unter sehr mysteriösen Bedingungen gestorben ist und sie nicht an die offiziellen Versionen glauben will. Mara vermutet, dass ihr Vater Opfer eines Verbrechens wurde.
Etwas Abwechslung in den tristen Dorfalltag bringt dann plötzlich ein Neuer in der Schulklasse: mit Jonah versteht sich Mara nach einigen Startschwierigkeiten sehr gut, denn auch sie ist eine „Zugezogene“.
Jonah bestärkt Mara in ihrem Glauben, dass hinter der seltsamen Häufung von Unglücksfällen in der Gegend vielleicht doch mehr steckt als purer Zufall. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach der Wahrheit – und damit auch in große Gefahr!

Meine Meinung:
Auch wenn ich nicht mehr wirklich zur Zielgruppe dieses Buches gehöre, hat es mich bestens unterhalten und mir sehr gut gefallen.

Das lag einerseits natürlich an den wirklich sympathischen Charakteren: Mara, Jonah und diverse andere Figuren haben sich schnell in mein Leserherz geschlichen. Simone Veenstra macht es dem Leser aber auch ziemlich leicht, ihre Protagonisten zu mögen: sie haucht ihnen echtes Leben ein, beschreibt sie als glaubwürdige Personen, mit denen man gerne mitfiebert.

Ein ebenso hohes Maß an Authentizität legt die Autorin in ihr gesamtes Setting: die Schauplätze, die Eigenheiten des dörflichen Landlebens, der Schulalltag mit allem Drum und Dran … alles wirkt so lebendig, dass man schnell mitten im Geschehen ist.
Da ich selbst in einer dörflichen Umgebung aufgewachsen bin (übrigens in der Nähe der Originalschauplätze), kann ich nur bestätigen, dass Simone Veenstra die Atmosphäre perfekt wiedergegeben hat.
Auch die typischen „Teenagerprobleme“ hat sie super in Worte gefasst. Wenn ich mich so an diese Zeit zurück erinnere, kann ich die Gefühle von Mara sehr gut nachvollziehen: beispielsweise den Konflikt zwischen Liebe und Freundschaft.

Aber neben der kleinen Liebesgeschichte, die sich prima in die Story einfügt, steht natürlich eher das Spannende im Vordergrund, schließlich ist es ja ein Thriller.
Der Autorin gelingt es sehr schnell, eine geheimnisvolle Aura zu schaffen, die bis zur Lösung des Rätsel Bestand hat. Über mangelnde Spannung kann man sich jedenfalls nicht beklagen, das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es praktisch in einem Rutsch durchlesen musste.
Mara und Jonah gehen dem Geheimnis gemeinsam auf den Grund, wobei sie einige Grenzen überschreiten und sich damit auch selbst in Gefahr begeben. Aber das gehört zu einem guten Thriller ja schließlich dazu! 🙂
Die Auflösung war überraschend und super durchdacht. Natürlich hab ich mich beim Miträtseln auch von geschickt gelegten falschen Spuren verwirren lassen, aber am Ende war alles schlüssig. Auch ein kleines Happy End durfte nicht fehlen, das fand ich besonders gelungen.

Fazit:
Fesselnd, toll durchdacht, glaubwürdig, sympathisch – bitte mehr davon!

Bewertung:
5pfoten

Und hier geht es zum angekündigten SPECIAL, das eine tolle Ergänzung zum Buch bildet.
Es handelt sich um eine Sonderausgabe des „Färsbacher Boten“, also einer kleinen Lokalzeitung, auf dessen letzter Seite Mara einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen hat. Und hier kommt ihr ins Spiel: denkt euch eine möglichst originelle Überschrift zu Maras Text aus und schickt euren Vorschlag bis einschließlich 15.08.2015 an kontakt(at)simone-veenstra.de.
Zu gewinnen gibt es drei Picknickkörbe mit fränkischen Spezialitäten! Also macht alle mit! 🙂

Watch me – Ich werde es wieder tun von James Carol – Meine Rezension …

Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (19. Juni 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342321595X
ISBN-13: 978-3423215954
Originaltitel: Watch Me
Übersetzer: Wolfram Ströle
Autor: James Carol

Der erste Band der Reihe und der erste Teil einer ergänzenden Kurzgeschichten-eBook-Reihe, die die Vergangenheit von Jefferson Winter beleuchten soll:

Hier findet ihr LESEPROBEN!

Die Geschichte:
Der ruhelose Profiler Jefferson Winter wird in die Kleinstadt Eagle Creek gerufen, um den brutalen Mord an einem Rechtsanwalt aufzuklären, der bei lebendigem Leib verbrannt wurde.
Alles deutet auf einen Serienmörder hin, denn die Vorgehensweise wirkt sehr routiniert und alles andere als gewöhnlich. Ein Video des Verbrechens ist zunächst der einzige Hinweis auf den Mord, da die Ermittler den Tatort und die Leiche nicht finden können. Was die Sache erst recht brisant macht: der Täter hat auf einer Internetseite einen makabren Countdown gestartet. Die Polizei und auch Jefferson vermuten, dass bei Ablauf der Zeit der nächste Mord geschehen wird. Ob sie den Mörder noch rechtzeitig aufhalten können?

Meine Meinung:
Während im ersten Buch der Reihe noch horrortaugliche Szenen die Lesergemüter erschüttert haben, geht es hier vergleichsweise harmlos zu. Der Autor verliert sich nicht in detaillierten Beschreibungen diverser Gräueltaten und so ist dieser Thriller auch für Leser geeignet, die es lieber etwas unblutiger mögen.

Hauptperson ist natürlich wieder der junge Profiler Jefferson Winter, der mir inzwischen doch sehr ans Leserherz gewachsen ist. Während er im Vorgängerband noch oft wie ein überheblicher Hellseher wirkt, wurde er in „Watch me“ deutlich menschlicher dargestellt. Man merkt, dass er durchaus zu Mitgefühl fähig ist und dass er auch oft von Selbstzweifeln geplagt ist. Außerdem hat er nicht immer recht mit seinen Vermutungen, was ihn auch noch ein ganzes Stück liebenswürdiger macht.
Zwei weitere Figuren spielen eine große Rolle in dieser Geschichte: der Polizist Taylor und die Pensionsbesitzerin Hannah. Sie helfen Jefferson bei der Aufklärung des Falles – und ich mochte die beiden sofort.

Die Story ist wieder einmal sehr gut durchdacht und in der Realität auch größtenteils vorstellbar. Wir begleiten Jefferson und seine beiden Helfer – trotz der beeindruckenden Profilerfähigkeiten – bei solider Ermittlungsarbeit: Durchsuchungen, Befragungen, Hinweise sammeln und auswerten. Alles relativ normal und nicht hochspannend, aber trotzdem sehr fesselnd.
Leider schweben in Thrillern ja üblicherweise nicht nur die Opfer in großer tödlicher Gefahr, sondern oft ziehen auch die Ermittler den Zorn der Täter auf sich. So wird es auch in „Watch me“ sehr brenzlig und das sorgte für mich am meisten für Spannung in dieser Geschichte.

Die Auflösung fand ich gelungen und ich bin gespannt, was Jefferson Winter im nächsten Buch erleben wird. 🙂

Fazit:
Nicht ganz so spannend wie der erste Teil der Reihe, aber trotzdem sehr lesenswert. Jefferson wirkt etwas menschlicher und verletzlicher – und seine sympathischen Mitstreiter haben mir super gefallen.

Bewertung:
4,5pfoten

Um Mitternacht von Augusto Cruz – Meine Rezension …

Gebundene Ausgabe: 392 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: 1 (6. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518424777
ISBN-13: 978-3518424773
Originaltitel: Londres después de medianoche
Übersetzer: Christian Hansen
Autor: Augusto Cruz

Die Geschichte:
Der Ex-Agent McKenzie wird vom berühmten Horror- und Science-Fiction-Sammler Forrest Ackerman angeheuert, um ein Exemplar des längst als verschollen geltenden Stummfilmes „Um Mitternacht“ zu finden.
McKenzie hat keine Ahnung, auf welches Abenteuer er sich einlässt und dass es durchaus gefährlich werden könnte. Er reist durchs Land, verfolgt eine Spur nach der anderen und landet schließlich in Mexiko. Je näher er dem Geheimnis kommt, das sich um den alten Film rankt, desto tödlicher wird die Bedrohung. Liegt auf dem Vampirfilm wirklich ein Fluch?
Auf seiner Reise begegnet er so manch seltsamen Zeitgenossen und besucht Orte, die so fantastisch klingen, als würden sie einem Märchen entstammen.

Meine Meinung:
Erst nach dem Lesen habe ich erfahren, dass sehr vieles an dieser Geschichte keineswegs nur der Fantasie des Autors entsprungen ist. Viele Personen, aber auch Schauplätze sind (oder waren) real und vor allem das absolut ungewöhnliche Schloss mit dem seltsamen Garten inmitten des mexikanischen Dschungels gibt es wirklich: im Internet einfach Bilder zu „Las Pozas“ suchen und staunen.

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da ich spannende Geschichten und Vampire sehr gerne mag, aber die Erwartungen konnte es leider nicht ganz erfüllen.
Streckenweise war es wirklich sehr fesselnd und durch die skurrilen Figuren und fantastischen Schauplätze fühlte man sich manchmal wie in einem schaurigen Horrormärchen. An anderen Stellen war die Geschichte dann aber wieder eher zäh und man muss aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert, denn so manches scheint irgendwie nur in den Gedanken oder Träumen von McKenzie stattzufinden. Was ist Wahrheit, was ist Fiktion? Das ist hier oft die Frage und die Grenzen sind fließend.

Den dicksten Minuspunkt muss ich dem Buch aber leider für die gleichförmige Schreibe verleihen: kaum ein Absatz ist hier zu finden, es wird erzählt und erzählt und man muss sich ständig konzentrieren, um nicht den Anschluss zu verlieren. Zwischendurch mal nach einem Absatz kurz die Augen ausruhen? Fehlanzeige … dann muss man erst wieder suchen, wo man aufgehört hat mit dem Lesen. 🙂
Auch ganz schlimm: Dialoge werden weder durch Anführungszeichen gekennzeichnet, noch irgendwie abgesetzt. So weiß man erst nach dem Lesen, wem der vorangegangene Satz zuzuordnen ist. Echt anstrengend auf die Dauer. Aber ihr könnt euch gerne ein eigenes Bild machen: hier geht es zur LESEPROBE!
Andererseits mochte ich aber den ironisch-humorvollen Unterton, der mich an vielen Stellen zum Schmunzeln brachte.

Man merkt an vielen Stellen, dass der Autor sehr genau recherchiert hat. Beispielsweise über die Stummfilmzeit habe ich mir noch nie größere Gedanken gemacht, aber durch das Buch sehr viel Interessantes darüber erfahren.
Auch Edward James war mir vorher kein Begriff, obwohl er ein sehr interessanter Mann mit einem außergewöhnlichen Lebenswerk (dem vorher erwähnten Skulpturengarten „Las Pozas“) war. Viele weitere Personen werden im Zusammenhang mit McKenzies Agentenjob erwähnt, aber diesen Teil der Handlung fand ich nicht ganz so interessant und empfand es manchmal eher als Ablenkung vom Wesentlichen.

McKenzie als Hauptfigur war mir nicht unsympathisch, aber so richtig ins Herz schließen konnte ich ihn auch nicht wirklich. Ich würde unser „Leser-Protagonisten-Verhältnis“ daher als eher neutral beschreiben. 🙂

Besonders am Ende ließ mich das Buch irgendwie mit dem Gedanken zurück, dass der Autor etwas Wichtiges ausdrücken wollte, das ich aber nicht so richtig verstanden habe. Es blieb so ein diffuses Gefühl zurück, das mich fast dazu veranlasst hätte, wieder einige Seiten zurück zu blättern. Dafür war das Ganze aber dann einfach nicht fesselnd genug, sonst wäre es wirklich ein guter „Re-Read-Kandidat“.

Fazit:
Stellenweise fesselnd, stellenweise eher langweilig … überzeugt durch den geheimnisvollen Touch und die skurrilen Figuren und Schauplätze, die häufig sogar real existieren. Eher anstrengend zu lesen durch die fehlende Gliederung des Textes.

Bewertung:3pfoten>

Blaues Blut von Felicitas Gruber – Meine Rezension …

Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Diana Verlag (13. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453358503
ISBN-13: 978-3453358508
LESEPROBE

Die beiden bisherigen Bücher der Reihe:

Die Autorin(nen):
Felicitas Gruber ist das Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch. Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und begeistert seit vielen Jahren mit ihren historischen Romanen ihre zahlreichen Leserinnen und Leser. Gesine Hirsch ist Kunsthistorikerin und entwickelte die erfolgreiche Serie »Dahoam is Dahoam« für das Bayerische Fernsehen mit. Beide Autorinnen leben in München, wo auch ihre Krimireihe mit der sympathischen Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth spielt.
(Autorenseite des Verlags)
Brigitte Riebe freut sich auch auf euren Besuch bei Facebook! 🙂

Die Geschichte:
Im bereits dritten Buch der Reihe um die Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth geht es wieder heiss her – und das nicht nur beim Wetter. Ausgerechnet Polizeireporter und Sofie-Verehrer Charly wird des Mordes an seiner Ex-Frau verdächtigt. Dabei kommt einiges ans Licht, zum Beispiel, dass der smarte Charly eigentlich der Spross einer adeligen Familie ist und „Karl Maria Ritter zu Loessl“ heißt.
Für Sofie ist das kein einfacher Fall: sie ist mal wieder hin- und hergerissen zwischen zwei Männern. Einerseits genießt sie die neu erwachte Liebe zu Ex-Mann Joe, andererseits glaubt sie – entgegen Joes Meinung – an die Unschuld von Charly und schürt damit die Eifersucht und das Misstrauen des Hauptkommissars.
Und mittendrin ist Mops Murmel, der Gemeinschaftshund von Sofie und ihrer Kollegin Elke, der zwischendurch auch hin und wieder für Aufregung sorgt.

Meine Meinung:
Auf diese Fortsetzung habe ich schon sehnsüchtig gewartet … endlich wieder Neues von Sofie & Co.
In dieser Reihe spielen so viele sympathische Figuren mit, dass sich jedes neue Buch wie ein Treffen mit lieben alten Bekannten anfühlt.
Allen voran natürlich die manchmal etwas chaotische Sofie, die im Dauerclinch mit ihrer eigenen inneren Stimme liegt. Einfach köstlich, wenn sie sich mal wieder in Gedanken selbst beschimpft und sich die x-te Diät verordnet.
Aber natürlich gibt es noch viele weitere liebenswürdige Charaktere, wie Sofies Ziehmutter Vroni, deren Lebensgefährte Flo, Joe, Charly und einige andere, die schon in den Vorgängerbänden eine Rolle gespielt haben und mir inzwischen ganz fest ans Leserherz gewachsen sind. Und natürlich dürfen wir die Hauptperson, pardon, den Hauptvierbeiner nicht vergessen: Murmel, den süßen Mops, dessen Vorgeschichte ihr in „Vogelfrei“ nachlesen könnt.

In gewohnt humorvoller, aber nicht minder fesselnder Manier erzählen uns die Autorinnen eine mörderische Geschichte, die sich innerhalb einer Adelsfamilie abspielt und anfangs sehr verzwickt wirkt. Man kann super miträtseln und mit Sofie und Joe auf Spurensuche gehen. Dabei fällt man mitunter auch auf so manch geschickt gelegte falsche Spur herein, aber die echten Krimispürnasen dürften schon bald ahnen, wie alles zusammenhängt. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen und der schöne Epilog beantwortete alle noch offenen Fragen. Toll geschrieben!

Nicht nur durch einige Dialoge in schönstem bayerischen Dialekt, sondern durch viele idyllische Beschreibungen diverser Schauplätze in München kann dieser Krimi auch mit viel Lokalkolorit überzeugen.
Auch diverse Herzensangelegenheiten sind wieder Teil der Geschichte, aber niemals unnötig ausführlich, kitschig oder irgendwie störend, sondern genau im richtigen Maß und sehr liebenswürdig – oder oft auch witzig – beschrieben.

Fazit:
Und schon warte ich auf den 4. Teil und kann es kaum erwarten! 🙂 Das war wieder ein echtes Lesevergnügen und viel zu schnell vorbei … 300 Seiten Spannung, Humor, tolle Charaktere, liebenswürdige Vierbeiner und ganz viel Bayernfeeling!

Bewertung:
5pfoten

Mord ahoi! von Frida Mey – Meine Rezension …

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (13. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3746630541
ISBN-13: 978-3746630540

Die Autorin(nen):
Hinter FRIDA MEY verbergen sich Friedlind Lipsky und Ingeborg Struckmeyer, die ihre Figuren am liebsten gemeinsam um die Ecke bringen. Friedlind Lipsky arbeitet als Journalistin und lässt sich von den Abgründen ihres Umfelds zu ihren tödlichen Einfällen inspirieren. Ingeborg Struckmeyer lebt in München und sammelte ihre Mordserfahrung in Kurzgeschichten, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Bei Aufbau Taschenbuch liegen ihre Romane “Manchmal muss es eben Mord sein. Ein Büro-Krimi”, “Radieschen von unten. Ein Bestatter-Krimi” und “Mord ahoi! Ein Kreuzfahrt-Krimi” vor. (Quelle: aufbau Verlag)

Die bisherigen Bücher der Reihe:

Die Geschichte:
Für alle, die die tolle Krimireihe noch nicht kennen: Hauptperson ist die selbständige Elfie Ruhland, die bei verschiedensten Unternehmen engagiert wird, um Arbeitsabläufe zu optimieren oder Unstimmigkeiten zu klären, z. B. in der Buchführung.
Elfie deckt bei ihren Arbeitseinsätzen aber nicht nur finanzielle Probleme auf, sondern vor allem zwischenmenschliche Widrigkeiten. Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter schlecht behandeln, sammeln bei ihr schnell genug Minuspunkte, um zu einem besonderen „Projekt“ zu werden … doch ich will nicht zu viel verraten. 🙂 Ihr solltet die nette, ältere Dame selbst kennen lernen.

Im dritten Teil der Reihe geht es auf große Kreuzfahrt. Elfie soll herausfinden, wieso eines der Schiffe so viel weniger Gewinne abwirft als die übrigen. Begleitet wird sie dabei von ihrer Freundin Alex und Mops Amadeus.
An Bord wird es schnell spannend: ein Crewmitglied wird vermisst, nachts geht es heiß her – und Elfie hat außerdem schon wieder einen Kandidat für ein neues „Projekt“ entdeckt …

Meine Meinung:
Diese Krimireihe mag ich sehr gerne, denn es steckt eine ordentliche Portion Humor drin. Außerdem kann sie mit sympathischen Charakteren punkten, allen voran natürlich Elfie, die rüstige Fast-Mittsechzigerin mit ihrem eigentlich längst verstorbenen Verlobten.
Herrlich schrullig und voller Tatendrang stürzt sich Elfie immer wieder auf neue Projekte, die für so manche unliebsame Mitmenschen nicht selten tödlich enden.

Die Autorin(nen) verstehen es, den Leser zu fesseln und die Geschichte richtig lebendig wirken zu lassen. Langeweile kommt niemals auf, während wir mal mit Elfie und mal mit Alex an Bord herumschnüffeln … apropos Schnüffeln:
Für mich als Hundenarr war dieses Buch besonders toll, denn viele Vierbeiner spielen eine Rolle. Natürlich allen voran der etwas übergewichtige Mops Amadeus, der immer wieder für ein Schmunzeln sorgt. Wirklich eine traumhafte Vorstellung: ein Kreuzfahrtschiff mit so viel Luxus nur für die Vierbeiner inkl. personalisiertem Napf, Schwimmweste, etc.

Wie bei fast allen humorvollen Krimis wirkt das Gesamtszenario nicht so richtig bedrohlich. Es kommt zwar durchaus Spannung auf, aber man muss keine Angst um seine Nerven haben. Auch von allzu blutigen Szenen bleibt man verschont, so dass man das Buch auch getrost Lesern empfehlen kann, die etwas zartbesaiteter sind.

Die Story fand ich sehr gut durchdacht und mit einigen Überraschungen und Wendungen unterhält sie bestens bis zur letzten Seite! Freu mich jetzt schon auf Nachschub!

Fazit:
Liebenswürdige Charaktere und eine fesselnde Story, dazu noch ein bisschen Kreuzfahrt-Urlaubsfeeling … ein tolles Buch! Freu mich schon auf den nächsten Teil der Reihe!

Bewertung:
5pfoten